FC 46 Großwenkheim: Grundstein für Sport im Ort

3 Min
Die Fußballmannschaft des FC 46 im Jahre 1948: Franz Pauli, Heiner Jung, Alex Balling, Isidor Rink, Philipp Ziegler, Adolf Ankenbrand, Franz Krebs, Gebhard Freibott, Leo Holzner, Hans Pauli, Alfons Pfister. Foto: FC 46
Die Fußballmannschaft des FC 46 im Jahre 1948: Franz Pauli, Heiner Jung, Alex Balling, Isidor Rink, Philipp Ziegler, Adolf Ankenbrand, Franz Krebs, Gebhard Freibott, Leo Holzner, Hans Pauli, Alfons Pfister. Foto: FC 46
Das Sportheim des FC 46 Großwenkheim besteht seit 50 Jahren. Am 7. Februar 1966 erfolgte der erste Spatenstich. Foto: Anton Then
Das Sportheim des FC 46 Großwenkheim besteht seit 50 Jahren. Am 7. Februar 1966 erfolgte der erste Spatenstich.  Foto: Anton Then
 
Das Sportheim des FC 46 Großwenkheim besteht seit 50 Jahren. Am 7. Februar 1966 erfolgte der erste Spatenstich. Foto: Anton Then
Das Sportheim des FC 46 Großwenkheim besteht seit 50 Jahren. Am 7. Februar 1966 erfolgte der erste Spatenstich.  Foto: Anton Then
 
Das Sportheim des FC 46 Großwenkheim besteht seit 50 Jahren. Am 7. Februar 1966 erfolgte der erste Spatenstich. Foto: Anton Then
Das Sportheim des FC 46 Großwenkheim besteht seit 50 Jahren. Am 7. Februar 1966 erfolgte der erste Spatenstich.  Foto: Anton Then
 

Der Sportverein Großwenkheim feiert heuer zwei runde Geburtstage.

Das Jahr 2016 bringt dem FC 46 Großwenkheim gleich zwei runde Geburtstage: Vor 70 Jahren wurde der Verein gegründet, vor 50 Jahren das Sportheim gebaut.

Am 7. Juli 1946 wurde auf dem damaligen Sportplatz "Lerchengesang" vor 50 Zuschauern gegen Strahlungen das erste Fußballspiel nach dem Zweiten Weltkrieg ausgetragen. Ein denkwürdiges Spiel, das 2:4 verloren wurde. Bereits am 21. Juli 1946 wurde im Nebenzimmer des Gasthauses Sotier der 1.FC 46 Großwenkheim gegründet. Zum Vorsitzenden wurde Josef Rudolph, zum stellvertretenden Vorsitzenden Robert Leuchs und zum Schriftführer Alex Müller gewählt. Nach zahlreichen Freundschaftsspielen beteiligte sich der Verein im Jahre 1948 erstmals an der Verbandsrunde. Dass es bei den Spielen nicht immer fair zuging, beweist eine Anekdote, aufgezeichnet in der Festschrift anlässlich des 25-jährigen Bestehens:

"Beim Verbandsspiel am 24.10.1948 in Strahlungen kam es nach Spielschluß zu einer wüsten Schlägerei unter den Zuschauern und Spielern, die auf beiden Seiten einige krankenhausreife Gestalten forderte. Selbst das Holzbein eines jugoslawischen Flüchtlings mußte herhalten, um dem Gegner einige Zähne entfernen zu können. Daß der Besitzer des Holzbeines ebenfalls einige Zähne verlor, sei nur am Rande bemerkt."

Ein großes Problem war der etwa zwei Kilometer in Richtung Seubrigshausen gelegene Sportplatz, von dem heute nichts mehr zu erkennen ist, da er mit Sträuchern und Bäumen bewachsen ist. Als Verkehrsmittel stand den Spielern ab September 1948 ein Dreiachs-Lkw aus Beständen der US-Armee zur Verfügung. Nach schweren Verhandlungen mit den amerikanischen Besatzungsbehörden wurde im Mai 1947 mit dem Bau des Sportplatzes in Ortsnähe begonnen, wo er heute noch ist. Am 29. Mai 1949 wurde er eingeweiht.


