Die 23. Sängerschulung der Sängergruppe im Landkreis Bad Kissingen fand ihren eindrucksvollen Abschluss in der Alten Aula in Münnerstadt. Und dieser war hochklassig.
"Mens sana in corpore sano" (ein gesunder Geist in einem gesunden Körper) - auf die Chormusik übertragen heißt das erst mal Anstrengung. Nicht nur die Stimmbänder werden zum "Warm Up" trainiert, sondern es geht mit viel Bewegung einher. Die Gliedmaßen, der Kreislauf sollen in den Einklang mit der Stimme kommen.
Mirja Betzer, die musikalische Leiterin der diesjährigen Sängerschulung in Münnerstadt, kann das gut und reißt mit ihrem Ganzkörperdirigat die 100 Sängerinnen und 45 Sänger ordentlich am Riemen. Herausgekommen sind für die zahlreichen Gäste circa 60 Minuten "stimmungsvolle Harmonien". Für Emil Müller, als Vertreter des Landrats, ist diese Sängerschulung "die Herzklappe des unterfränkischen Chorgesangs". Er freue sich ebenso wie bereits zuvor Siegfried Gottwald, der amtierende Vorsitzende der Kissinger Sängergruppe, über das große Interesse an der Fortbildung. Gottwald ergänzte dazu, dass diesmal auch 18 Teilnehmer aus der unterfränkischen "Hauptstadt" Würzburg den Weg an die Lauer gefunden haben.
Kurze Wege werden wurden seltener genutzt, denn ganze drei Sängerinnen aus Münnerstadt reihten sich in den Chor ein - und das Stadtoberhaupt wurde begrüßt, war aber nicht da. Der Begeisterung tat das keinen Abbruch.
Das Publikum war gleich zu Anfang mit einem Kanon dabei - und mit dem Motto auch. Gesungen in Englisch ist die "süßeste Musik" die Sprache der freundlichen Worte. Nur ein Satz, der mit den vielen Stimmen imposant daherkommt. Sinnbildlich für diejenigen, welche Stimme und Stimmung für zwei Tage geopfert haben, die - wie bereits betont - Körper und Geist geformt haben, ist das Stück "The Vocal Wash Machine" gedacht. Da ist viel Bewegung drin, und der Platz für den Einzelnen im Chor wird knapp. Daumen hoch für die Interpretation. Begonnen hatte der Chor mit "Sesithi bonga", mit dem Stampfrhythmus aus der afrikanischen Zulu-Tradition. Die indische Version von "Give peace a Chance", namens "Om Shanti Om" folgte.
"Es führte über den Main eine Brücke aus Stein..." - bei diesem und den noch folgenden Stücken hat Mirja Betzer die Arrangements ausgearbeitet, und der Chor wurde am E-Piano begleitet von ihrem Vater Thomas Betzer. "Einmal", das "Somedays" aus dem Musical "Der Glöckner von Notre Dame" und das Finale "A Million Dreams" bildeten den Schlusspunkt. Jetzt schnell das Volumen der nahen Stadtpfarrkirche hergezaubert, und die Wucht des hochklassigen Ergebnisses der Sängerschulung würde potenziert werden.
Siegfried Gottwald hatte Blumen mitgebracht und erwähnte dabei auch die Unersetzlichkeit der Menschen im Hintergrund, so wie Magda Bezold und Kreszentia Brehm mit ihrem Mann Elmar Brehm, alle aus Burkardroth.