Selbst bei der optimistischsten Planung wird das neue Gerätehaus nicht so schnell fertig. Im Jahr 2021 könnte das erste neue Fahrzeug kommen.
Die Botschaft war eindeutig: Nicht vor Ende 2022 ist mit der Fertigstellung des neuen Feuerwehrgerätehauses zu rechnen. "Die Planungszeit ist drei Mal so hoch wie die Bauzeit", sagte Matthias Kirchner von Bautechnik Kirchner bei der Stadtratssitzung am Montagabend. "Es ist ein extrem bürokratischer Aufwand." Durch Sonderwege soll aber erreicht werden, dass bereits 2019 ein genehmigter Bauantrag für das Gerätehaus vorliegt, womit das dringend benötigte Fahrzeug bestellt werden könnte. "Dann wird es 2021 geliefert", sagte Bürgermeister Helmut Blank (CSU). Fördermittel für zunächst ein und dann ein weiteres Fahrzeug gibt es nur, wenn dafür ein geeigneter Platz vorhanden ist, weswegen sich der Stadtrat entschlossen hat, ein neues Gerätehaus zu bauen.
Bereits in der Stadtratssitzung eine Woche zuvor war die "Planung Lache" auf Antrag der Fraktionen Forum aktiv, Freie Wähler, SPD und Stadtrat Leo Pfennig (fraktionslos) auf die Tagesordnung genommen worden. Weil es allerdings nur sehr wenige Informationen gab, einigten sich die Kommunalpolitik darauf, das Thema zu vertagen und zur Sitzung am Montagabend Planer Matthias Kirchner einzuladen.
"Zwischenzeitlich ist einiges passiert", sagte Matthias Kirchner. In der äußeren Lache sollen künftig das neue Feuerwehrgerätehaus, Einzelhandel und Parkplätze entstehen. Allerdings hat sich herausgestellt, dass der Flächenbedarf für die Feuerwehr wesentlich größer ist als in der ursprünglichen Planung vorgesehen. Statt 3500 Quadratmeter sind es nun 5700 Quadratmeter. Außerdem behält sich der Landkreis eine Flächenreserve für das Gymnasium vor. "Für das neue Konzept mussten wir schauen, wo wir die Flächen herbekommen", so der Planer. Denn 9000 Quadratmeter seien das Minimum für den Einzelhandel. So würde sich die Vergrößerung des Feuerwehrareals zu Lasten der geplanten Parkplätze auswirken. Nun wird der bestehende Parkplatz in der inneren Lache einschließlich des Bolzplatzes mit einbezogen, so dass sich die geplanten 170 bis 180 Parkplätze realisieren lassen. "Dieses Konzept habe ich dem Landkreis vorgestellt." Einwände kamen wegen eines nahe gelegenen Wohnhauses, weshalb unter anderem noch ein Schallschutzgutachten erstellt werden muss. Schwierigkeiten gebe es bei der Planung des Kreisels.
Zwischenzeitlich stand auch noch die Auffüllung des Areals mit rund 15 000 Kubikmeter Erde im Raum. Die Kosten dafür würden sich in einem "deutlich sechstelligen Bereich" bewegen, so der Planer. Wegen des vergrößerten Areals werden auch größere Ausgleichsflächen nötig, die schon gefunden sind. "Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht." Dieter Petsch meinte, dass eine Auffüllung des Areals nicht nötig sei. Wenn tatsächlich einmal ein extremes Hochwasser käme, könnte die Feuerwehr über den Mühlgraben herausfahren. Ein Kreisel auf der Entlastungsstraße sei notwendiger den je. Aber: "Uns läuft die Zeit davon." Dieter Petsch wollte wissen, wie man das Verfahren beschleunigen könnte.
Einen Satzungsbeschluss für das Areal bis Ende 2018 zu bekommen, sei kein Problem, sagte Matthias Kirchner dazu. Allerdings sei die Planung für den Kreisverkehr extrem aufwändig, weil auch wegen der Fördermittel drei bis vier Prüfungen durch die Regierung anstünden. Erst Ende 2020 könnten die Arbeiten ausgeschrieben werden. Er rechnete vor, dass es wohl Ende 2022 sei, bis das Feuerwehrgerätehaus fertig ist. Und selbst dieser Zeitplan sei sehr ambitioniert. "Das ist kein Projekt, das man auf die Schnelle durchführen kann."
Bürgermeister Helmut Blank erinnerte daran, dass die Richtlinien nach dem Extremhochwasser nicht verbindlich seien, weswegen von Anfang an Abstand von einer Auffüllung genommen worden sei. Leo Pfennig konnte es sich nicht verkneifen, an den vom Bürgermeister angedachten Spatenstich für das Gerätehaus im Jahr 2017 zu erinnern. Er wollte wissen, ob die Verzögerung Auswirkungen auf das Beschaffungsprogramm für die Feuerwehr habe. Es sei bereits abgesprochen, dass das Gerätehaus unter Umständen früher gebaut werden kann und vorerst über eine Erschließungsstraße angeschlossen wird, sagte der Bürgermeister. Andreas Trägner bat darum, bei der Regierung noch einmal die Dringlichkeit des Vorhabens zu verdeutlichen. "Wir müssen zuerst einen genehmigten Bauantrag vorlegen", sagte Helmut Blank dazu.
In einer sehr sachlich geführten Diskussion verdeutlichten alle Redner, dass das Projekt so schnell wie möglich vorangetrieben werden müsse. Noch im Sommer soll der Satzungsbeschluss für die alte Planung aufgehoben werden. Dann erfolgt die Beteiligung der Öffentlichkeit und der Träger öffentlicher Belange für die neue Planung. Durch eine weitere Ausnahmegenehmigung sei es unter Umständen möglich, den Bau des Gerätehauses zu beschleunigen. Ganz großer Knackpunkt sei der Kreisel, machte Matthias Kirchner deutlich. Nicht zu vergessen: die Verkehrsführung während der Arbeiten. Leo Pfennig bat den Bürgermeistern schließlich darum, den Stadtrat regelmäßig über den Sachstand zu informieren.