Mördersuche in Eiche rustikal

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Uwe Sonnenberg bekommt als Inspektor Darreck von Florian Baier, der Max Küster spielt, Wasser über den Kopf geschüttet. Evi Kaiser beobachtet die Szene. Foto: Kathrin Kupka-Hahn
Uwe Sonnenberg bekommt als Inspektor Darreck von Florian Baier, der Max Küster spielt, Wasser über den Kopf geschüttet. Evi Kaiser beobachtet die Szene. Foto: Kathrin Kupka-Hahn
Abgeschleppt: Beim Verhör von Inspektor Darreck (Uwe Sonnenberg) kann sich Anita (Bea Kirchner) nicht mehr auf den Beinen halten. Deshalb bringt Victor (Norbert Halbig) sie schließlich ins Bett. Auf dem Sofa sitzend verfolgt Eva-Maria (Julia Metz) das Geschehen. Foto: Kathrin Kupka-Hahn
Abgeschleppt: Beim Verhör von Inspektor Darreck (Uwe Sonnenberg) kann sich Anita (Bea Kirchner) nicht mehr auf den Beinen halten. Deshalb bringt Victor (Norbert Halbig) sie schließlich ins Bett. Auf dem Sofa sitzend verfolgt Eva-Maria (Julia Metz) das Geschehen. Foto: Kathrin Kupka-Hahn
 
Theater in Katzenbach. Foto: Kathrin Kupka-Hahn
Theater in Katzenbach. Foto: Kathrin Kupka-Hahn
 
Theater in Katzenbach. Foto: Kathrin Kupka-Hahn
Theater in Katzenbach. Foto: Kathrin Kupka-Hahn
 
Theater in Katzenbach. Foto: Kathrin Kupka-Hahn
Theater in Katzenbach. Foto: Kathrin Kupka-Hahn
 
Theater in Katzenbach. Foto: Kathrin Kupka-Hahn
Theater in Katzenbach. Foto: Kathrin Kupka-Hahn
 

In seiner 34. Saison zeigt das Katzenbacher Ensemble eine turbulente Kriminalkomödie, bei der sich das Publikum an der Suche nach dem Täter beteiligen darf.

Zwei Morde geschehen, aber die Leichen fehlen. Der Inspektor steht vor einem Rätsel. Und dann haben auch noch fast alle Bewohner der Pension ein Motiv: Leidenschaftliche Eifersucht, chronische Geldnot, seelische Grausamkeit, unkontrollierbarer Hass und nicht zuletzt den Alkohol, der diesmal reichlich fließt - mal mit, mal ohne Schlafmittel. Und plötzlich passiert das dritte Unglück, völlig unvorhersehbar, aber diesmal mit Leiche.
Doch wer ist der Mörder?
Jemand aus Katzenbach, so viel ist klar. Schließlich befindet sich der Tatort im Vereinsheim in der Weiherstraße und ist Grundlage der Kriminalkomödie "Mord ist kein Zufall" von Erich Koch. Am Samstagabend wird das Stück erstmals von der Theatergruppe Katzenbach aufgeführt und begeistert - vor allem, weil das Publikum an der Mördersuche beteiligt wird.
"Ich tippe auf die Tante", sagt Manfred Schnepf in der ersten Pause. Er ist Mitglied der Theatergruppe "Rhöngeist" aus Oberelsbach und schon lange mit den Katzenbacher Laiendarstellern freundschaftlich verbunden. Man kennt sich seit über 30 Jahren durch einen Workshop auf dem Volkersberg. Am Samstagabend sitzt Schnepf mit seiner Frau im Publikum und ist voll des Lobes "Es ist einfach Klasse, was die Katzenbacher machen. Vor dieser Leistung habe ich großen Respekt, zumal ich weiß, was alles dahintersteckt."


Tante Luise im Verdacht

Auch Matthias Nürnberger, Kommandant der Lauterer Feuerwehr, hält die Tante Luise von Bernstein, dargestellt von Kathrin Kirchner, für die Mörderin. "Dabei hatte ich anfangs jemand ganz anderen unter Verdacht", sagt er und füllt sein Los aus. "Es ist die Tante", ist auch Vanessa Schmitt aus Singenrain überzeugt. Die 14-Jährige ist eine der Jüngsten im Publikum am Premierenabend, sitzt dort mit ihrer Mutter und deren Arbeitskollegin. Bis zur zweiten Pause können sie und die anderen Theaterbesucher miträtseln, wer die Morde verübt und ihren Tipp in die eigens eingerichtete Los-Box werfen. Von den über 120 Anwesenden beteiligt sich etwa ein Drittel daran. Sieben liegen schließlich richtig und gewinnen je eine Freikarte für die nächste, die 35. Theatersaison des Katzenbacher Ensembles.
Das hat sich dieses Jahr nicht nur ein mörderisches, sondern auch ein besonders feuchtfröhliches Stück ausgesucht, in dem nicht nur der Alkohol reichlich fließt, sondern auch das Wasser. Uwe Sonnenberg bekommt es als Inspektor Darreck von Neuzugang und Liebhaber Florian Baier über den Kopf geschüttet und Bea Kirchner wird in ihrer Rolle als Anita Feinbier mit einem Guss aus einer Ohnmacht befreit. Oder war es das allegorische Reißen? Egal. Die Laiendarsteller stecken die unfreiwilligen Bäder hervorragend weg, ohne vorher zu zucken. "Man weiß ja, was kommt", sagen sowohl Uwe Sonnenberg als auch Bea Kirchner dazu.
Ihr Partner in der Kriminalkomödie ist Norbert Halbig. Er darf ihr ein Glas Wasser ins Gesicht schütten, was mal mehr, mal weniger gut gelingt. "Ich glaube, wir hatten noch eine Rechnung offen", gibt Kirchner offen zu. Schließlich durfte sie ihm bei einem Stück vor mehr als zehn Jahren eine Sektdusche verpassen. "Jetzt sind wir quitt", kommentiert Halbig mit einem Schmunzeln.
Beim Publikum kommen nicht nur die inneren und äußeren Duschen gut an, sondern die vielen Kleinigkeiten, die die Aufführung zu etwas ganz Besonderem machen, auch wenn das Bühnenbild den Charme von "Eiche rustikal mit Gummibaum" versprüht. Das hat in diesem Jahr Peter Wehner gestaltet, der auch Regie führte. "Das Stück spielt schließlich in einer Pension, die schon etwas in die Jahre gekommen ist", erklärt er, weshalb er eine schlichte Ausstattung bevorzugte. "Ich fand das Stück gut", sagt Vanessa Schmitt aus Singenrain zum Abschied und verspricht, im nächsten Jahr wieder zu kommen. "Wenn das Thema passt."