Der Dorfplatz und die Ludwigstraße in Poppenlauer werden ab 27. März ausgebaut. Damit müssen auch die Anlieger in die Tasche greifen.
Die Anwohner der Ludwigstraße in Poppenlauer können sich freuen: Am 27. März sollen die Bauarbeiter und Baumaschinen anrücken, um mit der Errichtung eines Dorfplatzes zu beginnen. Gleichzeitig soll auch die reparaturbedürftige Straße selbst ausgebaut werden. Fünf Tage vorher, am Mittwoch, 22. März,19 Uhr, findet dazu eine Informationsveranstaltung der Gemeinde im Sitzungssaal des alten Rathauses in Poppenlauer statt.
Weniger erfreut sein dürften die betroffenen Grundstückseigentümer, dass sie für den Straßenausbau zur Kasse gebeten werden. Sie müssen einen Teil der Kosten übernehmen und dazu auch Vorauszahlungen leisten. In einem Merkblatt, das an die Grundstückseigentümer ging, heißt es dazu ausdrücklich, dass die Erhebung von Straßenausbaubeiträgen nicht im Ermessen der Gemeinden liege, sondern gesetzlich vorgeschrieben sei.
Nicht den Platz zahlen
Die Pläne für die geplanten Baumaßnahmen in der Ludwigstraße wurden bereits im vergangenen Jahr vom Gemeinderat diskutiert und genehmigt. Die Bauarbeiten für die Straße und den Platz wurden schließlich an die Firma Johannes Burger Bau GmbH aus Bad Bocklet-Steinach zum Angebotspreis von 641.117 Euro vergeben. Dazu kommen noch Baunebenkosten in Höhe von geschätzten 112.700 Euro sowie 7482 Euro für die Straßenbeleuchtung. Insgesamt betragen die Gesamtkosten also nach jetzigem Stand 741.299 Euro. Davon müssen die Anlieger allerdings nur gut 18 Prozent oder 135.826 Euro übernehmen, da sie zur Finanzierung des Platzes gar nichts und zur Finanzierung des Straßenbaus nur anteilig bezahlen müssen.
"Der Markt Maßbach beteiligt sich am Aufwand mit einem Anteil, der die nicht nur unbedeutenden Vorteile der Allgemeinheit für die Inanspruchnahme der Einrichtungen angemessen berücksichtigt", heißt es in dem Informationsblatt. Die Ludwigstraße sei eine Haupterschließungsstraße, da sie sowohl dem durchgehenden innerörtlichen Verkehr als auch der Erschließung der Grundstücke diene. Deshalb übernimmt die Gemeinde für die Fahrbahn, einschließlich Randstreifen oder Rinne, die Hälfte, für die Gehwege und das Straßenbegleitgrün, immerhin noch 35 Prozent.
Für Schönheit nicht aufkommen
Damit sie zum neuen Dorfplatz passt, wird die Ludwigstraße relativ anspruchsvoll mit Pflaster ausgebaut, das natürlich um einiges teurer ist als eine neue Asphaltdecke. Für die Schönheit allerdings müssen die Anlieger nicht aufkommen. Deshalb werden für die Fahrbahn nicht die tatsächlichen Kosten, sondern nur die günstigeren Kosten einer Asphalt-Decke zugrunde gelegt.Der fiktive Aufwand für die asphaltierte Fahrbahn beträgt 134.000 Euro, für Gehwege, für Straßenbegleitgrün und Baunebenkosten 104.000 Euro, für die Straßenbeleuchtung 2000 Euro. Macht zusammen also knapp 240.000 Euro, von denen die Gemeinde 104.000 Euro übernimmt. Auf die Straßenanlieger entfallen insgesamt 135.826 Euro.
Sie werden nach einem recht komplizierten Schlüssel, der neben der Grundstücksgröße unter anderem auch die Nutzungsart (Wohnhaus, Gewerbe) und die Geschosszahl berücksichtigt, auf die Grundstückseigentümer verteilt. 90 Prozent dieser Summe sollen sie, auf Wunsch in drei Raten, zahlbar im April und Oktober 2017 sowie im April 2018 als Vorauszahlung aufbringen. Nach Abzug der Anliegerbeiträge muss die Gemeinde also 605.473 Euro an Kosten für die Straße und den Dorfplatz übernehmen. Allerdings bekommt sie über die Städtebauförderung einen Zuschuss von 60 Prozent. Die Gemeindekasse wird letztendlich also nur mit 242.000 Euro belastet.
Wann der Ausbau der Ludwigstraße und des Dorfplatzes beendet sind, hängt natürlich vom Wetter ab. "Wir hoffen aber, dass im Spätsommer alles fertig ist" sagt Bürgermeister Matthias Klement.