Polizei und Verwaltung lösen Probleme in Münnerstadt

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Diese Parkplätze werden künftig aus zwei Stunden Parkdauer beschränkte. So soll das Dauerparken unterbunden werden. Thomas Malz
Diese Parkplätze werden künftig aus zwei Stunden Parkdauer beschränkte. So soll das Dauerparken unterbunden werden. Thomas Malz
Diese Stichstraße der Coburger Straße wird auf 30 Stundenkilometer reduziert. Thomas Malz
Diese Stichstraße der Coburger Straße wird auf 30 Stundenkilometer reduziert. Thomas Malz
 
Einen Zebrasteifen wird es in diesem Bereich nicht geben. Thomas Malz
Einen Zebrasteifen wird es in diesem Bereich nicht geben. Thomas Malz
 

32 Punkte im gesamten Stadtgebiet sind unter die Lupe genommen worden. Viele Anregungen werden aufgenommen, einige Dinge sind Lappalien.

Bürgermeister Helmut Blank schüttel ab und zu ein wenig mit dem Kopf, als er die einzelnen Punkte der Verkehrsschau aufzählt. "Wir bekommen Anrufe von Bürgern und schriftliche Eingaben", sagt er. Es seien sehr sinnvolle darunter, anderen merke man allerdings an, dass sie höchst privat seien, beispielsweise wenn ein Bürger nicht will, dass sein Nachbar an einer bestimmten Stelle parkt. Trotzdem: Alle Hinweise werden gesammelt, dann sehen sich Vertreter der Stadt und Polizeibeamte die einzelnen Punkte an, die Verkehrsexperten von der Polizei geben anschließend ihre Stellungnahmen ab. "Wir müssen immer eine verständliche, praktikable Lösung finden", sagt Lothar Manger, zuständig für den Verkehr bei der Polizeiinspektion Bad Kissingen. Das sei manchmal gar nicht so einfach. Bei der letzten Verkehrsschau waren er und Olaf Gräf von der Polizei und die Leiterin des Bürgerservice der Stadt, Marina Härder, unterwegs. Normalerweise seien er und Verkehrsreferent Fabian Nöth (Neue Wege) auch dabei, aber das sei diesmal nicht möglich gewesen, sagt der Bürgermeister.

Um eine gewünschte Vorfahrtsänderung im Zuge der Sanierung der Ortsdurchfahrt in Wermerichshausen wird sich der Landkreis kümmern, sagt der Bürgermeister. Die Sache ist für die Stadt erledigt. Vier Eingaben gab es allein aus Fridritt, darunter ein gewünschtes Stoppschild im Bereich "Am Kreuzweg" und die "Edelbachstraße". Ein großer Handlungsbedarf bestehlt laut Polizei nicht. Beim gewünschten Parkverbotsschild im Kurvenbereich der Pilgerstraße verweisen die Beamten darauf, dass aufgrund der baulichen Gegebenheiten das Parken ohnehin nicht erlaubt sei, allerdings stellen gepflanzte Thujen an der Straße schon ein Problem dar, wenn sie noch weiter wachsen.

Die Abzweigung zur in der Coburger Straße (frühere Gewehrfabrik) wird auf 30 Stundenkilometer herunter gesetzt. Zudem bekommt die ein Schuld "Sackgasse". Es gibt dort zwar keinen Kindergarten oder ein Krankenhaus, die Beschränkung sei aber trotzdem möglich. Außerdem rät die Polizei den Gehweg durchgängig auszubauen. "Es reicht ja, wenn er geschottert wird", sagt Lothar Manger. Die Haupsache sei, dass die Leute nicht auf der Straße laufen. "Die Schilder stellen wir auf", sagt der Bürgermeister dazu. Eine Anfrage, ob der Gehweg an der Coburger Straße (stadteinwärts links) als gemeinsamer Rad- und Fußweg ausgewiesen werden kann, musste die Polizei verneinen. Dafür ist er nicht breit genug.

Manche kleinere Dinge, wie die Absenkung eines Bordsteins in der Karlsbergstraße für Stellplätze, werden erledigt, unter den Anträgen sind auch welche, die allen Beteiligten bekannt vorkommen. Dazu gehört unter anderem ein geforderter Zebrastreifen zwischen Rathaus und Bäckerei Schmitt. Dafür bräuchte man genaue Zahlen, heißt es von der Polizei. Außerdem müssten die Fußgängerströme gebündelt werden, was nicht realisierbar sei. "Geht nicht",meint auch der Bürgermeister.

Eine ganz eindeutige Haltung hat die Polizei zum oft geforderten Halteverbot entlang der Hauptstraße zwischen Döner und Tintenfässchen. Ohnehin nötige Ausnahmen für den Lieferverkehr und Einnahmeeinbußen für die Händler sind Gegenargumente. "Zudem wird die Innenstadt vermutlich weniger für den Durchgangsverkehr genutzt, wenn die Straße vollgeparkt ist und ein Durchkommen nicht so schnell möglich ist", urteilen die Beamten. Es bleibt also alles wie es ist.

Was Lothar Manger mit verständlicher, praktikabler Lösung meinte, zeigt sich beim Antrag, in der Innenstadt Parkplätze für Kleinkrafträder auszuweisen. Dafür müssten normale Parkplätze aufgelöst werden, wovon es eh nicht viele gibt, so die Polizei. Die Beamten empfehlen eine hausinterne Lösung. So soll das Parken von Kleinkrafträdern außerhalb der markierten Flächen und auf dem Gehweg toleriert werden, solange der übrige Verkehr nicht sonderlich behindert wird und keine Gefahr von den Kleinkrafträdern ausgeht. Er werde entsprechende Anweisungen geben, meint Helmut Blank.

Ein angefragter Zebrastreifen im Bereich Anger Grube ist negativ beschieden worden, dafür müssten dort mindestens 200 bis 300 Fahrzeuge pro Stunde verkehren, was nicht der Fall ist. Das Parken an den Containern in der Friedrich-Abert-Straße wird künftig auf zwei Stunden beschränkt. So soll verhindert werden, dass Dauerparker anderen Fahrern den Platz wegnehmen, die sich dann entlang der Straße hinstellen, was für Probleme sorgt. Einen Spiegel an der Ausfahrt Maitalweg lehnt die Polizei ab. Manche Verkehrsteilnehmer würden die Sicht im Spiegel falsch einschätzen.

"Ich kenne den Parkdruck am Bahnhof", sagt Lothar Manger. Trotzdem dürften Autos in der Straße Richtung BayWa-Gebäude nicht stehen. Er empfiehlt der Stadt, Kies aufzuschütten, damit sich die Autofahrer entlang der Straße stellen können, wenn genügend Platz bleibt.

Auch wenn es 32 Punkte waren, in Münnerstadt seien es nicht mehr oder weniger als in anderen vergleichbaren Orten, sagt der Verkehrsexperte. Er ermutigt die Bürger, bei der Stadt anzurufen, wenn sie ein Problem haben. Damit lasse es sich oft aus der Welt schaffen. Das sieht Helmut Blank genauso, nur sollten es möglichst nicht die absoluten Lappalien und/oder Nachbarschaftstreite sein.