Eckdaten für den Münnerstädter Wald

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Bei der Abnahmebesprechung der Forsteinrichtung im Rathaus Münnerstadt: Betriebsleiter Jörg Mäckler von der Forstbetriebsgemeinschaft fränkische Rhön, der Forstsachverständige Markus Schömig, Forstoberrat Armin Otter, Bürgermeister Helmut Blank, Forstoberrat Bernhard Zürner, Geschäftsleiter Stefan Bierdimpfl und Stadtrat Bruno Schäfer. Foto: Dieter Britz
Bei der Abnahmebesprechung der Forsteinrichtung im Rathaus Münnerstadt: Betriebsleiter Jörg Mäckler von der Forstbetriebsgemeinschaft fränkische Rhön, der Forstsachverständige Markus Schömig, Forstoberrat Armin Otter, Bürgermeister Helmut Blank, Forstoberrat Bernhard Zürner, Geschäftsleiter Stefan Bierdimpfl und Stadtrat Bruno Schäfer. Foto: Dieter Britz

Über den neuen Forstbetriebsplan für den Münnerstädter Stadtwald berietendie Verantwortlichen. Mit der neuen Planung ist eine Verwaltungsreform verbunden.

"Wer hat dich, du schöner Wald, aufgebaut so hoch da droben?", dichtete einst Joseph von Eichendorff, und Felix Mendelssohn Bartholdy hat sein Gedicht vertont. Die Deutschen besingen ihren Wald seit Jahrhunderten. Und sie hegen und pflegen ihn natürlich auch. Jede Gemeinde ist gesetzlich verpflichtet, einen Forstbetriebsplan aufzustellen, der eine Laufzeit von 20 Jahren hat. In diesem umfangreichen, mehrere Hundert Seiten umfassenden Werk mit Texten, Tabellen und Karten ist kurz gesagt geregelt, wo während der Laufzeit neue Bäume angepflanzt werden sollen, welche Pflegemaßnahmen notwendig erscheinen, wo Holz geschlagen werden soll, aber auch manches mehr.


Abnahmebesprechung

Der freiberufliche Forstsachverständige Markus Schömig (Gunzenhausen) ist bereits seit Monaten damit beschäftigt, einen neuen Forstbetriebsplan für den Gemeinderat aufzustellen. Im Rathaus stellte er nun die Eckdaten der Forsteinrichtung im Rahmen einer Abnahmebesprechung vor. Teilnehmer waren Bürgermeister Helmut Blank, Stadtkämmerer Stefan Bierdimpfl, Stadtrat Rudolf Schäfer, die Forstoberräte Bernhard Zürner (Abteilungsleiter im Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Bad Neustadt) und Achim Otter (Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Würzburg, koordinierende Stelle für Forsteinrichtung und Standorterkundung in Unterfranken) sowie Jörg Mäkler, der Betriebsleiter der Forstbetriebsgemeinschaft fränkische Rhön.

Bis der Stadtrat den Plan auf den Tisch bekommt und verabschieden kann, werden allerdings noch einige Monate vergehen. Die Kosten in Höhe von 32.000 Euro für dieses Planwerk übernimmt übrigens zur Hälfte der Freistaat. Für den 52 Hektar großen Wald der Juliusspital-Stiftung wird ein eigener Forstbetriebsplan aufgestellt. Auch diese Arbeit erledigt der Sachverständige Markus Schömig, und der Stadtrat muss diesen Plan ebenfalls genehmigen.


Fläche hat sich verringert

Die Fläche des Münnerstädter Stadtwaldes hat sich im Vergleich zur Forsteinrichtung 1996 um knapp sechs Hektar auf 990,4 Hektar verringert. Grund sind Käufe und Verkäufe von Waldflächen, außerdem wurden einige Flächen, die gar kein Wald sind, zum Beispiel Wiesen, herausgenommen. Mit der neuen Forstbetriebsplanung ist sozusagen eine Verwaltungsreform im Wald verbunden: aus bisher 42 Distrikten wurden nur noch 14 Abteilungen. Jede von fremdem Grund umschlossene Waldfläche der Stadt war bisher ein eigener Distrikt, was vermehrt Verwaltungsarbeit nach sich zog. Die alten Distrikt-Namen bleiben meist als Abteilungsnamen erhalten.


Nachhaltig gewirtschaftet

Der Wald wird natürlich auch genutzt, um Holz einzuschlagen und dieses zu verkaufen. "Die geplanten Nutzungen liegen unter dem jährlichen Zuwachs und unterstreichen die Nachhaltigkeit der künftigen Bewirtschaftung des Stadtwaldes Münnerstadt", heißt es dazu in der Vorlage für die Abnahmebesprechung. Auch für die letzten 20 Jahre wurde bescheinigt "es wurde vorbildlich und nachhaltig gewirtschaftet."


Eiche hat viel Potenzial

Wie sieht die Zukunft des Waldes aus, wurden die Experten gefragt. Sie verwiesen darauf, dass besonders die Eiche ein gutes Potenzial habe, um die Klimaerwärmung zu verkraften. Damit komme sie besser zurecht als die Buche; Douglasie und Tanne seien besser aufgestellt als die Fichte, hieß es. Zurzeit besteht der Wald zu 63 Prozent aus Nadelbäumen. Erstrebenswert sei ein Mischwald mit Laubholz. "Man kann sich mehr Nadelholz wünschen, die Aussichten sind aber nicht da", betonte Forstoberrat Otter. Gründe für die Veränderungen im Wald sind die Klimaerwärmung und die Trockenheit, die bereits in den letzten Jahren große Probleme bereiteten.
"Ich bin Fan von Waldbesitz. Der Wert steigt, so etwas verkauft man nicht. Wir sind eher bestrebt, Wald dazu zu kaufen", betonte übrigens Bürgermeister Blank.