In sechs Wochen endet die zweite Amtsperiode des Bürgermeisters. Er zieht einen kompletten Schlussstrich, hat auch nicht mehr für den Kreistag nominiert. Aber er bleibt Münnerstadt treu.
Helmut Blank ist tiefenentspannt. In sechs Wochen ist endgültig Schluss. Kein Bürgermeister mehr, kein Kreisrat, nichts. "Dann habe ich mehr Zeit für meine Lebensgefährtin, meine Eltern, meine Kinder, meinen großen Freundeskreis, den Hund und für mein Fahrrad", sagt er bei einem Gespräch mit dieser Zeitung.
Auf die Frage, wann er sich entschlossen hat, nicht mehr zu kandidieren, kommt eine überraschende Antwort: "Ich war schon unentschlossen nach der ersten Periode", sagt er. Damals habe er attraktive Angebote gehabt. Außerdem hatten langjährige Stadträte wie Norbert Reiter, Hermann Brust, Wolfgang Brust und Arno Schlembach ihren Rückzug angekündigt. Er hat sich dann doch entschieden weiterzumachen, aber von vorn herein stand fest: Das war das letzte Mal.
Kein Kreistag mehr
"Wenn ich einen Schlussstrich ziehe, dann komplett, dann ist auch der Kreistag beinhaltet." Vor sechs Jahren bei der Wahl habe er seinen Listenplatz 7 Michaela Wedemann zur Verfügung gestellt und sei auf Platz 23 gegangen. "Ich wurde trotzdem gewählt, und das wäre mit Sicherheit jetzt wieder passiert." Aber er wollte sich nicht in die Riege der Altbürgermeister einreihen und dafür nennt er einen Grund: "Man muss den Jungen den Vortritt lassen", ist er überzeugt.
Weil er nicht mehr angetreten ist, konnte Helmut Blank jetzt das Amt des Wahlleiters übernehmen. "Ich habe den Wahlkampf verfolgt und es als sehr angenehm empfunden, dass zwei neue Parteien hinzugekommen sind." Der Wahlkampf selbst sei "hart, aber fair" gewesen. "Mit Ausnahme von Facebook, aber das waren Einzelpersonen, die dann auch schnell keine Akzeptanz mehr hatten. "
Sehr entspannt hat Helmut Blank die Wahl selbst erlebt. "Ich habe geschätzt, dass Michael Kastl im ersten Wahlgang 50,5 Prozent erhält", erinnert er an seine Einschätzung vor der Wahl. Am Ende war es sogar noch ein Prozent mehr, er begründet aber, warum seine Schätzung so nah am Endergebnis lag: "Weil ich Kontakt mit den Bürgern habe, ich habe gewusst, was los ist."
Keine richtige Stimmung
So war es also keine Überraschung für ihn, dass Michael Kastl gewonnen hat. Da hatte der Corona-Virus bereits zugeschlagen, weshalb die Wahlpartys ausfielen. "Mir tat es um die Stimmung leid, die wir sonst immer im Rathaus hatten." Das haber er bei den Wahlen zuvor richtig genossen. "Wenn man gewinnt, genießt man" sagt er. "Das ist es, was Kommunalpolitik ausmacht."
Michael Kastl sei sein Wunschnachfolger gewesen. "Ich habe ihn damals ja auch in die CSU geholt." Und natürlich hat er ihm nach der Wahl gratuliert. Er war es auch, der Michael Kastls Frau als erster mitgeteilt hat, dass er gewonnen hat.