Noch sind im Haushaltsplan-Entwurf der Gemeinde Großprojekte wie ein neues Baugebiet, die Sanierung der Mehrzweckhalle und der Brunnenstraße sowie einen Tiefbehälter für die Wasserversorgung enthalten..
"Meiner Meinung nach kann der Gemeinde-Haushalt so nicht beschlossen und dem Landratsamt vorgelegt werden", betonte Kämmerer Michael Weigand, als er dem Gemeinderat den Entwurf für das Jahr 2020 vorlegte. Der Verwaltungshaushalt für die laufenden Einnahmen und Ausgaben ist um etwa sieben Prozent unter dem Ansatz des Vorjahres geblieben. Ein anderes Bild ergibt sich im Vermögenshaushalt: "Wenn alle geplanten Investitionen 2020 bis 2023 verwirklicht werden, ist Rannungen mit 3916 Euro Schulden pro Kopf unter den Top Ten in Bayern", rechnete der Kämmerer den Gemeinderäten vor.
Noch enthält der Haushaltsplan-Entwurf Investitionen wie ein neues Baugebiet, die Sanierung der Mehrzweckhalle und der Brunnenstraße sowie einen Tiefbehälter für die Wasserversorgung. Es werde wohl darauf hinauslaufen, dass die Sanierung der Mehrzweckhalle nochmals verschoben werden muss, deutete Bürgermeister Fridolin Zehner (CSU) am Tag nach der Sitzung im Gespräch mit dieser Zeitung an.
Die dafür zugesagten eine Million Euro Bundesmittel seien allerdings bis 2024 begrenzt. Der Verwaltungshaushalt schrumpft gegenüber dem Vorjahr um 174 000 auf nunmehr 2,317 Millionen Euro.
Größere Veränderungen gab es unter anderem bei diesen Ansätzen: Der Kindergarten braucht knapp 33 000 Euro mehr als im Vorjahr. Die Gewerbesteuereinnahmen halbieren sich um 190 000 auf 200 000 Euro; davon gehen noch fast 20 000 Euro Umlage an den Freistaat ab.
Im Wesentlichen liegt diese starke Mindereinnahme allerdings nicht an der Corona-Pandemie, sondern daran, dass letztes Jahr ein einheimischer Betrieb eine hohe Nachzahlung leistete.
Der Gemeindeanteil an der Einkommensteuer sinkt um 136 000 auf 538 000 Euro, die Schlüsselzuweisung vom Freistaat um knapp 45 000 auf 355 000 Euro. Die Verwaltungskostenumlage an die Verwaltungsgemeinschaft steigt um über 22 000 Euro. Die Kreisumlage steigt um rund 70 000 auf gut eine halbe Million Euro. Zwar hat sich der Umlagesatz nicht geändert, aber die Umlage wird nach den relativ guten Steuereinnahmen von vor zwei Jahren berechnet. Bei einem gleichbleibenden Hebesatz von 370 Prozent bleiben die Grundsteuereinnahmen bei knapp 200 000 Euro. Wegen der Corona-Krise wurden die Ansätze für die Gewerbesteuer sowie den Anteil an der Einkommenssteuer, der Umsatzsteuer und der Einkommenssteuerersatzleistungen pauschal um jeweils 20 Prozent gegenüber 2019 gekürzt. Insgesamt sind im Verwaltungshaushalt 2020 die Einnahmen 35 730 Euro höher als die Ausgaben.
Sie sind zusammen mit einer Investitionspauschale vom Freistaat in Höhe von 126 100 Euro der Grundstock für die Finanzierung des Vermögenshaushaltes. Im letzten Jahr konnten dem Vermögenshaushalt 701 000 Euro geführt werden. Michael Weigand rechnete vor, dass für die Finanzierung der im Haushalt vorgesehenen Investitionen dieses Jahr Schulden in Höhe von 565 000 Euro aufgenommen und aus der Allgemeinen Rücklage 779 000 Euro entnommen werden müssten. Damit wären nur noch 22 000 Euro, das ist die vorgeschriebene Mindestrücklage, übrig.