Münnerstadt: Neues Zentrum für die Musik

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Wenn das BBZ auszieht, soll die Musikschule in das Gebäude in der Schützenstraße in Münnerstadt einziehen. Foto: Heike Beudert
Wenn das BBZ auszieht, soll die Musikschule in das Gebäude in der Schützenstraße in Münnerstadt einziehen. Foto: Heike Beudert

Ein Musik- und Kulturzentrum soll in der ehemaligen Landwirtschaftsschule entstehen. Dies ist eines der großen städtischen Projekte im Stadtumbau "West".

Einstimmig hat der Stadtrat die Programmfortschreibung für die Städtebauförderung in Münnerstadt genehmigt. Der Beschluss umfasst die Jahre 2018 bis 2021. Es sei gelungen, sowohl Mittel für private Investitionen einzuplanen, als auch für die bevorstehenden Investitionen, die mit dem Abzug des Berufsbildungszentrums am Karlsberg entstehen, erläuterte geschäftsleitender Beamter Stefan Bierdimpfl . "Ich denke, dass wir ein tragfähiges Konzept vorstellen", so Bierdimpfl weiter. Aufgeführt werden in der Fortschreibung geplante Investitionen. Anhand dieser Liste können entsprechende Förderantrage für staatliche Zuschüsse gestellt werden.
Erhöht wird auch der Betrag, der im kommunalen Förderprogramm für die Unterstützung kleinerer, privater Sanierungen zur Verfügung steht. Der Betrag wurde von 55 000 auf 90 000 Euro erhöht. "Das kommunale Förderprogramm wird hervorragend genutzt", stellte Bierdimpfl fest.


Nutzungskonzept nötig

Stadträtin Rosina Eckert (Forum aktiv) vermisste im Zahlenwerk allerdings die Dachsanierung der Zehntscheune. Diese sei nur im Rahmen eines Gesamtkonzeptes für die künftige Nutzung der Zehntscheune förderfähig, erläuterte Geschäftsleiter Bierdimpfl. Deshalb fehlt die Sanierung noch in der Fortschreibung. Das Konzept muss im nächsten Jahr erstellt werden. Ab 2019 soll es aber mit in der Planung stehen.


Musikschule braucht mehr Platz

Stadtrat Michael Kastl (CSU) dachte darüber nach, ob eine Neunutzung der Zehntscheune überhaupt nötig sein wird, wenn das Dach gemacht ist. Er bezog seine Gedanken auf den geplanten Umzug der städtischen Musikschule in die Räumlichkeiten der ehemaligen Landwirtschaftsschule (BBZ II). "Die Musikschule platzt aus allen Nähten; wir müssen da hinten raus", stellte Stefan Bierdimpfl dazu fest.Wenn die Musikschule bleiben solle, müssten Vereine gehen. Bierdimpfl erinnerte zudem daran, dass der Umzug der städtischen Musikschule erklärter Wille des Stadtrates war und deshalb so geplant wird. Außerdem gab Bierdimpfl den Hinweis, es könne unter Umständen eine Sonderfinanzierung des Bundes geben, die hier greift.
Das Städtebauförderprogramm für Münnerstadt enthält für die kommenden vier Jahre förderfähige Investitionen in Höhe von 8,06 Millionen Euro. Darauf entfallen im Jahr 2018 501 000 Euro, im Jahr 2019 2,7 Millionen Euro sowie in den Jahren 2020 4,079 und 2021 3,9 Millionen Euro.


Neues Musik- und Kulturzentrum

Größte Investition ist dabei der Umbau der ehemaligen Landwirtschaftsschule am Karlsberg zum Musik- und Kulturzentrum in Höhe von 3,34 Millionen Euro. Aber auch private Maßnahmen sind in erheblicher Größe aufgeführt, so Gebäudesanierungen am Marktplatz und am Anger in Höhe von einer Million Euro und das Reißmannshaus in Höhe von 150 000 Euro.
Hohe Beträge sollen in den nächsten Jahren in die Fußgängerspange von der Lache in die Altstadt (2,1 Millionen Euro) und in die Neugestaltung des Marktplatzes fließen (eine Million Euro). Auch der Bau von Parkplätzen im Umfeld der Lache und des Bahnhofes schlägt mit hohen Investitionen zu Buche. Die Neugestaltung der Riemenschneider- und Veit-Stoß-Straße ist bereits mit 1,6 Millionen aufgelistet, aber für die nächsten vier Jahre nicht vorgesehen.


Neue Zuständigkeit

In der Sitzung wurde der Stadtrat informiert, das es in der fachlichen Betreuung der Städtebauförderung eine Änderung gibt. Der bisherige Verantwortliche Dag Schröder ist aus der bestehenden Architektengemeinschaft ausgeschieden. Die Stadt wird nun von der Architektengemeinschaft Lamprecht und Schlicht betreut. Christoph Lamprecht und Stefan Schlicht stellten in der Sitzung ihr Büro und die für Münnerstadt zuständige Architektin Evi Mohr vor. Das Architekturbüro wird künftig auch als Sanierungsbeauftragter für die Stadt Münnerstadt fungieren.


Ortsteile kommen nicht zum Zug

In der Sitzung teilte geschäftsleitender Beamter Stefan Bierdimpfl zudem mit, dass es nicht möglich sein wird, auch in den Stadtteilen Reichenbach, Wermerichshausen und Seubrigshausen förmliche Sanierungsgebiete auszuweisen, die entsprechende Steuervorteile für Bauherrn bieten. Ein entsprechender Hinweis der Obersten Baubehörde sei der Stadt über die Regierung von Unterfranken zugekommen. "Da haben wir was falsch gemacht", stellte Michael Kastl (CSU) fest. Andernorts habe das funktioniert.




Die wichtigsten Projekte im Stadtumbau "West"

2018
Sanierung Reißmannshaus (150 000 Euro); Sanierung Marktplatz 23 (300 000 Euro)

2019 Fußgängerspange von der Inneren Lache zur Altstadt (1,1 Millionen Euro); Sanierung Anger 5 (400 000 Euro); Sanierung Marktplatz 23 (300 000 Euro); Neugestaltung des Parkplatzes an der Inneren Lache (400 000 Euro); Schaffung eines altstadtnahen Parkens auf dem ehemaligen Lache-Acker (500 000 Euro);

2020 Fußgängerspange von der Inneren Lache zur Altstadt (eine Million Euro); Neugestaltung des Parkplatzes am Bahnhof (330 000 Euro); Neugestaltung öffentlicher Flächen im Bahnhofumfeld (600 000 Euro); Schaffung altstadtnahen Parkens auf dem Lache-Acker (500 000 Euro); Sanierung ehem. Landwirtschaftsschule (BBZ II mit 1,34 Millionen Euro); Realisierungswettbewerb für die Marktplatzgestaltung mit benachbarten Straßenzügen (100 000 Euro) .

2021 Neugestaltung der Grube (240 000 Euro); Neugestaltung des Marktplatzes (500 000 Euro); Abbruch des BBZ (1, 2 Millionen Euro); Sanierung ehemaliger Landwirtschaftsschule (BBZ II mit zwei Millionen Euro).