1834 steht das Hohe Kreuz im Tal errichtet. Immer wieder mussten Christuskorpus und der Stamm restauriert werden, so im Jahr 1970. Vor genau 50 Jahren wurde es wieder an seinen Platz gesetzt.
Eigentlich ist es gar nicht wegzudenken. Es grüßt die Wanderer und Wallfahrer auf ihrem Weg zur Talkirche: Das Hohe Kreuz nahe der zweiten Talbrücke. Generationen von ehrenamtlichen Helfern ist es zu verdanken, dass das Flurdenkmal auch nach bald 200 Jahren erhalten ist. Denn im Laufe der Jahre hatte das Wind und Wetter ausgesetzte Kreuz mehrfach erheblichen Schaden genommen. Unter anderem vor 50 Jahren kümmerten sich bekannte Münnerstädter um die Restaurierung.
Johannes Aquilin Glückstein, ein Maurermeister aus Saal an der Saale heiratete im Oktober 1830 eine Münnerstädterin und zog an die Lauer. Vier Jahre später stiftete er das Hohe Kreuz. Den Kreuzstamm dazu stellte Zimmermeister Johann Hofmann. 1880 wurde das Kreuz erstmals saniert, Arme und Füße des Christuskorpus mussten erneuert werden, die Stadt stiftete einen neuen Stamm dazu. 1926 waren erneut Restaurierungsarbeiten fällig. Ein Jahr später weihte Pater Prior Josef Eckstein das erneuerte Kreuz.
Sowohl die Daten nebst Namen aus der Stiftung als auch alle Informationen um die Restaurierungen wurden auf einem Schriftstück festgehalten, das im Rücken des Christusbildes eingelassen war. Das ist auch in der Zeitung vom 10. Juni 1970 zu lesen, als es um eine erneute Sanierung ging. Ein Jahr zuvor hatte das Überlandwerk einen großen Masten bei den Bad Kissinger Brunnen im Tal gesetzt. Der dafür nötige Kran hob bei dieser Gelegenheit auch gleich das Hohe Kreuz aus dem Boden.
Initiatoren waren der Augustinerpater Dr. Thomas Beckstein, der Malergeselle Otmar Bömmel und Malermeister Alois Dünisch. "Stephan Bauer, ein in Ungarn geborener Zimmermann alter Schule, der noch mit dem Breitbeil geschickt umgehen kann, bearbeitete den Stamm", stand damals in der Zeitung. Die unteren zwei Meter, die in der Erde steckten, waren morsch geworden. So kamen U-Eisen zum Einsatz. Wegen Krankheit konnte das Kreuz aber nicht aufgerichtet werden, es lag den ganzen Winter unter dem Schnee, den es damals noch reichlich gab. Als der endlich geschmolzen war, kam der Regen. "Endlich aber wurde es doch wärmer. Die Eisen konnten von Herrn Bauer montiert werden. Herr Oskar Görgner aus dem Egerland brachte ein neues Kupferdach an", war damals zu lesen. "Und dann kamen am 5. Juni die Männer vom Bauhof des Überlandwerkes Bad Kissingen mit ihren Kranen und stellten das Kreuz wieder auf."
Josef Schubert und Paul Früh füllten noch am gleichen Abend Beton und Steine um den Fuß des Kreuzes. Am 9. Juni 1970 wurde der Christuskörper angebracht. In den Archiven findet sich noch, dass der Fabrikant Rudolf-Erich Müller die Lichtampel gestiftet hat. Die Materialkosten (Kupfer und Eisen) übernahmen damals Eduard Henneberger und seine Mutter. Linus Albert, sein Sohn Peter Albert sowie Karl Katzenberger kümmerten sich um die Mauer und die Anpflanzungen.
Das frei stehende Hohe Kreuz war immer Wind und Wetter ausgesetzt und so dauerte es nicht lange, bis wieder Schäden auftraten. 1989 stand eine Generalsanierung an. Diesmal war es der Elferrat der Kolpingsfamilie unter dem Vorsitz von Franz Beck, der sich um das Flurdenkmal kümmerte. Im Oktober 1988 bauten die Helfer das Kreuz ab. Der Korpus war von der Hüfte bis zu den Füßen derart zerstört, so dass dieser Teil von Josef Weiß neu geschnitzt werden musste. Auch Kreuzstamm und Querbalken wurden ersetzt. Am 13. April 1989 stellten die Helfer das Kreuz wieder auf, am 22. April segnete es Kolpingpräses Pater Rainer Nörthen.
Bis heute kümmern sich die Mitglieder des Elferrates um das Hohe Kreuz, regelmäßig pflegen sie das Umfeld, ebenso am Kreuzschlepper kurz vor der Talkirche. Der hat vor einiger Zeit ein neues Dach bekommen.