Was bei "else" noch die "Galerie auf Zeit" war, hat sich in Münnerstadt jetzt zur "Galerie im Advent" entwickelten. Dafür packten viele Helfer mit an.
Dass am Münnerstädter Marktplatz Kunst zu sehen ist, ist an sich nichts Neues. Seit 1970 zeigen Künstler und Künstlerinnen im Rathaus und später für fast 20 Jahre im Marktplatz 11 ihre Werke. Derzeit hat sich im Leerstand Marktplatz 17 jedoch ein kleines Kunstwunder vollzogen, denn die Schaufenster ziehen die Blicke von gut beleuchteten Objekten, Bildern und Installationen auf sich.
Mia Hochreins "Galerie auf Zeit" ist als "else"- Projekt zu "Galerie im Advent" geworden und präsentiert Kunst von Münnerstädter Künstlern und Künstlerinnen in einem wunderbaren Ambiente. Mia Hochrein hatte diesmal zu einer Midissage geladen, also zu einer Treffen in der Mitte des Ausstellungszeitraums, denn: "Zu allem anderen war einfach keine Zeit", meinte die bekennende Mürschterin in einer Laudatio zum eigenen Tun und dem von vielen guten Geistern im Hintergrund. Und die gibt es, weil es "else" gibt. Ein stets bereiter Kreis von 20 bis 30 Personen verwirklichte bereits im vergangenen Sommer das Kunst-Bahnhofsprojekt "Abgefahren" und setzte die weitere Leerstandsbelebung am Münnerstädter Marktplatz in kürzester Zeit um. "Schneller als im Internet", so Mia Hochrein, wurden innerhalb weniger Tage von heimischen Kunstproduzenten Arbeiten zu Ausstellungszwecken erbeten und prompt geliefert. Es sind bekannte Namen dabei und solche, die nicht unbedingt gleich in der Kunstszene vermutet werden. Die gesellige Begegnung in den Galerieräumen wurde von Friedel Lelonek (Percussion) und Steffen Leonard (Gitarre) musikalisch belebt.
Mia Hochrein beschrieb den Weg zur Etablierung der "else"-Fans in den Altstadtverein als eigenständige Arbeitsgemeinschaft. "Das schafft Planungssicherheit für künftige Projekte". Damit konnte das ursprüngliche Vorhaben, einen eigenen Verein zu gründen geschickt umgangen werden, meinte die Kunstchefin. "Wir werden die Vorhaben von 'Artist in Residence' und natürlich der Leerstandsbelebung durch Kunst in Zukunft verstärkt angehen können".
Mia Hochrein versteht sich in ihrer Rede bewusst als Provinznudel, der der Aufenthalt in der Großstadt viel Ehrfurcht abverlangt. Sie meint im Ernst: "Das 'Normale' in der Stadt ist das Besondere auf dem Land." Aus dieser Erkenntnis schöpft sie das eine oder andere Mal ihre Kreativität. Doch wie wir erleben können, nicht alleine dadurch. Die Ausstellung am Marktplatz 17 ist bis Montag, 24. Dezember geöffnet, an den Wochenenden von 10 bis 18 Uhr. Für kurzfristige Weihnachtsgeschenke also bestens geeignet.