Im zweiten Anlauf stimmte der Rannunger Gemeinderat nun der Jahresrechnung für 2018 zu und entlastete die Verwaltung. In der Sitzung am 20. Oktober waren noch einige Fragen offen geblieben.
Unter anderem ging es um die Wasserzähler-Stände. Der Bauhof der Gemeinde wird künftig beauftragt, die nicht gemeldeten Zählerstände abzulesen. Der Mehraufwand darf allerdings den Bürgern nicht in Rechnung gestellt werden, teilte die Rechtsaufsichtsbehörde des Landratsamtes in Bad Kissingen mit. Dazu stellte Gemeinderat Josef Holzheimer (CSU-Freie Wähler) den Antrag, "die Ablesung der Wasserzähler soll zu 100 Prozent durchgeführt werden. Es soll gewährleistet sein, dass jeder Bürger seinen Zählerstand innerhalb einer festgesetzten Frist melden kann. Über diese Frist hinaus soll bis zur Abrechnung der Gebühren genug Zeit zur Ablesung der nicht gemeldeten Zählerstände für die Gemeinde (Bauhof) eingeräumt werden." Der Antrag wurde einstimmig angenommen.
Beschluss fehlt
Bei einer Ausgabe über 500 Euro fehlte den Rechnungsprüfern ein Beschluss des Gemeinderates, warum diese Summe bezahlt wurde. Die Verwaltung teilte mit, dass die Caritas einen entsprechenden Betriebskostenzuschuss für die Sozialstation in Bad Kissingen gestellt hatte, der vom Gemeinderat genehmigt worden war.
Wo sind die Vergleichsangebote?
Bei einer Ausgabe von 6503 Euro für Heizöl kritisierten die Rechnungsprüfer "Vergleichsangebote, wie bereits mehrfach gefordert, liegen nicht vor". Dazu erfuhren die Gemeinderäte, dass mit dem örtlichen Lieferanten der Preis regelmäßig kontrolliert werde, um die Kosten so niedrig wie möglich zu halten. Die Bestellung werde zeitlich so gelegt, dass eine möglichst große Menge bestellt werden kann, wodurch der Preis gesenkt werden könne. Die Vergleichsangebote sollen nun schriftlich erfasst werden. Bürgermeister Fridolin Zehner (CSU) durfte - wie üblich - nicht mitstimmen, als der Gemeinderat die Jahresrechnung 2018 bewilligte.
Gerätehalle kontra Pflegeheim
In der Nähe der Schulzengasse im Altort der Gemeinde wollte ein Bauherr aus Meerbusch (Nordrhein-Westfalen) eine zehn Mal zwölf Meter große Halle zur Unterstellung von landwirtschaftlichen Geräten bauen. Die westlich des Grundstücks gelegenen Flächen gehören der Gemeinde, die dort ein Tagespflegeheim errichten will. Deshalb heißt es in der Beschlussvorlage: "Seitens der Verwaltung wird dem Gemeinderat davon abgeraten, da dadurch die Planung des Tagespflegeheimes beeinträchtigt wird." Bei der Genehmigung der Halle müsste die Gemeinde sowohl westlich, als auch östlich Abstandsflächen übernehmen.
Dadurch müsste das Tagespflegeheim weiter von den Grundstücksgrenzen entfernt gebaut werden. Der Gemeinderat folgte der Verwaltung, verweigerte sein Einvernehmen für dieses Bauvorhaben und übernimmt auch keine Abstandsflächen.
Helga Eger Seniorenbeauftragte
Rannungen hat nun eine Seniorenbeauftragte. Helga Eger wurde vom Gemeinderat mit sofortiger Wirkung dazu ernannt. "Der/die Seniorenbeauftragte soll insbesondere Bindeglied zwischen der politischen Gemeinde bzw. ihren Entscheidungsträgern und den älteren Mitbürgerinnen und Mitbürgern sein, deren Bedürfnisse eruieren und den älteren Mitmenschen beratend zur Seite stehen" heißt es in der Beschlussvorlage.
Keine Bürgerversammlung
Wegen der Corona-Pandemie wird es dieses Jahr keine Bürgerversammlung geben, betonte Fridolin Zehner auf eine Frage von Josef Holzheimer. Wenn die Lage im Frühjahr besser ist, könne die Versammlung nachgeholt werden.