Die Marktgemeinderäte Maßbach informierten sich bei einem Waldgang, bevor sie den Jahresbetriebsplan 2018.
Die Marktgemeinde Maßbach besitzt 430 Hektar Wald vorwiegend auf Gemarkung Poppenlauer. Der Marktgemeinderat verabschiedete nun den Jahresbetriebsplan 2018, in dem alle für das kommende Jahr geplanten Arbeiten von der Neuanpflanzung über die Durchforstung und den Holzeinschlag bis zum Zaunbau festgeschrieben sind. Auch der Preis für das Brennholz aus dem Gemeindewald, das ab Anfang November wieder verkauft wird, wurde festgelegt. Es bleibt beim bisherigen Preis, zumal das Interesse daran merklich nachgelassen hat, wie Bürgermeister Matthias Klement (CSU) mitteilte.
Außerdem gaben die Försterinnen Ute Kerschbaum und Hannah Severin von der Forstbetriebsgemeinschaft (FBG) Bad Neustadt an der Saale einen Überblick auf das Forstjahr 2017. Vor dieser Gemeinderatssitzung, die am Samstagmorgen im Feuerwehrgerätehaus von Poppenlauer stattfand, machten sich die Marktgemeinderäte während eines längeren Rundgangs im Gemeindewald selbst ein Bild vom Zustand ihres Waldes und der nötigen Maßnahmen.
Sammelplätze für befallenes Holz
"Man merkt den Eichen an, dass sie nicht mehr ganz so grün sind, aber schlimm ist das noch nicht", meinte Försterin Hannah Severin zu den Auswirkungen des Klimawandels. Die Trockenheit im Sommer hat an einigen Stellen zur Vermehrung des Borkenkäfers geführt, so ihre Kollegin Ute Kerschbaum. Deshalb wurden Sammelplätze für befallenes Holz eingerichtet, die auch private Waldbesitzer benutzen können. Wo diese Sammelplätze zu finden sind, erfahren Interessierte bei der Forstbetriebsgemeinschaft oder beim zuständigen Förster. Nur wenige Eichen waren vom Eichenprachtkäfer befallen. Positiv vermerkt wurde im Rückblick auch die Fortführung der
Arbeitergemeinschaft mit dem Nachbargemeinde Thundorf. Die Zusammenarbeit funktioniere weiterhin gut.
Unterschiede im neuen Forstbetriebsplan
Für 2017 gilt schon der neue, über 20 Jahre laufende Forstwirtschaftsplan. Allerdings hat die Gemeinde noch kein gedrucktes Exemplar, die formelle Übergabe des Plans fehlt noch, so Bürgermeister Klement. Nach dem alten Plan war eine Endnutzung (also Ernte eines Waldbestandes) von 435 Festmeter vorgesehen, der neue Plan sieht 585 Festmeter vor. Nach alter Forsteinrichtung war 2017 eine vor Nutzung von 1007 Festmeter vorgesehen, der neue Plan sieht 1700 Festmeter vor. Die Differenzen zwischen dem alten und dem neuen Forsteinrichtungsplan liegen unter anderem daran, dass die Stickstoffeinträge sich in den letzten Jahren erhöht haben und dass die Vegetationsperiode länger geworden ist, erläuterten die beiden Försterinnen.
Der Plan sieht im kommenden Jahr 275 Festmeter Endnutzung, 1492 Festmeter Vornutzung sowie 1329 Festmeter Altdurchforstung vor. 13.225 Pflanzen sollen in den Gebieten "Kleine Tanne" (eine Ausgleichsmaßnahme für Radwegebau), "Pfingstaspe" und "Leimig" gesetzt werden. Vorgesehen sind auch 300 Meter neue Zäune unterstreichen zahlreicher Pflanzen zum Schutz vor Wildverbiss.
Die Brennholzpreise bleiben unverändert: 55 Euro pro Festmeter Langholz.
Abraumholz (Hartholz) 15 Euro pro Ster, Abraumholz (Weichholz) 10 Euro pro Ster. Bestellungen sind ab Anfang November bei der Gemeindeverwaltung möglich. Das Interesse hat merklich nachgelassen. Zuerst wird an Einheimische abgegeben, wenn nicht alles verkauft wird auch an Auswärtige. Sollten Nachbargemeinden den Holzpreis senken, dann sollte auch der Marktgemeinderat darüber nachdenken, so Matthias Klement.
Was ist die Forstbetriebsgemeinschaft (FBG)?
Die FBG Fränkische Rhön und Grabfeld, bei der auch die Marktgemeinde Maßbach Mitglied ist, ist mit einer Fläche von über 19 000 Hektar eine der größten Forstbetriebsgemeinschaften in Unterfranken und besteht seit 1976. Zur FBG gehören die Städte Bad Kissingen, Münnerstadt, Bad Neustadt, Bischofsheim a. d. Rhön, Bad Königshofen sowie weitere 29 Gemeinden im Bereich der Landkreise Rhön-Grabfeld und Bad Kissingen. Daneben sind noch 54 Waldkörperschaften und ca. 700 Privatwaldbesitzer mit ihren Waldflächen Mitglied in der FBG. Zu ihren Dienstleistungen gehören unter anderem die Holzvermarktung, Waldpflege, forstliche Dienstleistungen und Vermarktung,
aktuelle Informationen für die Mitglieder, Fortbildung, die Organisation der Holzernte und die Waldbesitzerhaftpflicht.