Entwicklung des Vereins

In den folgenden Jahren entwickelte sich der aufstrebende Verein immer weiter. Sportlich gab es Höhen und Tiefen. 1958 wurde der Tischtennis-Club (TTC) Großwenkheim gegründet, der 1961 in den FC Großwenkheim eingegliedert wurde. Eine Fußball-Jugendmannschaft gab es erstmals 1963. Am 30. Mai 1965 wurden der Kinderspielplatz und der Schulturngarten, auf dem inzwischen zwei Häuser stehen, eingeweiht. Ein denkwürdiger Tag in der Geschichte war der 7. Februar 1966, als der erste Spatenstich zum Bau eines Sportheims erfolgte. 1969 wurde eine Damen-Fußballmannschaft gegründet, die Freundschaftsspiele in ganz Unterfranken bestritt, 1972 aber wieder aufgelöst wurde. Im Jahre 1980 wurde die erste, 1991 die zweite Damen-Gymnastikgruppe ins Leben gerufen.

Im Fußball und im Tischtennis gab es für den "FC 46" verschiedene Meisterschaften und Aufstiege. Vor allem im Jugendbereich machten sich die geburtenschwachen Jahrgänge zunehmend bemerkbar, deshalb wurden mit verschiedenen Nachbarvereinen Spielgemeinschaften gebildet. Seit der Gründung des Vereins wurde in Großwenkheim auf einem Hartplatz Fußball gespielt. Während die meisten anderen Vereine bereits in den 1980er Jahren Rasenplätze anlegten, erfolgte dies in Großwenkheim erst 1995.

Aktuell zählt der FC Großwenkheim 190 Mitglieder. Im Angebot stehen neben Fußball und Tischtennis Damengymnastik und Zumba. Die Herren kicken seit einigen Jahren in einer Spielgemeinschaft mit der DJK Seubrigshausen. Die zweite Mannschaft beteiligt sich an der "Rhöner Champions-League". Die Nachwuchskicker trainieren und spielen derzeit beim TSV Münnerstadt. "Wir wollen aber in Zukunft wieder eigene Jugendmannschaften stellen", sagt Patrick Schmitt, Sprecher des Vorstandstrios.


Endlich moderne Duschen

Bereits 1966 wurde das Sportheim des FC gebaut. Bei den meisten Vereinen in den unteren Ligen stand damals als "Dusche" eine verzinkte, halb gefüllte Badewanne zur Verfügung. Ein Sportheim mit entsprechenden sanitären Einrichtungen: ein großer Fortschritt. Wie kam es zum Bau eines Sportheims vor 50 Jahren?

In der Mitgliederversammlung am 26. Januar 1965 wurde die Vereinsleitung beauftragt, die Vorbereitungen für ein Sportheim zu treffen. Ein Jahr später lagen die Pläne vor: Am 7. Februar 1966 erfolgte der erste Spatenstich. Durch den Einsatz - vor allem der Vereinsmitglieder - konnten viele Kosten eingespart werden. Der Fleiß zahlt sich aus: So wurden 2461 freiwillige Arbeitsstunden durch Mitglieder und 484 durch Vereinsfreunde geleistet. Mit knapp über 40 000 DM blieb die Endsumme im kalkulierten Rahmen. Am 16. Oktober 1966 erteilte Pfarrer Schor bei einem großen Fest dem neuen Sportheim den kirchlichen Segen. Bei der Einweihung sagte Vorsitzender Alfons Pfister: "Der Verein wird bestrebt sein, vor allem unserer Landjugend, in bewährter Zusammenarbeit mit der hiesigen Lehrerschaft die Möglichkeit auf dem Sektor der sportlichen und körperlichen Ertüchtigung zu geben, auf die sie bis heute in vielen Fällen verzichten mussten."

Im Laufe des halben Jahrhunderts wurden immer wieder Veränderungen am Heim vorgenommen. In den letzten Jahren wurden eine neue Heizung eingebaut, durch einen Anbau neue Umkleidemöglichkeiten und Toiletten, sowie neue Duschen, getrennt für die Mannschaften und den Schiedsrichter, geschaffen. Dazu kamen der Anbau einer Grillbude und ein neuer Außenanstrich. Der Saal bietet Platz für rund 120 Personen. Integriert ist auch eine Küche.