Treppen im Turm sind ein Problem

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Zahlreiche Mitglieder des Rhönklub-Zweigvereins Münnerstadt wurden in der Hauptversammlung für 25- bis 60jährige Mitgliedschaft geehrt. Links aud dem Bild der wiedergewählte Vorsitzende Egbert Haut.
Zahlreiche Mitglieder des Rhönklub-Zweigvereins Münnerstadt wurden in der Hauptversammlung für 25- bis 60jährige Mitgliedschaft geehrt. Links aud dem Bild der wiedergewählte Vorsitzende Egbert Haut.
Das Jörgentor wird seit Jahrzehnten vom Rhönklub-Zweigverein Münnerstadt als Vereinsheim genutzt. Doch die vielen steilen Treppen bereiten den immer älter werdenden Mitgliedern große Probleme. In der Hauptversammlung fiel allerdings noch keine Entscheidung über eine neue Lösung. Fotos: Dieter Britz
Das Jörgentor wird seit Jahrzehnten vom Rhönklub-Zweigverein Münnerstadt als Vereinsheim genutzt. Doch die vielen steilen Treppen bereiten den immer älter werdenden Mitgliedern große Probleme. In der Hauptversammlung fiel allerdings noch keine Entscheidung über eine neue Lösung. Fotos: Dieter Britz
 

Die Mitglieder des Rhönklub-Zweigvereins werden sich wohl ein anderes Quartier suchen müssen: Der Grund ist das Alter der Mitglieder.

Wann gibt der Rhönklub-Zweigverein das Jörgentor, das seit Jahrzehnten als Vereinsheim dient, an die Stadt zurück und sucht sich ein neues Domizil? Bei der Hauptversammlung 2016 war die Entscheidung auf dieses Jahr vertagt worden, doch bei der Hauptversammlung am Samstag im Hotel Tilman wurde die Frage nochmals verschoben. Der Vorstand mit Egbert Haut an der Spitze wurde fast komplett wieder gewählt. 14 Mitglieder wurden für langjährige Treue geehrt. Außerdem wurde eine Resolution an die Stadt zur Verkehrslage verabschiedet. Am 15. Juli feiert der Zweigverein sein 140-jähriges Bestehen gemeinsam mit dem vor 50 Jahren gegründeten Fotokreis.


Nutzung eingeschränkt

"Mir gefällt der Turm unwahrscheinlich, aber er ist ein Auslaufmodell. Viele Leute schaffen es nicht mehr, da hoch zu kommen" betonte Klaus Wolfsteiner. Er hatte bereits Kontakt mit dem Vorsitzenden des Vereins "Zukunft für das Heimatspielhaus" aufgenommen. Dort könne sich der Rhönklub einmieten und einen finanziellen Beitrag dazu leisten, dass ein Aufzug eingebaut werden kann, der vor allem für ältere und gehbehinderte Besucher eine große Erleichterung wäre. Hauptgrund, dass der Rhönklub darüber diskutiert, das Jörgentor aufzugeben, sind die vielen steilen Treppen. Sie machen es gerade älteren Mitgliedern sehr schwer oder gar unmöglich, in die oberen Etagen des Turms zu gelangen. Außerdem ist die Nutzung eingeschränkt, denn Übernachtungen sind aus feuerpolizeilichen Gründen nicht mehr erlaubt. Darüber waren sich die Mitglieder, die sich in der Diskussion meldeten, einig. "Wir werden immer älter. Mittelfristig muss das Fachwerk erneuert werden, dann müssen wir sowieso raus", bekräftigte Vorsitzender Egbert Haut und sprach sich für eine Mitbenutzung des Heimatspielhauses aus. Sein Stellvertreter Rainer Kirch fügte hinzu: "Fast alle von uns sind 70-plus. Da liegt es auf der Hand, dass wir den Turm nicht mehr nutzen können, auch wenn das Herz der langjährigen Mitglieder daran hängt."


Suche nach neuem Domizil

Genannt wurde als neues Quartier auch die Zehntscheune, in der Räume frei werden, wenn die Feuerwehr auszieht. Der Vorstand bekam den Auftrag, bis zur nächsten Hauptversammlung auszuloten, wo der Verein unterkommen könnte. Da noch keine Entscheidung über einen Umzug getroffen wurde, wurde auch eine Erhöhung des Mitgliedsbeitrags, die damit zusammenhängt, vertagt.
Bürgermeister Helmut Blank hatte beim Neujahrsempfang die Bürger aufgefordert, an der Erhaltung der Attraktivität der Stadt mitzuwirken. Dazu wurde in der Rhönklub-Hauptversammlung einstimmig eine Resolution zur Parksituation verabschiedet. Trotz der eindeutigen Regelungen in der Straßenverkehrsordnung würden die vorhandenen Gehsteige als Parkflächen benutzt, besonders wo die Gehsteige abgesenkt sind. Dies sei für Touristen, Wanderer und Einheimische kein ansehnliches Bild und kein Vorbild für die nachwachsende Generation. Neuerdings dürften Kinder in Begleitung Erwachsener mit dem Fahrrad den Gehsteig benutzen. Das werde aber in der Kernstadt, auf dem Schindberg, auf dem Karlsberg und auf der Zent oft behindert. Personen mit Kinderwagen, Simulatoren oder Rollstühlen würden gezwungen, auf die Fahrbahn auszuweichen. Dies sei gerade für Senioren im höheren Lebensalter nicht ungefährlich und könne zum Beispiel zu gefährlichen Oberschenkelhalsbrüchen führen. Die Forderung des Rhönklubs daher: "Wir empfehlen und wünschen uns, solche Verkehrsordnungswidrigkeiten entsprechend der Straßenverkehrsordnung zu ahnden und nicht in den ,Wilden Westen' zurückzukehren."


244 Mitglieder

Egbert Haut erwähnte in seinem Jahresbericht, dass der Rhönklub-Zweigverein Münnerstadt Ende 2016 noch 244 Mitglieder hatte, 22 weniger als zu Jahresbeginn. Austritte aus Altersgründen und Todesfälle waren der Hauptgrund für den Schwund. Wanderwart Waldemar Schmitt zählte bei den Wanderungen insgesamt 371 Teilnehmer. Wegewart Herbert Schmid hatte unter anderem die Stufen zum Heinturm erneuert und Ruhebänke hergerichtet. Er teilte mit, dass er nach 17 Jahren nicht mehr kandidieren werde und wurde mit Dank und viel Applaus verabschiedet.
Naturschutzwartin Ute Krais konnte über zahlreiche Aktivitäten von der Vogelstimmenwanderung bis zum Ferienprogramm für Kinder und dem Anbringen von Nistkästen für Vögel berichten. Kulturwartin Monika Grim nannte in ihrem Bericht fünf Fahrten, darunter eine mehrtägige nach Dresden. Der Fotokreis organisierte 2016 das Mainfränkische Fotofestival. Dazu waren 644 Bilder aus zehn Fotoclubs eingesandt worden. "Wir haben in der Vereinswertung den ersten Platz errungen, wir waren die besten" freute er sich bekam dafür viel Applaus.
Nach den Berichten wurde der Vorstand von den Anwesenden einstimmig entlastet.
Bei den anschließenden Neuwahlen unter Leitung des Ehrenvorsiktzenden Baldur Kolb wurden alle Vorstandsmitglieder per Akklamation einstimmig gewählt.









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