90 Jahre gibt es das Heimatspiel 2017. Und seit dieser Zeit sind zahlreiche Familien der Stadt Stützen dieses historischen Schauspiels.
Die fünfte Generation Heimatspieler ist mittlerweile in der Großfamilie Petsch herangewachsen. Moritz ist elf Monate und wird heuer im Bollerwagen mitgenommen. Insgesamt waren aus der Familie 15 Mitwirkende aus drei Generationen bei der ersten Aufführung am Sonntag dabei. Heimatspiel ist oft Familiensache, das bestätigt der Vorsitzende der Heimatspielgemeinde Münnerstadt, Bruno Eckert. Wenn einer einmal anfängt, "dann grassiert es nicht selten in der ganzen Familie". Den Vorsitzenden freut das. Er bestätigt, dass von mehreren Münnerstädter Familien seit Jahrzehnten immer wieder Akteure gestellt werden.
Von Kindesbeinen an dabei.
Monika Petsch erzählt, dass sie drei Jahre alt war, als sie das erste Mal mitspielte. Ihre Tochter Lilli hatte sie mit gerade vier Wochen zum Heimatspiel mitgenommen, Tochter Maja war ebenfalls ein Baby bei ihrer Heimatspielpremiere. Auch bei ihrer Schwester Claudia Skuppin und ihrem Bruder Dieter Petsch war es selbstverständlich, dass die Kinder von Anfang an mit von der Partie waren. Moritz, der kleine Sohn von Claudia Skuppins Tochter Sabrina, setzt diese Tradition jetzt fort. Monika Petsch hat ihren Ehemann Rudi Rippstein sogar beim Heimatspiel kennengelernt. Beide tanzten mit anderen Partnern in der Schnittergruppe, als es zwischen ihnen gefunkt hat.
Gerade vier Wochen alt
Die ganze Familie ist auch bei den Gehrigs aus Seubrigshausen mit von der Partie. Sie spielen zwar erst seit vier Jahren, aber Maria und Edwin Gehrig kommen jedes Mal wieder gerne mit ihren Kindern Anna, Valentin, Leopold und Ferdinand. Auch Anna war noch ein Baby und gerade ein halbes Jahr alt, als sie zum ersten Mal dabei war. "Es steckt viel Zeit drin", sagt Edwin Gehrig und erinnert an die Proben, an Auf- und Abbau. Aber die Gehrigs machen es gerne und haben ihren Spaß am Spiel.
Jüngste Heimatspielerin war übrigens die gerade sechs Wochen alte Johanna. Auf dem Arm ihrer Mama Nadja Wille und begleitet von ihrer sieben Jahre alten Schwester Jasmin verschlief sie jedoch ihre Premiere.
Mehr als acht Jahrzehnte trennen die kleine Johanna vom ältesten Heimatspieler. Der 84-jährige Otto Ortner stand in diesem Jahr wieder als Stadtbürger auf der Bühne. Seit er 17 ist, wirkt er beim Spiel mit.
Mit dem ersten Heimatspiel 2017 zeigte sich Bruno Eckert sehr zufrieden. "Das Spiel hat gut geklappt", so sein knappes Resümee zwischen dem Abbau von Technik und Bestuhlung gleich nach der Aufführung.
Ein Lob gab es von ihm vor allem für die Akteure mit Sprechrollen sowie für das neue Technikteam um Florian Beudert und Gabriel Düring. In den Hauptrollen spielten am Sonntag Franz Wüst (Oberbürgermeister), Gabriele Knoch (Oberbürgermeister), Sofia Braun (Ottilie), Michael Stapf (Christian Zerzer).