Ausstellungseröffnung "Asyl ist Menschenrecht": Einfach aufeinander zugehen

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Jutta Ort (rechts) führte bei Eröffnung der Ausstellung "Asyl ist Menschenrecht" durch den Abend. Hier stellt sie gerade junge Damen und Mädchen aus Afghanistan in ihrer Nationaltracht vor. Fotos: Dieter Britz
Jutta Ort (rechts) führte bei Eröffnung der Ausstellung "Asyl ist Menschenrecht" durch den Abend. Hier stellt sie gerade junge Damen und Mädchen aus Afghanistan in ihrer Nationaltracht vor.  Fotos: Dieter Britz
Bewohner der Gemeinschaftsunterkunft stellten sich in der Alten Aula vor. Foto: Dieter Britz
Bewohner der Gemeinschaftsunterkunft stellten sich in der Alten Aula vor.  Foto: Dieter Britz
 
Bewohner der Gemeinschaftsunterkunft stellten sich in der Alten Aula vor. Foto: Dieter Britz
Bewohner der Gemeinschaftsunterkunft stellten sich in der Alten Aula vor.  Foto: Dieter Britz
 
Bewohner der Gemeinschaftsunterkunft stellten sich in der Alten Aula vor. Foto: Dieter Britz
Bewohner der Gemeinschaftsunterkunft stellten sich in der Alten Aula vor.  Foto: Dieter Britz
 
Bewohner der Gemeinschaftsunterkunft stellten sich in der Alten Aula vor. Foto: Dieter Britz
Bewohner der Gemeinschaftsunterkunft stellten sich in der Alten Aula vor.  Foto: Dieter Britz
 
Bewohner der Gemeinschaftsunterkunft stellten sich in der Alten Aula vor. Foto: Dieter Britz
Bewohner der Gemeinschaftsunterkunft stellten sich in der Alten Aula vor.  Foto: Dieter Britz
 
Bewohner der Gemeinschaftsunterkunft stellten sich in der Alten Aula vor. Foto: Dieter Britz
Bewohner der Gemeinschaftsunterkunft stellten sich in der Alten Aula vor.  Foto: Dieter Britz
 
Bewohner der Gemeinschaftsunterkunft stellten sich in der Alten Aula vor. Foto: Dieter Britz
Bewohner der Gemeinschaftsunterkunft stellten sich in der Alten Aula vor.  Foto: Dieter Britz
 
Bewohner der Gemeinschaftsunterkunft stellten sich in der Alten Aula vor. Foto: Dieter Britz
Bewohner der Gemeinschaftsunterkunft stellten sich in der Alten Aula vor.  Foto: Dieter Britz
 
Bewohner der Gemeinschaftsunterkunft stellten sich in der Alten Aula vor. Foto: Dieter Britz
Bewohner der Gemeinschaftsunterkunft stellten sich in der Alten Aula vor.  Foto: Dieter Britz
 
Bewohner der Gemeinschaftsunterkunft stellten sich in der Alten Aula vor. Foto: Dieter Britz
Bewohner der Gemeinschaftsunterkunft stellten sich in der Alten Aula vor.  Foto: Dieter Britz
 
Bewohner der Gemeinschaftsunterkunft stellten sich in der Alten Aula vor. Foto: Dieter Britz
Bewohner der Gemeinschaftsunterkunft stellten sich in der Alten Aula vor.  Foto: Dieter Britz
 

Bei der Ausstellungseröffnung von "Asyl ist Menschenrecht" stellten sich in der Alten Aula Bewohner der Gemeinschaftsunterkunft auf dem Schindberg vor.

Sie sind nicht nur Menschen wie du und ich, sie sind zum Beispiel gute Tänzer und Sänger, die Asylsuchenden, die seit Jahren völlig unauffällig und problemlos in der Asylunterkunft auf dem Schindberg leben und schon zum Stadtbild gehören. Als am Samstag in der Alten Aula die vom Helferkreis und von der Caritas-Asylsozialberatung zusammengetragene Ausstellung "Asyl ist Menschenrecht" eröffnet wurde, war das Interesse der Münnerstädter Bürgerinnen und Bürger so groß, dass noch zusätzliche Stühle in den Saal geschafft werden mussten. "Es wäre auch sehr blamabel für die Stadt gewesen, wenn nur zwei oder drei Leute gekommen wären" kommentierte das Gerd Wetzels.


