Ein Informationsabend stellt den neuen Schulverband Münnerstadt-Nüdlingen vor. Die Rektorin spricht von einem Erfolgsmodell.
"Wie geht es weiter nun, werden sich viele fragen. Ich sage in gewohnter Weise", ist die Rektorin der Münnerstädter Freiherr-von-Lutz Mittelschule, Ulrike Freifrau von und zu der Tann überzeugt, dass der neue Schulverband Münnerstadt-Nüdlingen ein Erfolgsmodell wird.
Im nächsten Schuljahr gehen bekanntlich die Mittelschüler von der 5. bis 8. Klasse aus der Nachbargemeinde Nüdlingen nach Münnerstadt, nur die jetzigen Achtklässler blieben noch für ein Jahr. Wenige Wochen vor Ferienbeginn waren jetzt die betroffenen Eltern und Schüler zu einem Informationsabend eingeladen, an dem auch der Nüdlinger Bürgermeister Harald Hofmann (CSU) und für die Stadt Münnerstadt Stadtrat Leo Pfennig teilnahmen. Auch die Nüdlinger Rektorin Ritta Helfrich war mit dabei.
"Der Schulverband zwischen Münnerstadt und Nüdlingen ist wie eine Ehe. Wir sind an den Kosten beteiligt. Diese Schule ist jetzt auch ein Teil von Nüdlingen", sagte Bürgermeister Hofmann. Er begründete auch nochmals, warum die Entscheidung für den Schulverband so schnell gefallen sei. Aufgrund der sinkenden Schülerzahlen sei für die Hauptschule in Nüdlingen nur die neunte Klasse übrig geblieben: "Wir waren deshalb der Meinung, dass es so besser ist." Er dankte dem Stadtrat von Münnerstadt für seine Bereitschaft, die Schüler aufzunehmen. Die Verhandlungen über den Verbandsvertrag laufen, teilte er mit.
Stadtrat Leo Pfennig betonte, "wenn der Schulverband gegründet ist, dann ist das auch eure Schule." Er wies darauf hin, dass die Entscheidung für den Verband im Stadtrat einstimmig gefallen sei.
Pädagogische Chancen
"Jetzt ist es unsere Aufgabe, die politischen Entscheidungen umzusetzen", sagte Ulrike Freifrau von und zu der Tann. Durch die Veränderung der Struktur im Schulverbund und die Vermehrung der Lehrerstunden würden sich nun pädagogische Chancen und mehr Möglichkeiten anbieten, betonte sie. Im nächsten Schuljahr hat die Mittelschule zehn Klassen, also eine mehr als bisher. Es gibt einen M7-Kurs mit 13 Stunden in den Hauptfächern. Neu ist, dass Arbeitsgemeinschaften wie Mountainbike, Dance und Fit, Tischtennis, Schulsanitäter, Chor, Medienkompetenz, Lektüre und Film nun auch für Schüler zur Verfügung stehen, die nicht die Ganztagsschule besuchen.
"Guter Dinge"
Zum Schulprofil gehören unter anderem auch die M9- und M10-Klasse, Schwimmunterricht für die 5. und 6. Klassen, zwei gebundene Ganztagsklassen mit Sportnachmittag und musisch-gesellschaftlichem Nachmittag, die Arbeitsgemeinschaft "Schulband", klassenübergreifende Projekte in Kunst und Schulhofgestaltung, Schulfußballturniere sowie die Zusammenarbeit mit externen Partnern.
In welchem Umfang diese Unterrichtskonzepte und Aktivitäten durchgeführt werden können, hänge von den zugewiesenen Lehrerstunden bzw. Lehrern ab. "Mein Kollegium und ich sind guter Dinge", meinte die Rektorin zum Schluss.
Zu Beginn des Informationsabends waren die Gäste aus Nüdlingen von Fünft- und Sechsklässlern mit einem Lied begrüßt worden. "Die sind extra freiwillig dageblieben", betonte die Rektorin. Nach ihren Ausführungen nutzten die Schüler und Eltern die Gelegenheit, sich unter Führung ihrer zukünftigen Lehrerinnen und Lehrer ausführlich im Schulhaus umzusehen. Der Abend endete schließlich in der Schulküche bei einem Imbiss, den die Klasse 9a hergerichtet hatte.