Unwetter-Chaos im Grabfeld

2 Min
Im Gewerbegebiet Nord in Bad Königshofen reißt der Sturm eine Fotovoltaikanlage vom Dach. Foto: Hanns Friedrich
Im Gewerbegebiet Nord in Bad Königshofen reißt der Sturm eine Fotovoltaikanlage vom Dach. Foto: Hanns Friedrich
An mehreren Stellen stürzen Bäume auf die Straße.Foto: Hanns Friedrich
An mehreren Stellen stürzen Bäume auf die Straße.Foto: Hanns Friedrich
 
Dachteile fliegen in Großbardorf durch die Gegend.Foto: Hanns Friedrich
Dachteile fliegen in Großbardorf durch die Gegend.Foto: Hanns Friedrich
 

Der Sturm am Freitagabend sorgt für zahlreiche Feuerwehr-Einsätze.

Knappe zehn Minuten hat am Freitagabend kurz vor 19 Uhr ein Sturm mit starkem Regen und Hagelschlag gedauert, der wie eine Windhose über Teile des Altlandkreises Königshofen hinweg zog. In der Integrierten Leitstelle Schweinfurt kamen die ersten Unwettermeldungen bereits gegen 18.30 Uhr aus den Haßbergortschaften Ebelsbach, Stettfeld und Eltmann an.

Hinzu kamen Feuerwehreinsätze in Bad Kissingen und Hammelburg. Am stärksten betroffen war aber der Altlandkreis Königshofen. 27 Einsätze meldete die Leitstelle. Hinzu kamen weitere, die von den Feuerwehren selbstständig abgearbeitet wurden, sagte Schichtführer Mark Plate.

Um 18.52 Uhr war der erste Einsatz für die Feuerwehr in Kleinbardorf. Dort war ein Baum auf die Straße gestürzt und hatte das Dach eines Hauses beschädigt. Schäden gab es auch am dortigen Sportgelände.

Nur wenige Minuten später lag ein Baum auf der Straße im Bereich der Postamtskreuzung und am Rennweg in Bad Königshofen. Fast überall hatte es die für die Leerung am Samstag aufgestellten Mülltonnen umgeweht und die gelben Säcke flogen oft weit davon.

Einsätze für die Feuerwehr in Großbardorf kamen hinzu, wo das Eternitdach einer Scheune teilweise abgedeckt worden war. Die Platten und Balken flogen über ein angrenzendes Wohnhaus und beschädigten das Dach. Schaden gab es auch an einem Auto, das in der offenen Garage stand. Eingedrückt wurde der Zaun des daneben liegenden Kindergartens. Schäden meldete auch der TSV Großbardorf auf seinem Sportgelände.

Der nächste Baum lag in der Raiffeisenstraße in Bad Königshofen und außerdem schlug der Blitz in einen Baum in Sulzfeld ein, dessen Stamm daraufhin Feuer fing. Eine richtige Schneise pflügte der Sturm in ein Feld in Aubstadt. Dort mussten die Feuerwehrleute außerdem einen Baum in der Nähe des Aussiedlerhofes beseitigen.
Das gleiche Bild zeigte sich in Alsleben. In Herbstadt warf der Sturm eine jahrhundertealte Linde an der Kirche um, ohne dabei die davor stehende Marienfigur zu beschädigen. Eine Halle wurde teils abgedeckt und an Häusern flogen einige Ziegel vom Dach.

An der Hütte, einem Jugendtreffpunkt, fiel ein Baum direkt daneben um. Lediglich die Dachrinne wurde beschädigt. An der Umgehungsstraße Trappstadt hatte das Unwetter die Ampelanlage regelrecht umgeweht. Sie wurde von den Feuerwehrleuten wieder aufgestellt, gesichert und das Straßenbauamt informiert.
Ziegel flogen vom Rathaus in Bad Königshofen und ein dort aufgestelltes Baugerüst drohte umzufallen. Mit der Drehleiter mussten Ziegel am Juliusspital in Bad Königshofen entfernt werden, die im Schneefanggitter hängen geblieben waren.

In Richtung Sambachshof blockierte ein Baum die Straße. Umgestürzte Bäume gab es in meherern Orten. Außerdem galt es in Sulzfeld noch eine Scheune zu sichern. Im Gewerbegebiet Nord in Bad Königshofen hatte der Sturm fast die gesamte Fotovoltaikanlage eines Getränkemarktes vom Dach geweht.

Auch in privaten Gärten und Anwesen fielen Bäume um und zerstörten unter anderem Gartenzäune oder fielen auf die Garage am Haus. Bad Königshofens Feuerwehrkommandant André Knies hat die Einsätze zusammengefasst. Insgesamt waren an die 160 Wehrleute gut drei Stunden unterwegs. Auch der Bauhof der Stadt fuhr mit einem Radlader die Strecken entlang der Fränkischen Saale und im Kurgebiet ab und beseitigte dort herumliegende Äste. Noch am Samstag fanden in den einzelnen Ortschaften Aufräumarbeiten statt.