Das gemeindeeigene Haus Marktplatz 2 in Maßbach zu sanieren und auf den neuesten Stand zu bringen, würde knapp zwei Millionen Euro kosten.
Das gemeindeeigene Haus Marktplatz 2 im Ortsteil Maßbach vom Keller bis zum Dach gründlich zu sanieren und auf den neuesten Stand zu bringen, würde nach Berechnungen des Schweinfurter Architektur- und Ingenieurbüros Perleth knapp zwei Millionen Euro kosten. Ein Abriss und Neubau wäre mit etwas über zwei Millionen Euro auch nicht viel teurer, legten die Fachleute des Büros in der jüngsten Sitzung des Marktgemeinderates dar.
Ellenlange Mängelliste
Das im Jahr 1952 erbaute Gebäude hinter dem Rathaus beherbergt eine Dienststelle der Post und eine Fahrschule. Außerdem gibt es einige Wohnungen, die allerdings nicht alle belegt sind. Mitarbeiter des Büros Perleth hatten das Haus genau unter die Lupe genommen. Die Liste der festgestellten Mängel, die die Marktgemeinderäte zur Kenntnis nehmen mussten, ist ellenlang: Feuchtigkeit und Schimmel im Keller, fehlende Dämmung an Außenwänden, teilweise alte Holzfenster, Gauben ohne Dämmung, alte Eingangstüren aus Holz, teilweise Asbest im Estrich, keine Trittschalldämmung, nicht eingehaltene Brandschutzanforderungen, das Dach undicht und nicht gedämmt, Dachrinnen und Fallrohre in schlechtem Zustand.
Auch ist die Elektroinstallation nicht auf dem Stand der heutigen Technik. Es gibt unterschiedliche Heizungsarten, zum Teil fehlende Heizung in den Bädern, nicht gedämmte Leitungen, Geschossdecken und das Treppenhaus erfüllen nicht die Brandanforderungen, der zweite Rettungsweg über die vorhandenen Dachgauben ist nicht in Ordnung. Um alles zu beseitigen, wären nach den Berechnungen 1,973 Millionen Euro erforderlich, so die Aufstellung des Architekturbüros. Eine derartige Generalsanierung hätte den Nachteil, dass die Raumhöhen im Keller- und im Dachgeschoss recht niedrig sind, dass es keine Barrierefreiheit gibt, keine Balkons vorhanden sind und dass der Schallschutz im Gebäude schlechter ist, hieß es.
Kein Spielraum im Haushalt
Die Fachleute hatten auch einen Neubau durchgerechnet. Er würde 2,097 Millionen Euro kosten. Vorteile wären Barrierefreiheit, Schallschutz, flexible Grundrisse, wenn gewünscht mit Balkonen. "Ich hätte nicht gedacht, dass das solche Ausmaße annimmt", meinte Bürgermeister Matthias Klement (CSU). Die Fläche sei für die Post sowieso zu klein. Sie suche deshalb nach etwas Neuem. Er betonte auch, "wenn ich in unseren Haushalt schaue, dann sehe ich keinen Spielraum für einen Neubau oder einer Sanierung für zwei Millionen Euro". Die Gemeinde suche Räumlichkeiten für ein Ärztehaus.
Er könnte sich vorstellen, dass ein Investor zu finden ist, der hier einen Neubau errichtet. Marktgemeinderat Achim Bieber (Bürgerblock Poppenlauer) meinte, "bei der geringen Differenz käme wohl ein Neubau infrage". Marktgemeinderat Diethard Dittmar (SPD) warf ein, das Haus mit möglichst wenig Aufwand so zu sanieren, dass man es günstig vermieten könne.
Bürgermeister Klement schlug vor, zu überlegen, wie es mittelfristig weitergehen soll. Deshalb soll auch kein Geld in die oberste, sehr sanierungsbedürftige Wohnung gesteckt werden. Sie kann dann nicht mehr vermietet werden. In der nächsten Sitzung sollen nun Zahlen vorliegen, wie das Haus mit wenig Aufwand so hergerichtet werden kann, dass es vermietet werden kann.