Verständnis vermitteln

Jutta Ort, die zusammen mit ihrer Kollegin Ursula Hartmann die Asylbewerber in Münnerstadt betreut, betonte, dass mit dieser Ausstellung Verständnis für Flüchtlinge und ihre Situation vermittelt und das Bewusstsein für die Allgemeingültigkeit und Unteilbarkeit der Menschenrechte gestärkt werden solle. Eine informierte und kritische Öffentlichkeit könne viel zu einer humanen und menschenrechtlich motivierten Flüchtlingspolitik beitragen. Informierte und sensibilisierte Menschen könnten auch im eigenen Umfeld und in der eigenen Gemeinde viel bewirken, indem sie etwa üblen Beschimpfungen entgegentreten, "wie sie vor ein paar Tagen auch hier im beschaulichen Münnerstadt in die Welt gesetzt wurden."

Ein weiteres Anliegen dieser Ausstellung ist es, so Jutta Ort, weitere Bürgerinnen und Bürger zu finden, die sich für die Asylsuchenden engagieren möchten. Sie erinnerte auch daran, dass am Dicken Turm eine dezentrale Unterkunft geplant war und sich seinerzeit viele Bürgerinnen und Bürger bereit erklärten, sich für die Neuankömmlinge zu engagieren. Weil nun aber seit etwa einem Jahr weniger Asylsuchende in Deutschland ankommen, wurde diese Unterkunft dann doch nicht verwirklicht.

Sie vergaß auch nicht, dass die Unterkunft für die Asylsuchenden am Schindberg bereits seit 30 Jahren besteht. Dort leben zurzeit fast 100 Menschen. Jeweils etwa 35 kommen aus Äthiopien und Afghanistan, zehn aus Syrien, sieben aus der Türkei, vier aus Ländern der ehemaligen Sowjetunion und je eine Person aus China und dem Irak.


Mehr Helfer gesucht

Viele von ihnen müssten mehrere Jahre hier bleiben, da es so lang gedauert, bis ihr Asylverfahren abgeschlossen sei. Eine kleine Gruppe von Ehrenamtlichen bietet Hausaufgabenbetreuung für die Kinder und Sprachkurse in der Unterkunft an, betonte sie, "aber wie man sich vorstellen kann, ist der Bedarf an Helfern bei 100 Leuten eigentlich größer."

"Einen Schritt aufeinander zuzugehen, wird umso leichter, je mehr man voneinander weiß und merkt, diese Leute sehen vielleicht ein bisschen anders aus und sprechen fremde Sprachen, sie sind aber auch nur Menschen wie du und ich, die gerne Feste feiern, sich über gutes Essen freuen, ihre Heimat und ihre Familien und Freunde, die sie verlassen mussten, schmerzlich vermissen" - dazu sollte dieser Abend in der Alten Aula dienen, betonte Jutta Ort.

Nach zwei Liedern aus der Türkei präsentierten sich zuerst die Asylsuchenden aus Afghanistan. Viel Beifall gab es für die jungen Damen und Mädchen, die bunte und festliche Kleidung aus ihrer Heimat vorführten. Ein junger Mann stellte sich als perfekter Rapper mit Texten in afghanischer Sprache vor. Auch er bekam viel Applaus und dazu die Bitte "nächstes Jahr singst Du dann in Deutsch." Ihr Heimatland stellte eine junge Dame in einem Vortrag vor. Das afghanische Neujahrsfest wird erst am zwanzigsten März gefeiert. Dann gibt es Geschenke, neue Kleider, die Familie trifft sich zum gemeinsamen Festessen.


Nationalhymne vorgetragen

Vier junge Sängerinnen trugen anschließend die Nationalhymne in ihrer Heimatsprache vor. Von den Deutschen hat sicher niemand etwas verstanden und alle Strophen hörten sich für sie ziemlich gleich an. Trotzdem gab es natürlich viel Beifall, ebenso anschließend für einen kleinen Chor mit sechs Buben und Mädchen.
Bei ihrer Vorstellung erzählte Julia Ort von einer Familie, die eigentlich aus der Asylbewerber-Unterkunft ausziehen könnte, aber keine Wohnung in Münnerstadt findet, denn Vermieter hätten Vorurteile und wollten sie nicht haben. Gerade die Kinder könnten aber dazu beitragen, dass auf Dauer Kindergarten und Schule erhalten bleiben, so Julia Ort.

Der zweite Teil des Abends galt dann Äthiopien. Wieder gab es für die Gäste eine Art Modenschau. Zehn Männer und Frauen und dazu zwei muntere Buben präsentierten festliche und bunte Kleidung aus ihrem Land. Auch sie und ihre Schicksale wurden vorgestellt. Eine der Frauen arbeitet zum Beispiel heute in einem Windheimer Altenheim. Einer der Männer ist Priester der äthiopisch-orthodoxen Kirche. Der Vortrag "ein Land zwischen Himmel und Erde" gab einen guten Überblick. Zum Schluss tanzten vier junge Männer temperamentvoll auf der Bühne. Die Schautafeln der Ausstellung "Asyl ist Menschenrecht"stehen noch bis zum 6. April in der Stadtbücherei.