In Großwenkheim bekommt nicht nur Münnerstadt sein Fett weg.
Riesengroß war die Nachfrage nach Karten für den Kappenabend des FC 46 Großwenkheim. "Die 124 Karten waren in rund 30 Minuten verkauft", sagte Patrick Schmitt, Sprecher des Vorstandstrios. Nicht alle Wünsche konnten erfüllt werden.
Keiner in der altersmäßig gut gemischten Besucherschar brauchte sein Kommen in den närrischen Großwenkheimer Dschungel zu bereuen. Mit einem abwechslungsreichen, schwungvollen Programm herrschte von Beginn an eine super Stimmung, die Lachmuskeln wurden, neben dem Sitzfleisch, rund fünf Stunden im Sportheim richtig strapaziert.
Portion Lokalkolorit
Für die perfekte Moderation sorgten in Anlehnung an das Dschungelcamp und, entsprechend kostümiert, Dominik Härter (als Sonja Zietlow) und Florian Markert (Dirk Bach). Beide kündigten die Protagonisten mit launigen Worten an, die aus einer bunten Show mit Tänzen, Büttenreden, Ballett, Sketchen und lustigen Spielen bestand. Eine Portion Lokalkolorit sorgte für eine Riesengaudi.
Die Spitzen Richtung Kernstadt und Münnerstadts Bürgermeister Helmut Blank gingen allerdings an der Person komplett vorbei, denn das Stadtoberhaupt war krankheitsbedingt nicht anwesend. Richtig viel Mühe hatten sich die Akteure mit den Kostümen und Maskeraden gegeben, mit zahlreichen Details, um möglichst authentisch zu wirken. Hubert Wohlfart aus Kleinwenkheim berichtete als Zisterzensermönch Bruder Damian von seinen Erlebnissen im Kloster. Dorthin hatte es ihn gezogen, nachdem er festgestellt hatte, dass es auf der Welt "wo mer hinguckt, lauter Gauner gibt". Er gab schließlich den Rat, nicht ins Kloster zu gehen.
Viel Schwung in die närrische Bude brachte das Bambini-Balett aus Maßbach mit einem Rock'n'Roll-Tanz. Für die sieben Nachwuchsnarren war der Auftritt eine Premiere, für die Trainerinnen Ute Ayub und Renate Koch ein toller Erfolg.
Als Petrus am Himmelstor konnte Marco Gessner aus Kleinwenkheim einiges über seine Ankömmlinge berichten. In seinem dicken Buch hatte er alles notiert und für die tollsten Ausreden, um in den Himmel zu gelangen, musste er eine Lösung finden. Tröstlich für alle Einheimischen, "auch Grössewehmer kommen in den Himmel".
Waschungen und Duschen
Unterlegt mit aufwändigen Bildern und Collagen unternahm Joachim Fürsch mit einem Team eine Expedition. Dabei kamen sie nach Münnerstadt, "ins Tal der Tränen", wo in der Stadtkasse und in den Taschen des Bürgermeisters keine Münzen mehr sind. Das geschlossene Hallenbad sehe in seinem aktuellen Zustand aus, als hätten hier die Ureinwohner "rituelle Waschungen" vorgenommen. Nach einem Abstecher nach Seubrigshausen, wo sie noch nicht einmal die Sprache verstanden, gelangten sie "in blühende Landschaften mit sonnendurchfluteten Feldern". "Wir waren daheim in Großwenkheim", war der Expeditionsleiter erleichtert. Für die Technik sorgte nicht nur hier Steffen Fürsch. Die feinen Unterschiede, wie sich Frauen und Männer duschen, zeigten in einem Sketch Matthias Mäckler, Rainer Härter, Sascha Rudolph und Sebastian Härter und Patrick Schmitt.
Münnerstadt und Bullen
Ihre Geschicklichkeit und Schnelligkeit beim Bier trinken, Mohrenkopf essen und Wörter buchstabieren musste das Männerteam (Michael Kastl, Georg Heymann) gegen das Damenteam (Heidi Geßner, Bettina Ziegler) beweisen. Als "Orschloch" trat Werner Kehl aus Wermerichshausen in die Bütt: Letztes Jahr rissen zwei Bullen aus Althausen aus und wurden im Klostergarten in Münnerstadt eingefangen. "Dass man aus Althausen ausreißt, kann man verstehen, aber nicht, dass man nach Münnerstadt flieht", sagte Kehl. Da müsse man schon ein Ochse sein.
Über Gott, Welt und Familienleben berichteten die Tratschweiber Simone Balling und Eva Schäfer. Ein Hingucker und Farbtupfer war das Männerballett. Patrick Schmitt, Matthias Mäckler, Rainer Härter, Sascha Rudolph, Sebastian Härter und Dominik Härter tanzten nach Melodien aus dem Musical "König der Löwen."