Stefan Goldmann saniert ein knapp 90 Jahre altes Haus. Sein Antrag auf finanzielle Unterstützung aus dem Fördertopf war vom Gemeinderat abgelehnt worden. Jetzt wurde das Thema erneut behandelt - und zwar öffentlich.
Zwei Punkte aus dem nichtöffentlichen Teil der jüngsten Rannunger Gemeinderatssitzung wurden mit Mehrheitsbeschluss in den öffentlichen Teil gebracht. Zum einen handelte es sich um den Antrag von Stefan Goldmann. Dieser hatte um die Gewährung einer Zuwendung zur Sanierung des Anwesens in der Schweinfurter Straße im Rahmen des Förderprogramms der Interkommunalen Allianz Schweinfurter OberLand für Investitionen zur Innenentwicklung gebeten.
Von Stefan Goldmann wird ein im Jahr 1929 errichtetes, ungenutztes Wohngebäude saniert beziehungsweise umgebaut und einer Wohnnutzung zugeführt. Laut Antrag beträgt die Investitionssumme rund 300 000 Euro, die Fördersumme zehn Prozent der Investitionssumme, maximal jedoch 7500 Euro je Anwesen. Hinzu kommt noch eine Kinderförderung von 2500 Euro.
Neue Fakten
Die Unterstützung zur Sanierung des leerstehenden Wohnanwesens mit 10 000 Euro aus dem Fördertopf war in der vorherigen Gemeinderatssitzung abgelehnt worden, und zwar mit Hinweis darauf, dass der Antrag vor Beginn der Investition zu stellen sei. Es hatte sich allerdings herausgestellt, dass Goldmann zwar begonnen hatte, das Bauobjekt leerzuräumen, allerdings als Privatmann. Aufträge an Firmen diesbezüglich seien noch nicht erteilt worden. Nach dieser Sachstandslage erfüllt das Bauvorhaben die Fördervoraussetzungen, weshalb der Ablehnungsbeschluss der vergangenen Sitzung aufgehoben wurde und der Rat einstimmig beschloss, eine Förderung in Höhe von 10 000 Euro für das Bauvorhaben zu gewähren.
Debatte um Photovoltaikanlage
Ein weiterer Punkt des nichtöffentlichen Teils, der in den öffentlichen Teil gezogen wurde, war die Errichtung der Photovoltaikanlage der Firma Enerparc AG auf der Gemarkung Poppenlauer. Hierbei verläuft die Einspeiseleitung zum Teil auf Rannunger Gemarkung. Harald Klopf kritisierte, dass durch die Lkw die Bankette im Rannunger Bereich in Mitleidenschaft gezogen werde. Harald Leurer meinte, dass man die eigenen Wege nicht opfern sollte. Klopf sagte, dass die Straße und die Bankette nach der Baumaßnahme erneuert werden müssten, zudem sei bei der Einspeiseleitung nicht der kürzeste Weg gewählt worden.
Wolfgang Röder sagte, dass ihm schleierhaft sei, warum man sich nicht vorher erkundigt, wie man am besten an die Leitung herankommt.
Thema vertagt
Werner Keller sah in den Vorwürfen eine grundsätzliche Ablehnung alternativer Energien: "Wir müssen froh sein, dass die Energiewende voran kommt." Außerdem bekomme man Geld dafür, wenn die Wege in Mitleidenschaft gezogen werden. Hierfür sei von der Firma eine Bürgschaft in Höhe von 25 000 Euro hinterlegt worden. Bürgermeister Fridolin Zehner meinte, dass man das Thema vertagen und in einer der nächsten Gemeinderatssitzungen mit aufnehmen sollte.
Harald Klopf verlangte, dass bei dieser Sitzung ein Vertreter der Firma Enerparc AG mit dabei sein sollte, um den Gemeinderäten Rede und Antwort zu stehen.