Mit Spannung erwarten die Münnerstädter die Wahl der zwei Bürgermeister-Stellvertreter bei der konstituierenden Sitzung am 12. Mai. In der alten Aula ist für Dienstag alles gerüstet, während mögliche Kandidaten noch unschlüssig sind.
Seit dieser Woche ist der neue Bürgermeister Michael Kastl im Amt. Wer werden seine beiden Stellvertreter sein ? Diese Frage beschäftigt die Münnerstädter. Mögliche Kandidaten werden diskutiert. Der Stadtrat nimmt seine Arbeit am Dienstag, 12. Mai mit der konstituierenden Sitzung auf. Diese Zusammenkunft verspricht somit den ersten spannenden Moment in der jungen Legislaturperiode. Denn dabei werden die Bürgermeisterstellvertreter und die Fachreferenten gewählt.
Lediglich die Grünen-Stadträtin Christine Martin erklärt derzeit öffentlich, dass sie sich als 2. Bürgermeisterin zur Wahl stellen wird. Für das Amt des 2. Bürgermeisters werden als mögliche weitere Kandidaten der bisherige 2. Bürgermeister Andreas Trägner (Reichenbach, Freie Wähler) und der Windheimer Ortsreferent Klaus Schebler (Neue Wege) gehandelt. Beide halten sich aber derzeit bedeckt und betonen auf Nachfrage, dass ihre Entscheidung noch nicht gefallen sei.
Der bisherige 3. Bürgermeister Axel Knauff (SPD) würde sich wieder für sein bisheriges Amt zur Verfügung stellen, wenn das gewollt ist, erklärt er auf Nachfrage. Bei den Stellvertreterwahlen fände er als beste Lösung, dass diejenigen Stadträte gewählt werden, die sich bei der Kommunalwahl auch um das Amt des Bürgermeisters beworben hatten und nicht gewählt wurden (im Verhältnis ihrer Stimmenzahl). Das wären dann Andreas Trägner als 2. Bürgermeister und Axel Knauff als 3. Bürgermeister. Sie hätten damit auch schon ihre Bereitschaft sig-nalisiert, Verantwortung zu übernehmen.
Anstehende Gespräche
Andreas Trägner zögert mit einer Aussage zu einer Kandidatur. Als Vorsitzender der Fraktion der Freien Wähler sei er mit anderen Gruppierungen im Gespräch. "Ich bitte um Verständnis, dass ich dem Ergebnis der Gespräche nicht vorgreifen möchte", so seine Stellungnahme. "Mein Ziel ist es, dass die Stadträte im neuen Stadtrat über die Parteigrenzen hinweg gut und vertrauensvoll zusammenarbeiten," erklärt Trägner weiter. Nach nochmaligem Nachhaken bestätigt er jedoch, dass er sich grundsätzlich vorstellen kann, wieder für das Amt des 2. Bürgermeisters zu kandidieren.Eine Entscheidung soll bis zum Wochenende fallen.
Noch unentschieden
Auch Klaus Schebler legt sich nicht fest. "Ich weiß es wirklich nicht", erklärt er auf Anfrage dieser Zeitung. Grundsätzlich sei er nicht abgeneigt. "Aber es wird schwer, Mehrheiten zu finden", glaubt er. Zur Stellvertreterwahl stellt er ganz allgemein fest: "Es wird auf jeden Fall spannend". Fest steht für ihn, dass er nicht wie in der ausgelaufenen Legislaturperiode gleich mehrere Referentenposten - es waren drei - annehmen wird. Es werde dieses Mal maximal einer werden, kündigt er an.
Während sich also zwei der als Kandidaten diskutierten Stadträte sehr zurückhaltend äußern, erläutert Christine Martin, weshalb sie sich als kommunalpolitische Neueinsteigerin um das Amt des 2. Bürgermeisters/in bewirbt. Langfristig sei diese Entscheidung nicht geplant gewesen. Die zwei gewählten grünen Stadträte hätten jedoch im Laufe der letzten Wochen das Gefühl bekommen, man erwarte von ihnen, dass sie sich bei den anstehenden Stellvertreter-Wahlen auf die Seite des einen oder anderen Lagers schlagen. Sie seien im Wahlkampf angetreten, um gerade solche Mehrheiten zu brechen.Mit ihrer Kandidatur will Christine Martin "klare Kante gegen die Blockbildung im Stadtrat zeigen".
Angebot an die Stadtratskollegen
Ihre Entscheidung hat die grüne Stadtratsfraktion bereits den anderen Parteien und Gruppierungen schriftlich mitgeteilt. An die Stadtratskollegen haben Christine Martin und Johannes Wolf geschrieben: "Wir würden uns daher freuen, wenn Sie/Ihr die Kandidatur von Christine unterstützt und damit ein klares Signal gegen ein `Weiter so` setzt."