Die Spuren des Deutschen Ordens

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Bürgermeister Helmut Blank (Mitte) im Gespräch mit Maike Trentin-Meyer vom Deutschorden-Museum in Bad Mergentheim. Rechts der Leiter des Henneberg-Museums, Björn Hein. Foto: Kultourismus
Bürgermeister Helmut Blank (Mitte) im Gespräch mit Maike Trentin-Meyer vom Deutschorden-Museum in Bad Mergentheim. Rechts der Leiter des Henneberg-Museums, Björn Hein.  Foto: Kultourismus

Im Henneberg-Museum gibt es Einblicke in die wechselvolle Geschichte. In der ehemaligen Kommende der Deutschherrn treffen nun Historie und Gegenwart aufeinander.

Der Deutsche Orden war eine Institution, die Münnerstadt und das Umland prägte. Er hat der Stadt seinen Stempel aufgedrückt, was sich schon allein daran zeigt, dass es noch heute das Deutschordensschloss gibt, das einstmals als Stützpunkt des Ordens in unserer Region diente. Und auch weit von hier entfernt, in ganz Deutschland und dem Ausland, können die Spuren gefunden werden, die der Deutsche Orden hier einst hinterließ. Das Henneberg-Museum, das sich heute im Deutschordensschloss befindet, nimmt sich mit der Sonderausstellung "Der Deutsche Orden von 1190 bis heute" dieser Entwicklung an. Bei der Ausstellungseröffnung war neben Museumsleiter Björn Hein auch Maike Trentin-Meyer vor Ort, die als Museumsdirektorin des Deutschordens-Museums in Bad Mergentheim in die wechselvolle Geschichte des Ordens einführte.

Ein Kreuz auf den Steinen

Doch auch an Orten, von denen man es nicht erwartet, sind noch Spuren dieser Institution zu finden. Museumsleiter Björn Hein verwies darauf, dass sich in den Wäldern der Region noch heute Grenzsteine finden, die sich eindeutig dem Deutschen Orden zuweisen lassen. "Das Kreuz, dass die Steine krönt, zeigt an, wer sie damals gesetzt hat", sagte er. Noch unentdeckt schlummern diese Zeugnisse und führen dem Betrachter eindrucksvoll die Geschichte vor Augen, die von den Besitzverhältnissen zeugen. Björn Hein freute sich besonders, die Ausstellung in den Räumen des Deutschordensschlosses präsentieren zu können. "Hier verbinden sich heute eindrucksvoll Vergangenheit und Gegenwart", meinte er.
Dabei machte er auf die wechselvolle Geschichte des Deutschordensschlosses aufmerksam, welches immer wieder umgebaut und so dem Zeitgeschmack angepasst wurde. Er lud dazu ein, diese Spuren selbst zu erkunden. Er freute sich, dass das Schloss heute noch ein Mittelpunkt in Münnerstadt sei. "Es ist hier in Münnerstadt gelungen, das Deutschordensschloss mit Leben zu füllen.

Reise in vergangene Zeiten

Neben dem Museum ist hier ja auch das Kommunalunternehmen "KulTourisMus" untergebracht, in dem sich die Besucher über die "Perle der Rhön", nämlich Münnerstadt, informieren können, freute er sich. Dies zeige, dass auch hier die Geschichte nicht in Beton gegossen sei, sondern sich ständig wandele - das Ergebnis könne sich sehen lassen. "Ich lade Sie heute ein, mit allen Sinnen die Ausstellung zu genießen, in die Geschichte zu versinken und die Gedanken schweifen zu lassen in längst vergangene Zeiten", meinte er.
Maike Trentin-Meyer führte in ihrer Rede in die wechselvolle Geschichte des Ordens ein, wobei sie ihr besonderes Augenmerk auf den Deutschen Orden in Münnerstadt richtete. "Ich freue mich besonders, dass in dieser interessanten Ordenskommende, wo es seit 1251 durch eine Schenkung der bedeutenden Grafen von Henneberg ein Deutsches Haus gab, die Ausstellung zu sehen ist. Auf diese Weise wird die Erinnerung an den Deutschen Orden gepflegt", führte sie aus.
In Münnerstadt seien außerdem überall Spuren der heiligen Elisabeth zu sehen, die als Ordenspatronin des Deutschen Ordens für diesen große Bedeutung habe. So ist ihr Bildnis unter anderem im berühmten Riemenschneider-Altar zu sehen. Hier zeige sich, wie vielfältig die Spuren seien, die der Deutsche Orden hinterlassen habe. Das Wissen über den Deutschen Orden sei in der Bevölkerung meist leider nur sehr lückenhaft - die Ausstellung solle dazu beitragen, sich für diese Institution zu interessieren und zu zeigen, welch Spuren sie allerorten hinterlassen habe. "Die Ausstellung dient zum Kennenlernen und zum Wecken des Verständnis ses der Hauptmerkmale der Deutschordensgeschichte, die wichtige Phasen der Reichsgeschichte markiert", so Trentin-Meyer. "Ich freue mich, dass hier am Ausstellungsort noch die Ordensgeschichte im Museum zu finden ist und sich gegenseitig ergänzt. So haben wir uns das gewünscht, das ist der Idealfall, dass die allgemeine Darstellung über die 800-jährige Geschichte mit der lokalen Geschichte verknüpft ist", lobte sie.

Großes Interesse

Die Ausstellungseröffnung war sehr gut besucht, wie Museumsleiter Björn Hein feststellte. "Es freut mich, dass die Geschichte des Deutschen Ordens auf solches Interesse stößt", sagte er. Bürgermeister Helmut Blank lobte die umfangreiche Ausstellungstätigkeit in Münnerstadt, die dafür sorge, dass das Deutschordensschloss mit Leben gefüllt wird. Die Vernissage gab Gelegenheit, sich auf eine Zeitreise zu begeben, aber auch über das Hier und Jetzt zu reflektieren.
Wer die Ausstellung selbst in Augenschein nehmen will, der hat dazu noch bis zum 18. Mai Gelegenheit. Der Eintritt in die Sonderausstellung ist frei, besucht werden kann sie zu den regulären Öffnungszeiten von Kultourismus im Schloss.