Der Stadtrat hat die möglichen Vorhaben im Rahmen der Städtebauförderung für die nächsten Jahre beschlossen. Die Zusammenarbeit mit dem Sanierungsbeauftragten wird beendet
Es ist seit mehr als 30 Jahren mehr oder weniger eine Formalie, dass die Stadt angibt, was im Rahmen der Städtebauförderung in den nächsten Jahren angegangen werden soll. Das ist Voraussetzung für eine Förderung. Doch bei der jüngsten Stadtratssitzung lief es anders. Manche Vorhaben wurden kurzerhand gestrichen: Sie waren kaum umsetzbar, standen über viele Jahre auf der Liste und erscheinen in absehbarer Zeit nicht realistisch.
"Wir haben alle Dinge rausgeschmissen, die unrealistisch sind", sagte Bürgermeister Michael Kastl (CSU). So muss die Regierung von Unterfranken dafür keine Mittel zurückhalten und die Stadt vergibt sich nichts, weil die Liste jedes Jahr neu erstellt wird und geändert werden kann, sobald sich etwas Neues ergibt. Und so kann sich die Stadt auf das konzentrieren, was realistisch erscheint.
Besser planen
Auffällig dabei: Großprojekte, wie das alte BBZ mit Landwirtschaftsschule und Hallenbad sowie die Neugestaltung des Marktplatzes einschließlich der Hauptstraße will die Stadt über Machbarkeitsstudien und Realisierungswettbewerbe in Angriff nehmen, was ebenfalls gefördert wird.
Eine Neuerung gab Michael Kastl gleich zu Beginn des Tagesordnungspunktes bekannt: Es ist ist die letzte Liste, die die Stadt in Zusammenarbeit mit den Sanierungsbeauftragten Schlicht Lamprecht Architekten erstellt hat. Sie werde sich einen neuen Partner suchen, sagte Michael Kastl. Die erstellte Liste habe sie mit der Regierung von Unterfranken abgestimmt.
Parkplatz wird gut genutzt
Es könne allerdings sein, dass im Rahmen des Integrierten Städtischen Entwicklungskonzeptes (ISEK) im nächsten Jahr die Schwerpunkte anders gesetzt werden, erläuterte Michael Kastl. Der von der Stadt provisorisch hergerichtete Parkplatz auf dem ehemaligen Jägergrundstück, nahe dem Bahnhof, werde derzeit sehr gut genutzt, sagte der Bürgermeister. Die Neugestaltung einschließlich der Zufahrt und einer fußläufigen Anbindung zur Reichenbacher Straße ist in der Programmfortschreibung für nächstes Jahr mit knapp zwei Millionen Euro enthalten.
Michael Kastl stellte die einzelnen Vorhaben für die Jahre 2022 bis 2025 vor, wobei er sich besonders auf das nächste Jahr konzentrierte. Enthalten sind da unter anderem ein landschaftsplanerischer Wettbewerb zur Neugestaltung des Jörgentorparkes (150 000 Euro), ein Realisierungswettbewerb für den Marktplatz mit Hauptstraße (120 000 Euro), ein städtebaulicher Rahmenplan für das Quartier rund um die Stadtpfarrkirche, eine Machbarkeitsstudie zur Zehntscheune mit Umfeld (beides 2023) und eine Studie, wie es mit der Bebauung in der Grube weitergehen soll (50 000 Euro).
Fußgängerspanne zur Altstadt
Rund 2,1 Millionen Euro sind in den Jahren 2022 und 2023 für die neue Fußgängerspanne von der Inneren Lache zur Altstadt einschließlich der Neugestaltung des Innenhofes am ehemaligen Jugendhaus am Dicken Turm vorgesehen. Für das Herrichten der Hauptstraße sind zwei Millionen Euro veranschlagt, allerdings noch nicht terminiert. Im nächsten Jahr will die Stadt die barrierefreie Gestaltung der Schwesterngasse angehen (150 000 Euro). Für das Reißmannhaus (Marktplatz 7) - ein Projekt der Bürgergenossenschaft Münnerstadt - schießt die Stadt 150 000 Euro zu. Hergerichtet werden soll neben dem Parkplatz auf dem Jägergrundstück auch der Parkplatz in der Inneren Lache.