Postkarte von 1910 zeigt Synagoge in Farbe

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Diese colorierte Postkarte hat Seltenheitswert. Foto: Repro Hanns Friedrich
Diese colorierte Postkarte hat Seltenheitswert.  Foto: Repro Hanns Friedrich

Eine neue alte Postkarte hat das Stadtarchiv von Bad Königshofen erhalten. Es zeigt coloriert Bad Königshofen noch mit der Synagoge.

Monika Angenendt-Hesselbach aus Kleineibstadt sorgt für eine Überraschung im Stadtarchiv von Bad Königshofen. Sie fand nämlich eine Postkarte, die den Blick auf die ehemalige jüdische Synagoge, das Elisabethenspital und das Rathaus zeigt. Einen Blick, den man bisher nur in schwarz-weiß kannte. Erstmals taucht nun eine colorierte Postkarte auf, die damit durchaus Seltenheitswert besitzt.
Geschrieben wurde sie am 7. August 1910 in Ipthausen und war an Maria Reder in Kleineibstadt adressiert. Selbst die Briefmarke "Königreich Bayern - 5 Pfennig" ist noch aufgeklebt. Erst um 1900 kam die sogenannte Chromolithografie auf, die bunte statt nur schwarz-weiß bedruckte Karten möglich machte. Gerade im Hinblick auf das Kriegsende am 8. Mai 1945 und den Einzug der Amerikaner in Königshofen im Grabfeld ein interessanter Fund.
Im Mai 1945 war die Synagoge bereits stark in Mitleidenschaft gezogen. Sie diente australischen Kriegsgefangenen als Unterkunft. Nach 1950 wurde sie dann abgerissen. Heute erinnert lediglich noch ein Gedenkstein in der Bamberger Straße an dieses Gotteshaus. mhf