Die Stadt Münnerstadt hat den Spielplatz in der Schlesierstraße auf Vordermann gebracht. Vieles kommt gut an, aber manches sehen die Tester auch kritisch.
Mitten in der Siedlung am Karlsberg liegt zwischen Grundschule und BBZ der Spielplatz in der Schlesierstraße. Die hohen Bäume und die Hecken am Rand weisen auf die Entstehung in einer Zeit hin, in der Siedlungen für die Babyboomer-Jahrgänge entstanden. Innen ist allerdings alles neu: Bunte Klettergriffe, Tafeln für die Feinmotorik, Ständer aus Kunststoff statt Holz und eine Rutsche aus Rollen sind der Beleg dafür, dass die Stadt Münnerstadt hier vor kurzem alles auf Vordermann gebracht hat.
"Hier gibt es viele moderne Action- und Denkspiele", fasst Tester Johann (13) seine ersten Eindrücke zusammen. An zwei Tafeln können Knobel-Freunde Wege durch Labyrinthe suchen. 28 000 Euro hat die Stadt alleine für die neuen Spielgeräte investiert. Das größte steht mitten auf dem Platz: Ein Turm mit Kletterwand, Rutschen und Stange. Die moderne Rutsche mit Rollen hat aber einen Haken: Oben kommen die Kinder richtig in Fahrt, aber unten werden sie abrupt abgebremst, weil die Rollen bereits durch Sand blockiert sind. Vielleicht ist die Konstruktion für Plätze mit durchgehendem Fallschutzbelag oder mit Steinchen statt Sand gedacht?
Auch die beiden neuen Wippen ziehen die Tester sofort an: Zum einen sind zwei Metallarme zum Sitzen auf Federn gelagert, beim anderen Modell hängt die Wippe weit oben und es hängen Teller herunter. Was der Vorteil der aufwendigen Mechanik sein soll, ist den Testern aber nicht klar. "Einen Balken, der sich in der Mitte dreht, finde ich besser", sagt Johann.
"Mir gefällt die Korbschaukel, aber mich stört, dass der Weg mitten durch den Spielplatz durch geht", lautet das Fazit von Elisabeth (11). Obwohl der Weg zur Straße hin mit einer Absperrung gesichert ist, ziehen die Kinder einen Stern bei der Sicherheit ab. Einen weiteren Abzug gibt es bei der Spielfläche: Obwohl das Grundstück rund 1800 Quadratmeter groß ist, gibt es wegen der Hanglage keine Möglichkeit zum Kicken. "Mir fehlen die Fußballtore", sagt der neunjährige David.
Bei den Spielgeräten gibt es den Abzug zum einen wegen der versandeten Rollen, aber auch wegen der zu geringen Abwechslung: Die Tester sind durch Seilbahnen und größere Rutschen auf anderen Spielplätzen anspruchsvoller geworden. Nur bei der Sauberkeit geben sie die volle Punktzahl: "Kein Müll, saubere Bänke und alles frisch gemäht."
Die Stadt Münnerstadt hat jedes Jahr ein festes Budget für Spielplätze. Heuer sind die im Michelsgrund und im Hindenburgpark an der Reihe, kommendes Jahr folgt Burghausen.