Nach der Eskalation bei einem Altherren-Fußballspiel in Poppenlauer treffen die Meinungen der Beteiligten aufeinander. Die Polizei ermittelt
Nach einem Platzverweis während der Altherren-Partie des FC Eintracht Poppenlauer gegen FV Türkgücü Schweinfurt ist es am Mittwochabend zu Handgreiflichkeiten zwischen Spielern gekommen. Auch Zuschauer stürmten den Platz. Das Spiel wurde abgebrochen. Die Bad Kissinger Polizei ermittelt nun insbesondere wegen Körperverletzung. Es war gegen 20.20 Uhr, als die Situation eskalierte. "Bis zur 83. Minute war das ein normales Spiel", sagt FC-Spartenleiter Udo Gensler, dessen Mannschaft zu diesem Zeitpunkt mit 3:1 geführt hatte. Dann sah ein Spieler der Gäste-Mannschaft wegen groben Foulspiels die Rote Karte. Insbesondere ein Schweinfurter Akteur ließ sich in der Folge nicht beruhigen, auch nicht von den eigenen Kollegen.
Zuschauer riefen die Polizei
Es folgten Provokationen, Schläge und der Spielabbruch durch den Unparteiischen. Zuschauer hatten danach die Polizei alarmiert, die vor Ort die Aussagen aufnahm, während sich einige der Streithähne offensichtlich doch wieder vertrugen. Die Polizei teilt mit, dass ein 35-Jähriger durch Faustschläge eine Platzwunde erlitt, auch der eingreifende Torwart sei leicht verletzt worden. Er kam nach einer Erstversorgung durch den Rettungsdienst vorsorglich in ein Krankenhaus. "Ich kann jetzt aber nicht sagen, ob das zu privaten Anzeigen führt. Was das Spiel angeht, wird nun das Sportgericht tätig", weiß Udo Gensler. Und wundert sich immer noch über so manche Schuldzuweisung von Seiten der Gäste. "Einer unserer Zuschauer soll mit Krücken zugeschlagen haben. Andere sollen die türkischen Spieler rassistisch beleidigt haben.
Rassismus-Vorwürfe
Aufgebracht war auch Türkgücüs Vorsitzender Duvan Orhan, der selbst als Spieler auf dem Platz stand und den Auslöser der Eskalation bei den Poppenläurer Zuschauern sieht, die seine Mannschaft vom Start weg beschimpft hätten, "aber die Rufe haben wir überhört. So etwas habe ich in 40 Jahren als Fußballer nicht erlebt, das war nicht schön anzuschauen und hatte mit Sport überhaupt nichts mehr zu tun, sondern mit Rassismus und Vorurteilen. Ich denke, die Poppenläurer ticken irgendwie anders."