Notwasserversorgung für Maßbach ja, aber für die Hortplätze im evangelischen Kindergarten soll erst einmal ein Gesamtkonzept her.
Zwei Tagesordnungspunkte sorgten in der letzten Sitzung des Marktgemeinderates Maßbach im Jahr 2018 für längere Diskussionen: die Einrichtung einer Not-Wasserversorgung für den Ortsteil Maßbach und die Bedarfs-Anerkennung von 25 Hortplätzen im evangelischen Kindergarten in Maßbach. Während 70 000 Euro für die Not-Wasserversorgung genehmigt wurden, entschloss sich der Marktgemeinderat, für die Hortplätze erst einmal ein Gesamtkonzept zu erstellen.
Bürgermeister Matthias Klement erklärte die Notwendigkeit der Not-Wasserversorgung folgendermaßen: es gab einen Wasserrohrbruch der Leitung zwischen Maßbach und Volkershausen. Diese wurde mit dem gleichen Material (PVC) annähernd im selben Zeitraum verlegt. Es sei also jederzeit möglich, dass auch die Weiterleitung von Poppenlauer (dort befindet sich der Brunnen) nach Maßbach bricht. Damit sei dann die Wasserversorgung der Ortsteile Maßbach und Volkershausen nicht mehr gesichert. Bauhofleiter Wolfgang Brust und Wassermeister Peter Diemer suchten deshalb nach einer Lösung für den Notfall.
In gewissen Abständen von jeweils maximal 500 Metern sollen jeweils ein Schieber, dann ein Hydrant und nochmals ein Schieber installiert werden. Damit könnten Leckstellen leichter lokalisiert und mittels Schläuchen überbrückt werden, bis der Schaden behoben ist. Maximal 13 Hydranten und die notwendigen Schieber würden benötigt. Die Wasserleitung unterquert zweimal die Lauer und einmal einen weiteren Bach. Bei Hochwasser in diesen Bereichen wäre keine sofortige Reparatur möglich, betonte Wolfgang Brust.
Die Gesamtkosten dieser Maßnahme einschließlich der zur Überbrückung der Hydranten benötigten Schläuche werden auf 62 000 Euro geschätzt. In den Haushalt 2019 sollen dafür 70 000 Euro eingestellt werden. Die Verwaltung hatte als mögliche Alternative auch die Kosten für eine neue Wasserleitung zwischen Poppenlauer und Maßbach überschlägig berechnet. Angesichts von 1,8 bis zwei Millionen Euro war das allerdings kein Thema.
Bevor diese Not-Wasserversorgung genehmigt wurde, diskutierten die Mitglieder des Marktgemeinderates ausführlich darüber. Diethard Dittmar (SPD) hatte Bedenken, dass durch den Einbau der Schieber und Hydranten Schadstellen in der Leitung erst geschaffen werden und schlug vor, die Abstände auf 750 bis 800 Meter zu vergrößern. Bauhofleiter Brust allerdings sieht keine Gefahr, dass durch die Schieber und Hydranten die Leitungen beschädigt werden. Jürgen Müller betonte, "dass 3000 Leute einen Tag oder länger ohne Wasser sind, dieses Risiko möchte ich nicht eingehen." Das könne bei Hochwasser schon passieren, wenn die Leitung ausgerechnet dort bricht, wo sie ein Flussbett durchquert, ergänzte der Bauhofleiter. "Das ist eine super-Idee, die Fachleute wissen das sicher besser", meinte Volker Röder (FWV) zum Vorschlag der Verwaltung, der schließlich mit großer Mehrheit angenommen wurde.
Entscheidung vertagt
Ohne einen förmlichen Beschluss, für den evangelischen Kindergarten 25 Hortplätze anzuerkennen, endete die Diskussion um diesen Tagesordnungspunkt. Sabine Dittmar (SPD) setzte sich mit ihrem Vorschlag durch, ein Gesamtkonzept für die Hortplätze in den beiden Ortsteilen Maßbach und Poppenlauer zu entwickeln und dann zu entscheiden. Bürgermeister Klement trug das Ergebnis einer Umfrage der Leitung der Kita Lauerland vor: benötigt wird eine Hortgruppe für mindestens 20 weitere Kinder. Die Generalsanierung der evangelischen Kita in Maßbach sei bereits in Planung. Es sei nach einer Mitteilung des evangelisch-lutherischen Kirchengemeindeamtes Schweinfurt möglich, eine Hortgruppe anzubauen. Voraussetzung sei eine Bedarfsanerkennung des Marktes Maßbach.
"Wir sind ausgelastet, wir sind am Limit", meinte Bürgermeister Klement zur Belegung der Hortplätze. Diethard Dittmar wollte wissen, ob auf dem Gelände der Schule in Poppenlauer eventuell noch Platz für einen Neubau, eventuell in Fertigbauweise sei, betonte aber ausdrücklich: "Ich stimme nicht zu ohne ein Gesamtkonzept." Die Gemeinde habe bei der Schaffung von Hortplätzen eine große Leistung vollbracht, sagte Bürgermeister Klement, "aber unser Problem ist, dass wir immer hinterherhinken. Wir sind von der Entwicklung überrollt worden." Achim Bieber (BBP) plädierte für Poppenlauer, denn hier sei alles vorhanden, eine Sporthalle und den Sportplatz gebe es direkt an der Schule. Yvonne Hub (CSU) forderte ebenfalls ein Gesamtkonzept für die Hortplätze.