Neustart ins Münnerstädter Jubiläumsjahr

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Ser Schutzengelmarkt ziehtm immer viele Gäste an.
Ser Schutzengelmarkt ziehtm immer viele Gäste an.

Am Tag der ersten urkundlichen Erwähnung, am 28. Dezember, beginnt das Jubiläumsjahr 1250 Jahre Münnerstadt. Eigentlich sollten die Feierlichkeiten an diesem Tag enden.

Ein Trost bleibt: Münnerstadt ist nicht die einzig Stadt, deren geplante Feierlichkeiten durch die Corona-Krise gehörig durcheinandergewirbelt worden sind. Immerhin die Eröffnung, der Neujahrsempfang der Stadt mit Ehrengast Markus Söder, ging im Januar über die Bühne. Das war es dann aber auch. Die Hauptfeierlichkeiten sind offiziell ins nächste Jahr verschoben worden. Wie Bürgermeister Michael Kastl (CSU) bei der Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses mitteilte, wird das neue Jubiläumsjahr am 28. Dezember beginnen. Die anno 770 unterzeichnete Urkunde trägt dieses Datum. Das heißt aber nicht, dass heuer gar nichts mehr stattfindet.

"Wir haben es sehr bedauert, dass unsere Planungen über den Haufen geworfen wurden", sagte Kulturmanager Nicolas Zenzen. Seit März seien er und seine Mitstreiter damit beschäftigt, Veranstaltungen abzusagen. Bis Ende August finden keine statt. "Mit Ausnahme des Ferienprogramms." Das wird es in diesem Jahr geben, wenn auch nicht in dem Umfang der letzten Jahre. Inzwischen gibt es regelmäßige Treffen, bei denen neben ihm, Stadtmanager Kilian Düring und Musikschulleiter Thomas Reuß Tourismusreferentin Rosina Eckert (Forum Aktiv), Kulturreferentin Michaela Wedemann (CSU) und Bildungsreferent Leo Pfennig (Freie Wähler) teilnehmen.

"Wir bekommen viele Anrufe, die Reihe ,Oh! Wie schön ist Münnerstadt' wieder aufzunehmen", sagte der Kulturmanager und Museumsleiter. Die nächste sei aber in der Talkirche geplant gewesen und dort gelte noch immer, dass sich auf 20 Quadratmetern nur eine Person aufhalten darf. "Deswegen müssen wir die Wiederaufnahme leider verschieben", so Nicolas Zenzen.

Auch der normalerweise am 30. August stattfindende Schutzengelmarkt fällt ins Wasser. Betroffen von der Absage sei auch der große historische Markt, der eine Attraktion werden sollte. Zumindest dien ersten beiden Heimatspiel-Sonntage sind auch schon abgesagt. Der Verzicht auf den Schutzengelmarkt sei mit den Verantwortlichen vom Gewerbeverein "Kaufhaus" Mürscht abgesprochen, fügte der Bürgermeister hinzu. Zwischenzeitlich hatte es Überlegungen geben, den Markt in einer abgespeckten Form stattfinden zu lassen. Aber daraus wird nichts.

"Wir als Kommune müssen die Regeln stets einhalten", betonte Nicolas Zenzen. Möglicherweise könnten aber der Herbst- und der Weihnachtsmarkt stattfinden, wobei der Herbstmarkt schon wieder fraglich ist. In der Alten Aula sollen noch heuer drei Veranstaltungen über die Bühne gehen, wenn auch mit weniger Publikum, falls die Abstandsregeln noch gelten.

Die Auftaktveranstaltung des Jubiläumsjahres soll dann am 28. Dezember stattfinden. Von leichten Veränderungen und Ergänzungen abgesehen, sollen die ausgefallenen Veranstaltungen von diesem Jahr im nächsten Jahr nachgeholt werden. Dazu zählen die Sonderausstellungen im Henneberg-Museum. Die für Oktober dieses Jahres vorgesehene Ausstellung "Geschichte im Bild" soll wie vorgesehen stattfinden.

Nicolas Zenzen erinnerte an das Budget, dass zur Verfügung stand. Von den 50 000 Euro für das erweiterte Stadtfest, "Musik und Märkte", ist noch nichts ausgegeben worden. Von den 30 000 Euro Sonstiges im Jubiläumsjahr schon. Broschüren, Flaggen, Werbebanner und der Neujahrsempfang haben Geld gekostet. Zenzen bat darum, dass für das neue Jubiläumsjahr die gleichen Summen zur Verfügung stehen.

Die Verantwortlichen haben sich viel Mühe gemacht, lobte Bürgermeister Michael Kastl. Er verwies darauf, dass im Jubiläumsjahr 2021 zu den Feierlichkeiten die Einweihung der generalsanierten Mehrzweckhalle kommt. Britta Bildhauer (SPD) wollte wissen, was aus den Gedenkmünzen geworden ist. Da habe es bereits einen Termin gegeben, bei dem die Münzen vorgestellt werden sollten, sagte Nicolas Zenzen. Aber dann kam Corona. Oliver Jurk (CSU) regte an, Veranstaltungen ins Freie oder in große Hallen zu verlegen, falls die Corona-Maßnahmen länger andauern.

Es habe tatsächlich Überlegungen gegeben, die geplante Aufführung eines Stummfilms mit Live-Musik in ein Autokino zu verlegen, sagte Nicolas Zenzen. Aber der Aufwand wäre zu groß gewesen.