Abwasserverband: Neue Presse, neuer Geschäftsführer

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Die Kläranlage des Abwasserzweckverbandes Obere Lauer am Rand von Poppenlauer soll eine eigene Schneckenpresse zur Schlammentwässerung bekommen, beschloss die Verbandsversammlung. Dieter Britz
Die Kläranlage des Abwasserzweckverbandes Obere Lauer am Rand von  Poppenlauer soll eine eigene Schneckenpresse zur Schlammentwässerung  bekommen, beschloss die Verbandsversammlung.  Dieter Britz

Der Abwasserzweckverband Obere Lauer hat für 2019 einen Haushalt mit dem Volumen von 1,35 Millionen Euro beschlossen. Es gibt einen neuen Geschäftsführer

Der Abwasserzweckverband Obere Lauer hat für das Jahr 2019 einen Haushalt mit einem Volumen von insgesamt 1,35 Millionen Euro beschlossen und es gibt einen neuen Geschäftsführer. Die Mitarbeiter bekommen einen neuen Dienstwagen. Die Verbandsversammlung fasste den Grundsatzbeschluss zum Bau und Kauf einer Schneckenpresse zur Schlamm-Entwässerung, außerdem wurden dafür Ingenieurleistungen vergeben. Genehmigt wurde auch der Kauf einer Siebanlage zur mechanischen Vorreinigung des Abwassers und schließlich der Austausch von defekten Lüfterplatten im Belebungsbecken.

Sabine Schröder, die bisherige Geschäftsleiterin der Verwaltungsgemeinschaft Maßbach und gleichzeitig Geschäftsleiterin des Abwasser-Zweckverbandes, ist zum 1. Februar zum Landkreis Schweinfurt gewechselt. Ihr Nachfolger in der Verwaltungsgemeinschaft ist Frank Mauer, der nun auch ohne Diskussion und einstimmig zum Geschäftsleiter des Zweckverbandes gewählt wurde.

Michael Weigand, der Kämmerer der Verwaltungsgemeinschaft Maßbach, legte den Entwurf des Haushaltsplans für 2019 vor. Der Verwaltungshaushalt sieht Einnahmen und Ausgaben für laufenden Betrieb und Verwaltung in Höhe von 792.430 Euro vor. Der Vermögenshaushalt, der die Investitionen und den Schuldendienst umfasst, hat ein Volumen von 555.870 Euro. Soweit die Ausgaben nicht durch Einnahmen gedeckt werden können, werden die Mitgliedsgemeinden zur Kasse gebeten. Im Verwaltungshaushalt fehlen 685.000 Euro. Dafür zahlen die Mitgliedsgemeinden eine Umlage entsprechend der Abwassermenge in den letzten fünf Jahren. Die größte Summe zahlt der Markt Maßbach mit 225.000 Euro (32,9 Prozent), Sulzfeld zahlt 1800 Euro (1,6 Prozent).

Im Vermögenshaushalt sind 362.000 Euro nicht gedeckt. Die dafür fällige Umlage wird nach der Einwohnerzahl der Mitgliedsgemeinden in den letzten fünf Jahren berechnet. Die Gemeinde Maßbach ist mit 123.000 Euro (34,16 Prozent) wiederum der größte Zahler, während Sulzfeld gerade 4700 Euro (1,3 Prozent) zahlen muss. Ende letzten Jahres hatte der Verband 180.000 Euro Schulden. Dem Münnerstädter Bürgermeister Helmut Blank fiel auf, dass ein Posten (Austausch von defekten Lüfterplatten im Belebungsbecken samt Hochdruckreinigung der Platten für 16.000 Euro) eigentlich in den Verwaltungshaushalt gehört. "Haushaltstechnisch hat Herr Blank recht, aber wir führen größere Sanierungsmaßnahmen im Vermögenshaushalt auf", meinte Kämmerer Michael Weigand dazu und der Verbandsvorsitzende Matthias Klement ergänzte: "Wir schauen uns das im nächsten Haushalt an". Der Haushalt wurde schließlich einstimmig genehmigt.

Nach kurzer Diskussion wurde auch der Kauf eines neuen Allrad-Fahrzeugs zum Preis von 35.182 Euro bei einem Autohändler in Schweinfurt einstimmig gebilligt. Mitarbeiter hatten im Internet erfolglos nach gebrauchten Fahrzeugen gesucht, so der Verbandsvorsitzende. Längere Diskussionen gab es beim Thema Schlammentwässerung. Der anfallende Klärschlamm wird bisher von einer externen Firma gepresst, was laut Sitzungsvorlage etwa 60.000 Euro pro Jahr kostet. "Durch eigene Schlammpressung könnten wir Geld sparen" , meinte der Verbandsvorsitzende Matthias Klement. Hans-Ulrich Hoßfeld (Ingenieurbüro Hoßfeld und Fischer Bad Kissingen) rechnete vor, dass sich die Anlage, die etwa 355.000 Euro kosten würde, in etwa acht Jahren amortisiert. Der Maschinenpark ist so ausgelegt, dass auch der Schlamm der Stadt Neustadt hier entwässert wirkt. Allerdings liegt noch keine abschließende Zusage der Stadt vor. Wenn sie sich nicht beteiligt, könne die Maschinentechnik eine Stufe kleiner ausgelegt werden, was die Kosten um etwa 15.000 Euro reduziere, heißt es in der Sitzungsvorlage.

Die Verbandsversammlung beschloss schließlich, den Bau der Anlage in diesem Jahr planen zu lassen. Gebaut werden soll im kommenden Jahr. Das Büro Hoßfeld und Fischer bekam den Auftrag für die Planung. Dieses Jahr soll die Kläranlage schon eine neue Siebanlage zur mechanischen Vorreinigung bekommen. Sie kostet knapp 58.000 Euro.

Mitglieder des Abwasserzweckverbandes Obere Lauer sind die Städte und Gemeinden Markt Maßbach, Markt Stadtlauringen, Stadt Münnerstadt, Thundorf in Unterfranken, Üchtelhausen und Sulzfeld (zum Teil allerdings nur für einige Stadt- oder Ortsteile). Verbandsvorsitzender ist der Maßbacher Bürgermeister Matthias Klement, sein Stellvertreter der Stadtlauringer Bürgermeister Friedel Heckenlauer. Die Verbandsversammlung hat insgesamt 13 Mitglieder aus allen Mitgliedsgemeinden.