Aus Holz geschaffen

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Robert Reuscher gibt Einblicke in seine Kunstscheune. Foto: Björn Hein
Robert Reuscher gibt Einblicke in seine Kunstscheune. Foto: Björn Hein

Robert Reuscher präsentiert am 13. April seine Werke. Und er zeigt wie sie entstehen: mit der Kettensäge.

Gleich am Eingang des Anwesen von Robert Reuscher im Bleicheller in Burghausen steht ein Marterpfahl aus Holz, auf dem drei Weißkopfseeadler thronen. Das Konterfei eines Indianders ziert den Holzstamm, man kann die feinen Gesichtszüge erkennen, die aus dem Holz herausgearbeitet sind. Mit viel Liebe zum Detail wurde auf Kleinigkeiten geachtet In der Kunstscheune setzt sich dies fort. Robert Reuschers Werke sind mit der Kettensäge entstanden, was sehr viel Geschick im Umgang mit einem solch - auf den ersten Blick derb erscheinenden - Instrument verlangt.

Seit zwölf Jahren widmet sich der Burghäuser dem Hobby. "Es ist ein schöner Ausgleich zu meiner Arbeit und etwas, das mir sehr viel Freude bereitet." Für ihn hat das Naturmaterial Holz seinen eigenen Reiz. "Ich will den Besuchern zeigen, was man aus Holz alles machen kann."

Die Bilder entstehen im Kopf, auf Zeichnungen verzichtet er, sondern fängt einfach mit der Kettensäge zu arbeiten an. "Das Arbeiten mit Holz hat mir schon immer sehr viel Freude gemacht", meint der Künstler. "Oft ist es so, dass ich beim Holzmachen im Wald ganz besondere Stämme entdecke, die dann als Rohmaterial für meine Arbeit dienen." Bei einem anderen wären diese wohl im Ofen gelandet, beim Burghäuser bilden sie die Grundlage für seine Werke. "Es ist mir wichtig auch aus vermeintlich unscheinbarem Kunst zu machen."

Zweiter Werkstoff ist Metall

Auch mit Metall schafft Reuscher Kunst. Mit einer Skulptur, die aus den gesprengten Teilen einer Brücke besteht, will der 55-jährige Vergangenes für die Nachwelt festhalten. "Aber ganz im Vordergrund steht die Freude am handwerklichen Tun", gibt der Burghäuser zu. Andere setzten sich nach Feierabend vor den Fernseher, er gehe in seine Kunstscheune, um seiner Kreativität freien Lauf zu lassen. Als neuestes Projekt hat er sich einen Backofen gebaut, dessen Stützpfeiler aus Holz geschnitzt sein sollen, die Brotleibe darstellen. "Die Ideen gehen einem nie aus, man bekommt immer wieder neue Anregungen."

Einmal im Jahr sind die Kunstwerke Reuschers der Öffentlichkeit zugänglich: am Palmsonntag bei der Aktion "Kunst im Stall". Hier sind neben Reuscher - der zeigt, wie seine Holzkunst entsteht - viele andere Künstler dabei. Ein Steinmetz aus Münnerstadt stellt ebenso aus wie eine Schmuckdesignerin. Auch Filzarbeiten sind zu bewundern. Auch für Essen und Trinken ist gesorgt. "An diesem Tag ist die ganze Familie eingespannt. Auch Freunde und Bekannte helfen mit", sagt Reuscher. Seit rund fünf Jahren findet die Ausstellung regelmäßig statt. "Ich freue mich sehr, gemeinsam mit Kollegen ausstellen zu können und so ein breites Spektrum an Kunst zeigen zu können."





Öffnungszeiten

Palmsonntag, 13. April, im Bleicheller 2, Burghausen; von 11 bis 17 Uhr stehen die Aussteller Rede und Antwort und geben Vorführungen.