Ein Spiel aus Farben, Licht und Schatten

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Die Fuldaer Künstlerin Veronika Dutt freut sich, dass ihre Werke ab Sonntag im Deutschherrenschloss in Münnerstadt zu sehen sind. Foto: Björn Hein
Die Fuldaer Künstlerin Veronika Dutt freut sich, dass ihre Werke ab Sonntag im Deutschherrenschloss in Münnerstadt zu sehen sind. Foto: Björn Hein

Räumlichkeit in der zweidimensionalen Umgebung eines Bildes darzustellen ist eine große Herausforderung. Es erfordert viel architektonisches Wissen. Das stellt die Fuldaer Künstlerin Veronika Dutt in ihrer Ausstellung "Lichtungen und Raumklänge" im Deutschordensschloss unter Beweis.

"Meine Bilder haben einen stark räumlichen Bezug. Neben dem Bildraum ist hierbei auch der architektonische Raum, der so genannte Umraum sehr wichtig", erklärt Dutt. "Die Räume eignen sich hervorragend für meine Kunst" ist die Künstlerin begeistert. Dabei wird auch bei der Aufhängung der Bilder auf jedes Detail geachtet. "Der Besucher muss leicht mit der Kunst in den Dialog treten können", erklärt die Künsterlin, die 1957 geboren wurde.
Natürlich sei auch der Lichteinfall wichtig, damit das einzelnen Kunstwerk gut zur Geltung komme. In ihrer Farbraum- / Farbfeldmalerei kommt es ihr besonders darauf an, mit den Flächen zu spielen und auch den umgebenden Raum als wichtigen Teil in ihre Kunst miteinzubeziehen. Doch auch die Bilder versteht sie als etwas dreidimensionales. "Der Rand ist bemalt, so dass der Betrachter beim Betreten des Raums erst eine Linie sieht, die ihn dann in das ganze Bild hineinzieht", erklärt sie. Dieses Wechselspiel mit zwei- und dreidimensionalem fordert den Betrachter zur eigenen Aktivität heraus und bildet eine Spannung zu der Ruhe, die die Bilder ausstrahlen.
Die Oberfläche ihrer Bilder bilden interessante Strukturen, die eine eigene Stofflichkeit ausstrahlen. Das Spiel mit Licht und Schatten, das Dutt meisterhaft beherrscht, macht die Kunstwerke umso eindrucksvoller. Die große farbliche Vielfalt ist ein Resultat aus vielen lasierten Schichten, die übereinander aufgetragen werden. Hier ist einiges an Arbeit vonnöten: "Bis zu 40 verschiedene Schichten werden aufgetragen", verrät die Künstlerin. Das Ergebnis ist eine Farbigkeit, die beim genauen Hinschauen eine Fülle verschiedener Facetten enthüllt, die immer wieder Neues in den Bildern entdecken lassen.
Es wird vom Besucher also erwartet, dass er genau hinsieht. Der Titel "Lichtung" wurde gewählt, da eine solche ein Ort ist, zu dem man sich vorkämpfen muss. "Das bedeutet für mich, dass die Kunst mit Arbeit, aber auch viel Freude verbunden ist", so Dutt.
Neben der Dimension und Farbe wird in ihrer Kunst ein drittes Element eingefügt, der Klang. Denn erst wenn sich das einzelne Bild auch in den Raum einfügt und mit ihm eine Harmonie bildet, hat Dutt ihr Ziel erreicht.
Bei der Eröffnung am Sonntag, 4. Oktober, um 15 Uhr im Deutschordensschloss wird Veronika Dutt selbst vor Ort sein. Die Ausstellung, die von den Museumsfreunden organisiert wurde, ist bis 1. November jeweils von Freitag bis Sonntag von 14 bis 17 Uhr zu sehen.