Knauf Gips bohrt bei Großwenkheim

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Unter den Flächen südöstlich und östlich von Großwenkheim wird Gips vermutet. Die Firma Knauf wird jetzt Probebohrungen durchführen. Der Stadtrat gab sein gemeindliches Einvernehmen. Thomas Malz
Unter den Flächen südöstlich und östlich von Großwenkheim wird Gips vermutet. Die Firma Knauf wird jetzt Probebohrungen durchführen. Der Stadtrat gab sein gemeindliches Einvernehmen. Thomas Malz

Das Gremium hat unter Auflagen den Bohrungen das gemeindliche Einvernehmen erteilt. Dabei wurde deutlich, dass die Stadträte das sowieso nicht verhindern könnten. Es gab auch mahnende Worte.

Dem Antrag auf Erlaubnis von Bohrungen nach mineralischen Rohstoffen der Firma Knauf Gips KG hat der Stadtrat nur unter Vorbehalten zugestimmt. Bereits 2001 hatte die Firma südlich bis nordöstlich von Großwenkheim Bohrungen durchgeführt, um die im Regionalplan Main-Rhön ausgewiesenen Vorbehaltsflächen beurteilen zu können. Diese Vorbehaltsflächen sind inzwischen aus dem Regionalplan gestrichen worden.

Um Flächenareale östlich von Großwenkheim abschließend geologisch auswerten zu können, seien sie bisherigen Daten zu unvollständig, heißt es in der Sitzungsvorlage. Die neue Bohruntersuchung, die jetzt beantragt wurde, soll östlich und südöstlich der alten Bohrungen niedergebracht werden. So soll auch festgestellt werden, ob tatsächlich interessante Rohstoffareale vorhanden sind. Dies wiederum sei hilfreich zur Vermeidung von Nutzungskonflikten in der Regional- und Raumordnungsplanung.

Der Antrag enthält die sechs Flurnummern, auf denen gebohrt werden soll. Außerdem führt die Firma Einzelheiten zur Probebohrung selbst auf. Im Durchschnitt wird 25 bis 35 Meter tief gebohrt, in Einzelfällen auch bis zu 45 Meter. Eine Bohrung hat einen Durchmesser von 78 Millimeter. Gekühlt wird mit reinem Wasser, das die Stadt Münnerstadt zur Verfügung stellt.

Wenig begeistert zeigte sich Bürgermeister Helmut Blank (CSU) von dem Antrag. "Das ist eine sehr schöne Gegend in Großwenkheim", sagte er. Aber das Bergamt habe die entsprechenden Möglichkeiten. "Aufhalten kann man das nicht?", wollte Georg Heymann (CSU) wissen. Leider nicht, bekam er zur Antwort. "Wenn es gute Flächen sind, tut es weh", so Helmut Blank. Ob der Zweck der Bohrung Gipsabbau sei, fragte Axel Knauff (SPD) nach und bekam das bestätigt. Johannes Röß (CSU) beschwichtigte. Nur weil dort gebohrt werde, heiße das noch lange nicht, dass auch Gips abgebaut wird.

De Probebohrungen werden auf städtischen Flurwegen durchgeführt, hieß es auf Anfrage von Rosina Eckert (Forum aktiv). Leo Pfennig (Freie Wähler) verwies noch einmal auf die Bedeutung des Bergamtes in solchen Fällen.

Entsprechend war auch der Beschlussvorschlag formuliert, nachdem zwar das gemeindliche Einvernehmen erteilt werden sollte, allerdings unter Vorbehalt. Dazu zählt die Klausel: "Die Zustimmung erfolgt vorbehaltlich der Genehmigung durch das Bergamt Nordbayern, das unter anderem auch wasserwirtschaftliche Belange des Wasserwirtschaftsamtes Bad Kissingen beachten muss." Außerdem muss die Firma Knauf die Bohrung ein bis zwei Wochen vor Beginn der Stadt mitteilen und für Flurschäden aufkommen. Üblich ist, dass die Firma pro Bohrung 30 Euro für den Wegeunterhalt zahlt. Das wurde so auch im Beschluss verankert. Für das Kühlwasser, das aus dem städtischen Netz bereitgestellt wird, zahlt die Firma den normalen Preis.

Als Träger öffentlicher Belange ist die Stadt Münnerstadt um Stellungnahme zum geplanten "Solarpark Volkershausen" gebeten worden. Der Markt Maßbach plant, auf einer Fläche von rund zwölf Hektar eine Photovoltaikanlage zu errichten. Derzeit werden die Flächen intensiv landwirtschaftlich genutzt. Mit zwölf Hektar Ackerland könne man etwas anderes machen, als einen Solarpark zu errichten", meinte Jürgen Eckert (CSU) und kündigte an, gegen das Vorhaben zu stimmen. Sechs weitere Stadträte taten es ihm gleich. Elf Stadträte hatten keine Einwände gegen den geplanten Solarpark der Nachbargemeinde.