Fridritt: Die letzte Wallfahrt als Vorbeter

1 Min
Stolz zeigt Hubert Weigand (links) die Urkunde, die Wallfahrtsführer Gerhard Kronewald ihm im Namen von Bischof Franz Jung überreicht hat. Luis Werner
Stolz zeigt Hubert Weigand (links) die Urkunde, die Wallfahrtsführer Gerhard Kronewald ihm im Namen von Bischof Franz Jung überreicht hat. Luis Werner
Das Foto entstand bei der 30- Wallfahrt zum Findelberg vor sechs Jahren. Archiv/Hubert Breitenbach
Das Foto entstand bei der 30- Wallfahrt zum Findelberg vor sechs Jahren. Archiv/Hubert Breitenbach
 
Bei der Wallfahrt 2017: Am Mikrofon Vorbeter Hubert Weigand Simone Endres
Bei der Wallfahrt 2017: Am Mikrofon Vorbeter Hubert Weigand Simone Endres
 

Eigentlich sollte die Findelberg-Wallfahrt nur 1983 stattfinden. Nun pilgerten die Wallfahrer zum 36. Mal und Hubert Weigand betete zum letzen Mal vor.

Am Ende ist es ganz schön knapp geworden, sagt Gerhard Kronewald, der heuer zum 36. Mal die Wallfahrt von Fridritt zum Findelberg anführte. Weil er wusste, dass Vorbeter Hubert Weigand zum 30. und gleichzeitig letzten Mal dabei sein wird, hat er dies der Diözese mitteilen lassen. "Es hat geklappt, die Urkunde von Bischof Franz Jung kam kurz vorher." Bei der Abschlussandacht in Saal an der Saale hat Gerhard Kronewald dann die Urkunde an Hubert Weigand überreicht. Der hatte nicht einmal etwas geahnt. "Das war eine große Überraschung für mich." Aus gesundheitlichen Gründen wird Hubert Weigand nicht mehr an der Wallfahrt teilnehmen können. Aber ganz zurückziehen wird er sich nicht.

Angefangen hatte alles mit dem außerordentlichen Heiligen Jahr der Erlösung, das Papst Johannes Paul II. 1983 ausrief. Da wollten die Fridritter eine Wallfahrt starten. Mehrere Wallfahrtsorte standen zur Diskussion. "Wir haben uns den Findelberg ausgesucht. Das sollte eine einmalige Angelegenheit werden", erinnert sich Gerhard Kronewald. Schon damals liefen viele Gläubige aus den umliegenden Orten mit. Und so ist es bis heute geblieben. Inzwischen ist aus der "einmaligen Angelegenheit" eine Tradition geworden, die wohl auch in Zukunft so stattfinden kann.

"Hubert Weigand engagierte sich 30 Jahre als Vorbeter bei der Wallfahrt der Pfarrei Mariä Himmelfahrt in Fridritt zur Wallfahrtskirche Findelberg", ist auf der Urkunde zu lesen. "Sie haben eifrig, freundlich und zuverlässig einen beispielhaften Dienst geleistet." Darüber hat sich Hubert Weigand sehr gefreut. Besonders schön für ihn ist es ,dass er mit Marianne Schuhmann und Annette Werner zwei Nachfolgerinnen gefunden hat.

Auch wenn er aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr die ganze Strecke laufen wird, so will er doch wenigstens zum Findelberg fahren, hat er sich vorgenommen. "Bei den Gottesdiensten möchte ich schon dabei sein, ganz aufgeben will ich das nicht." Seit seiner frühsten Jugend ist Hubert Weigand mit der Pfarrei verbunden, zunächst als Ministrant, dann übernahm er den Lektordienst. "Das war in den 1960er Jahren", sagt er. Und natürlich war er bei der ersten Wallfahrt 1983 auf den Findelberg als Vorbeter dabei. Einige Male konnte er aus gesundheitlichen Gründen nicht mit pilgern. In Fridritt wird er unter anderem bei der Lichterprozession vorbeten, aber auch die Andachten halten, die meist am Ostermontag, am zweiten Weihnachtsfeiertag und im Marienmonat Mai stattfinden.

Im nächsten Jahr wird Gerhard Kronewald die Wallfahrt wieder am Samstag nach Mariä Heimsuchung anführen. Er ist stolz, dass es noch immer rund 100 Pilger sind, etliche davon aus den Nachbardörfern. "Außerdem freue ich mich, dass wir immer die Musikanten aus Fridritt und der Umgebung dabei haben", sagt er. Der Gerhard Kronewald hat noch keine einzige der bisher 36 Wallfahrten versäumt. 40 möchte er gerne noch voll machen und sich dann zurückziehen. Auch seine Nachfolge und damit der Fortbestand der Findelberg-Wallfahrt ist schon gesichert.