Kreativität über Grenzen hinaus

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Mit viel Phantasie wurde aus einem Stein ein ganz persönliches Kunstobjekt gemacht. Die Anfangswerke beobachten Alexander Schmitt (stehend links) und Ann-Kathrin Götz (stehend rechts). Foto: Anton Then
Mit viel Phantasie wurde aus einem Stein ein ganz persönliches Kunstobjekt gemacht. Die Anfangswerke beobachten Alexander Schmitt (stehend links) und Ann-Kathrin Götz (stehend rechts).  Foto: Anton Then

In Großwenkheim ist ein offenes Atelier für Menschen mit und ohne Handicap entstanden. Die "Aktion Mensch" unterstützt es, die Stadt auch.

Eine von vielen Möglichkeiten, bei denen Menschen mit und ohne Handicap zusammenkommen können, ist ein Ausflug in die Kreativität. Dieser wird jetzt in Großwenkheim für alle, die Lust auf eine kreative Auszeit inmitten des Alltags nehmen wollen, unter dem Motto "Begegnungsraum Atelier" angeboten.

Das Projekt soll Raum für Begegnung bieten, wobei dabei die Teilnehmer mit anderen ins Gespräch über Kunst kommen und gemeinsam etwas gestalten sollen. Es soll außerdem Raum für künstlerische Ideen geben beim Malen, Zeichnen, Tüfteln und Bauen mit unterschiedlichen Materialien. Wichtig ist die Freude am künstlerischen Tun und Ausprobieren.

Die Idee für dieses Projekt hatte die Großwenkheimer Kunsttherapeutin Ann-Kathrin Götz, die gegenwärtig noch Heilpädagogik studiert. "Ich möchte über das künstlerische Gestalten Menschen mit und ohne Handicap für zwei Stunden in ihrer Freizeit zusammenbringen", sagt Götz. "Mit Farbe kann gemeinsam ein Ort entstehen, an dem es Raum für kleine und große Kunstwerke und Begegnungen gibt", meinte die Projektleiterin. Damit will sie auch einen Beitrag zur Inklusion leisten. Für ihr Vorhaben nahm sie Kontakt zur Offenen Behindertenarbeit (OBA) des Dominikus-Ringeisen-Werkes in Maria Bildhausen auf, wo sie auf offene Ohren stieß.

"Wir waren anfangs nicht sicher, ob das Projekt gelingt", sagte Alexander Schmitt, Leiter der OBA Münnerstadt und Bad Königshofen, bei der Eröffnung. Die Stadt Münnerstadt stellt aber im Rathaus in Großwenkheim einen Raum zur Verfügung und die "Aktion Mensch" fördert das Projekt. "Wir haben eine Fördersumme von 3000 Euro im Jahr beantragt, und damit sind unsere Kosten gedeckt", freut sich Schmitt über die Unterstützung.

"Kunst ist die Vermittlerin des Unaussprechlichen", sagte Schmitt, und bei diesem Projekt könnten Menschen mit und ohne Handicap und ohne Altersbeschränkung zwanglos ihre künstlerischen Interessen, Phantasien und Fähigkeiten zeigen.

Beim Start lautete die Aufgabe: "Gestalte mit viel Phantasie deinen ganz persönlichen Stein und lass aus einem ,Stolperstein' etwas Neues werden."

Nun hoffen Ann-Kathrin Götz und Alexander Schmitt, dass das Projekt, das samstags alle zwei Wochen stattfindet, lange läuft und dass sich zunehmend weitere Menschen aller Altersgruppen daran beteiligen.