Der evangelisch-lutherische Kindergarten kann eine zusätzliche 60 Prozent-Kraft einstellen, um die Inklusion zu fördern. Der Rat genehmigte den Zuschuss.
Dem evangelisch-lutherischen Kindergarten im Ortsteil Maßbach wird ein "Gewichtungsfaktor 4,5 plus X als integrative Kindertageseinrichtung" zugestanden. Nach diesem fast geheimnisvoll anmutenden Beschluss des Marktgemeinderates kann die Kindertageseinrichtung nun eine spezielle Mitarbeiterin oder einen Mitarbeiter eigens zur Betreuung und Förderung von drei behinderten oder von Behinderung bedrohten Kindern einstellen.
Aus pädagogischer Sicht solle durch diese zusätzliche Integrationskraft im evangelischen Kindergarten die Inklusion gefördert werden. Jeder Mensch, ob behindert oder nicht, solle überall mit dabei sein können, betonte Bürgermeister Matthias Klement (CSU). Kinder mit oder ohne Behinderung sollten bereits im Kindergarten zusammengeführt werden. Dies soll in erster Linie Aufgabe der zusätzlichen Integrationskraft sein, die über eine spezielle Zusatzausbildung verfügen müsse.
Die Kosten für diese 60-Prozent-Kraft betragen rund 30 000 Euro pro Jahr. Davon muss die Marktgemeinde 12 000 Euro übernehmen, der Freistaat bezahlt genauso viel. Wenn sich im Kindergarten in einem Kindergartenjahr weniger als drei behinderte bzw. von Behinderung bedrohte Kinder befinden, entfällt die Förderung wieder. Der Marktgemeinderat stimmte dem "Gewichtungsfaktor 4,5 plus X" einstimmig zu.
Familie belebt Altbau
Eine Familie will in der Schlossgasse ein seit 2013 leer stehendes Gebäude sanieren und durch einen zusätzlichen Anbau neuen, selbstgenutzten Wohnraum schaffen. Das Grundstück liegt im Bereich des Förderprogramms der Allianz SWOL (Schweinfurter Oberland) für Investitionen zur Innenentwicklung zur Beseitigung von Leerstand und Schaffung neuen Wohnraumes. Außerdem ist das Gebäude mindestens 50 Jahre alt und seit mindestens einem Jahr nicht mehr bewohnt. Damit seien die Voraussetzungen für eine Förderung erfüllt, betonte Bürgermeister Klement.
Die Investitionssumme beträgt rund 350 000 Euro. Davon gibt es zehn Prozent Förderung, maximal jedoch 10 000 Euro. Dazu kommen jeweils 2,5 Prozent der Kosten für die beiden Kinder des Ehepaares. Insgesamt gibt es also eine Förderung von 27 500 Euro. Endgültig abgerechnet wird allerdings erst wenn das Anwesen bezugsfertig ist. "Das ist ein Paradebeispiel für die Innenentwicklung", lobte der Bürgermeister. Der Marktgemeinderat stimmte einstimmig zu. Er billigte auch die Errichtung eines Carports im Eibenweg im Wochenendhausgebiet "Schalksberg."
Mit Förderung oder ohne?
Das viel diskutierte Kernwegenetz-Konzept ist nun genehmigt. Ein Teilstück auf Gemarkung Volkershausen sollte saniert werden. "Enttäuschend" findet Bürgermeister Klement die Zuschüsse, die dafür in Aussicht sind. Statt der 80 Prozent, die früher einmal im Gespräch waren, würden rund 50 Prozent der Gesamtkosten bezahlt. Nun soll erst einmal geklärt werden, ob es günstiger wird, Zuschüsse aus dem ELER-Programm (Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums) in Anspruch zu nehmen und sich dabei an Vorschriften und Richtlinien zu halten oder aber die Sanierung aus der Gemeindekasse zu zahlen. Von einem dafür geeigneten Planungsbüro soll ein entsprechendes Honorarangebot eingeholt werden.
Die Gemeinde bekommt ihren Strom von Jahr zu Jahr billiger. Über den bayerischen Gemeindetag in Zusammenarbeit mit der KUBUS Kommunalberatung und Service GmbH wurde die Stromlieferung für 2017 bis 2019 neu ausgeschrieben. Die Energieversorgung Lohr-Karlstadt GmbH & Co. KG liefert den Strom für alle Gebäude der Gemeinde. Die EON Energie Deutschland GmbH bekam den Zuschlag für die Straßenbeleuchtung, die Elektroheizungen in vier Gebäuden der Gemeinde, die Mittelschule Maßbach und die Wasserversorgung mit dem Hochbehälter Lerchengrund und der Pumpstation Poppenlauer. Beide liefern zu 100 Prozent Ökostrom, heißt es in der Verwaltungsvorlage.
Kritik an Parkkonzept
"Wir haben in Maßbach ein Mords-Parkonzept mit viel Geld gemacht, aber rausgekommen ist gar nichts. Am Rathaus wird im Halteverbot geparkt. Das Konzept ist für die Katz", kritisierte Marktgemeinderat Diethard Dittmar (SPD). "Ich sehe keine große Verbesserungsmöglichkeiten", meinte dazu der Bürgermeister. Die Parkflächen sollten allerdings neu gemalt und dann möglichst auch mehr kontrolliert werden.