Auf dem neuen Gerätehaus der Reichenbacher Wehr steht der Richtbaum. Für die Floriansjünger geht's jetzt aber erst richtig los, denn beim Innenausbau ist viel Eigenleistung gefragt.
"Heute ist ein Tag der Freude. Nach harter Arbeit Müh und Plag, gilt es zu weihen das Gebäude, das unser Herr behüten mag. Das Haus soll dem Gemeinwohl dienen, die Feuerwehr zieht bald hier ein mit Spritzgerät und allen Dingen, zum Schutz und Schirm für Haus und Heim." Mit diesen und weiteren wohlgereimten Worten sprach Zimmerermeister Gerhard Bötsch von hoher Warte des Schutzgerüstes aus einen feierlichen Richtspruch, ehe er nach alter Tradition des Bauhandwerkes ein leeres Weinglas auf dem Boden zerschmetterte.
Baubeginn vor zwei Monaten Vor genau zwei Monaten waren hier die ersten Erdarbeiten für dieses Bauvorhaben erfolgt, nun zeigt sich der Rohbau des neuen Gerätehauses der Feuerwehr Reichenbach fertiggestellt.
Für die Mitglieder der Feuerwehr und weitere Helfer geht die Arbeit jetzt erst richtig los, denn gerade im Innenausbau steht noch viel Eigenleistung für alle an. Beim Richtfest - mit Richtbaum und bunten Fähnchen dran - erinnerten Bürgermeister Michael Kastl, Kreisbrandinspektor Edwin Frey und Reichenbachs Kommandant Manuel Gessner an die Vorgeschichte und lange Genehmigungsphase, bis doch Wirklichkeit wurde, was nun seinen Richtspruch erhielt.
Bereits vor 25 Jahren hatte der damalige Kommandant Edmund Wiener an die Kommune einen ersten Antrag auf Umbau beziehungsweise Erneuerung des Gerätehauses gestellt. "Ich hatte ja schon nicht mehr geglaubt, dass ich diesen Tag noch erleben werde. Aber nun ist es doch wahr geworden" , sagte Ehrenkommandant Wiener. Ihm wurden im Rahmen des Richtfestes besondere Anerkennung und Dank ausgesprochen.
Denn seit Baubeginn war und ist er nahezu 24 Stunden am Tage auf und bei der Baustelle, um sich um alles zu kümmern, nach dem Rechten zu sehen und mit den Unternehmen die Arbeiten zu koordinieren und Hand anzulegen, wie ihm von mehreren Seiten bekundet wurde.
Nach dem offiziellen Richtfest wurde ordentlich gefeiert, der Richtspruch von Zimmerermeister Gerhard Bötsch passte dazu: "Ich trink auf Architekt und Meister, auf Feuerwehr und auf Gemeinde, auf alle treuen, guten Geister, die sich zu diesem Werk vereint. Sie alle leben Hoch! Hoch! Hoch! Und nun, du Glas, fahr hin zum Grunde, geweiht sei dieser Bau zur Stunde!"