Die Fraktion Forum Aktiv stellt einen Antrag auf Erhalt und Umnutzung des Gebäudes zu einem Veranstaltungsraum. Das wird ein Thema der Haushaltsklausur sein.
Der neue Stadtrat hat seine erste Bewährungsprobe bestanden. Ausgerechnet das Reizthema Hallenbad brachte die Fraktion Forum Aktiv in die Haushaltsdiskussion ein. Rosina Eckert und Norbert Schreiner wollen, dass das Gebäude erhalten und künftig als Veranstaltungsraum genutzt wird.
Anders als in den Jahren zuvor gingen bei der Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses bei diesem Thema nicht sofort sämtliche Klappen runter, vielmehr diskutierten die Ausschussmitglieder sachlich und konstruktiv über das Für und Wider. Bürgermeister Michael Kastl (CSU) war es wichtig, dass über das Hallenbad gesprochen wird - auch wenn derzeit noch der Bürgerentscheid über den Abriss gilt. Und Norbert Schreiner legte Wert darauf, dass das Hallenbad nicht mehr als solches gesehen wird. "Das hat einen negativen Touch", sagte er. "Es es ist ein städtisches Gebäude, dass wir entweder abreißen oder aber was Gescheites draus machen."
Der Antrag von Forum Aktiv war nur ein Aspekt bei der Beratung über den Haushalt. Der Entwurf beinhaltet nämlich die Kosten für den beabsichtigten Abriss des Gebäudes. Stattdessen sollte der Abriss gestoppt werden und eine Umnutzung als als Veranstaltungsraum geprüft werden, heißt es in dem Antrag. Dementsprechend hat Forum Aktiv beantragt, den Haushaltstitel entsprechend umzubenennen. Rosina Eckert und Norbert Schreiner haben diesen Antrag ausführlich begründet.
Gleich zu Beginn der Sitzung verwies Michael Kastl auf die neue Geschäftsordnung des Stadtrats. Danach haben nur Mitglieder des Ausschusses ein Stimm- und ein Rederecht, die anderen Stadträte nicht. Das gilt aber nicht für Kommunalpolitiker, die einen Antrag gestellt haben. So erhielt neben Rosina Eckert, die Mitglied des Ausschusses ist, auch Norbert Schreiner die Möglichkeit, den Antrag bei der Sitzung zu begründen.
In Gesprächen hätten Bürger immer wieder betont, wie schade es sei, das Gebäude abzureißen, sagte Rosina Eckert. "Wir geben so viel Geld aus und bekommen nichts dafür." Vielen Leuten sei gar nicht klar, dass auch die Parkplätze dort verschwinden werden. Deshalb habe sie und ihr Mitstreiter es als Pflicht empfunden, den Antrag zu stellen. Mit einem Veranstaltungsraum habe die Stadt etwas Nachhaltiges und die Kosten für den Umbau würden sich mit den Abrisskosten decken.
Michael Kastl verwies zunächst darauf, dass derzeit noch der Bürgerentscheid gilt, also der Abriss. Insofern müsse man prüfen, ob der Antrag nicht dem Willen des Bürgers entgegen steht. Es sei eine klare Sache: "Wenn ich ein Gebäude zum Abriss frei gebe, will ich auch nichts daraus machen." Aber er sieht da auch Probleme. "Im Oktober stehen wir vor einer anderen Situation", verwies Kastl auf den Bürgerentscheid, der nur ein Jahr bindend ist. Dann wäre aber die Frage zu diskutieren, ob die Stadt überhaupt einen weiteren, kleineren Veranstaltungsraum braucht. Schließlich könne man die Mehrzweckhalle in Teilen nutzen. Außerdem sei die künftige Nutzung der Zehntscheune ungeklärt.
Allerdings wartet Münnerstadt noch immer auf den Förderbescheid der Regierung von Unterfranken für den Abriss, machte Michael Kastl klar. Der musste erneut beantragt werden, weil der alte ausgelaufen war. Es könne sein, dass die Regierung auf ein klare Aussage aus Münnerstadt wartet, mutmaßte er. Deshalb sei es durchaus sinnvoll, noch einmal über das Thema zu diskutieren, ohne dass jetzt eine klare Aussage über Ja oder Nein getroffen werden müsste.