Mit Anhänger zum Löscheinsatz

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Wenn die Kleinbracher Feuerwehr zum Löscheinsatz ausrückt, muss sie erst den eineinhalb Tonnen schweren Anhänger ankuppeln. Das führen hier (von links) Philipp Schlereth, Louis Pörtner und Christoph Kreps vor. Foto: Ralf Ruppert
Wenn die Kleinbracher Feuerwehr zum Löscheinsatz ausrückt, muss sie erst den eineinhalb Tonnen schweren Anhänger ankuppeln. Das führen hier (von links) Philipp Schlereth, Louis Pörtner und Christoph Kreps vor. Foto: Ralf Ruppert
Gerade mal ein halber Meter ist zwischen dem Feuerwehrauto und den Spinden Platz, um sich für den Einsatz umzuziehen. Foto: Ralf Ruppert
Gerade mal ein halber Meter ist zwischen dem Feuerwehrauto und den Spinden Platz, um sich für den Einsatz umzuziehen. Foto: Ralf Ruppert
 
Im Feuerwehr-Anhänger ist ein Wagen untergebracht, auf den die Tragkraftspritze montiert ist. Der Wagen wiegt mehrere Zentner und muss beim Einsatz eine Rampe herunter gerollt werden. Foto: Ralf Ruppert
Im Feuerwehr-Anhänger ist ein Wagen untergebracht, auf den die Tragkraftspritze montiert ist. Der Wagen wiegt mehrere Zentner und muss beim Einsatz eine Rampe herunter gerollt werden. Foto: Ralf Ruppert
 
Neben dem Feuerwehrhaus steht bereits das Festzelt. Foto: Ralf Ruppert
Neben dem Feuerwehrhaus steht bereits das Festzelt. Foto: Ralf Ruppert
 

Das neue Fahrzeug samt Anhänger der Kleinbracher Wehr wird eingeweiht. Die beengten Verhältnisse trüben jedoch die Feststimmung der Mitglieder.

Wenn's brennt, pressiert's - auch bei der kleinsten Wehr im Landkreis. Doch wenn die Floriansjünger in Kleinbrach in Zukunft zum Löscheinsatz ausrücken, müssen sie erst einmal den Anhänger ankuppeln: "Wir fahren erst aus der Garage raus, und dann holen wir den eineinhalb Tonnen schweren Anhänger aus dem Nebengebäude", berichtet der stellvertretende Kommandant Christoph Kreps. Das koste einige Minuten und setze natürlich voraus, dass genügend Kameraden kräftig anpacken können. Deshalb und weil es in der Feuerwehr-Garage zu eng zugeht, hoffen die Kleinbracher Feuerwehrleute auf Unterstützung von der Stadt.


Kaum Platz rund ums Fahrzeug

Seit Tagen bereitet sich die kleine Wehr auf ihr großes Fest vor: Am Freitag wird das neue Fahrzeug samt Anhänger eingeweiht. Der Vorgänger war Baujahr 1981, hatte aber einen entscheidenden Vorteil: Schiebetüren auf beiden Seiten, so konnten die Feuerwehrler durch das Fahrzeug an ihre Spinde kommen. Das ist jetzt vorbei: Nur wenige Zentimeter sind rund ums Auto Platz, wenn das Tor zu ist. Einparken ist Maßarbeit, das Tor kann nur von außen geöffnet werden.
"Das ist eigentlich gar nicht erlaubt", weist Kreps darauf hin, dass die Feuerwehr-Ausrüstung nicht neben dem Fahrzeug gelagert werden soll und dass es Mindestabstände rund um die Fahrzeuge wegen Quetschgefahr gibt. Und von den Annehmlichkeiten anderer Wehren wie Duschen können die Kleinbracher nur träumen.
"Für uns steht der Anbau immer noch im Raum", sagt deshalb Kreps. Ein Ziel sei, dass wenigstens der Anhänger und das Auto hintereinander in einem Raum untergestellt werden können. "Wir machen jetzt noch einmal einen Plan", kündigte er eine neue Initiative an: Hinter dem Gebäude, an der Stelle der jetzigen Festhalle sei genug Platz. Die jetzige Garage könnte dann zur reinen Umkleide umgestaltet werden.


OB kündigt Gespräche an

Die Stadt habe der Wehr allerdings bisher wenig Hoffnung gemacht, obwohl das neue Fahrzeug billiger als die im Haushalt veranschlagten 55 000 Euro kam (siehe Info-Kasten unten). Daraus lasse sich kein Anspruch auf einen Anbau ableiten, betont Oberbürgermeister Kay Blankenburg (SPD) auf Anfrage. Und: "Eine große Lösung in Richtung Dorfgemeinschaftshaus wird es vorerst sicherlich nicht geben." Allerdings kündigte er Gespräche mit der relativ neuen Feuerwehrführung an: "Wir versuchen, dass alle Feuerwehren etwas bekommen", nennt er als Grundsatz, und: "Die Feuerwehr Kleinbrach ist ja auch nicht nur Feuerwehr, sondern der einzige Verein im Ort, es geht also auch um die Anerkennung von ehrenamtlicher Arbeit." Deshalb höre er sich die Wünsche aus Kleinbrach sicherlich an - vielleicht bereits im Rahmen der Maibaum-Aufstellung am Sonntag, 1. Mai .

Feuerwehr Die Feuerwehr Kleinbrach ist der einzige Verein im kleinsten Bad Kissinger Stadtteil: Rund 360 Einwohner leben in Kleinbrach, rund 90 Mitglieder sind in der Wehr organisiert. Inklusive der Jugendfeuerwehr leisten 20 von ihnen aktiven Dienst. Kommandant und Vorsitzender ist Matthias Mahlmeister, sein Stellvertreter in beiden Ämtern Christoph Kreps. Philipp Schlereth führt die Kasse, Joachim Mahlmeister das Protokoll.

Fahrzeuge Die Stadt kaufte einen gebrauchten VW T5, Baujahr 2014, mit 600 Kilometern auf dem Tacho. Fahrzeug, Anhänger und Umbauten kamen laut Stadt insgesamt auf rund 45 600 Euro. Das alte Fahrzeug aus dem Baujahr 1981 hat die Stadt verkauft.

Gebäude Im Feuerwehrhaus der Kleinbracher Wehr sind in einer Garage das Fahrzeug und die Spinde untergebracht. Der Raum ist nur 5,14 Meter lang, 4,32 Meter breit und 2,70 Meter hoch, deshalb geht es ziemlich eng zu. Der Anhänger mit der Tragkraftspritze ist in einem Nebengebäude untergebracht.

Fest Die Blaskapelle Hausen eröffnet das Sommerfest am Freitag, 29. Mai, um 16 Uhr. Um 18 Uhr folgt der Gottesdienst mit Fahrzeugweihe. Am Samstag steht um 10 Uhr die Jugendleistungsprüfung im Rahmen des 20-jährigen Bestehens der Jugendfeuerwehr auf dem Programm, gleichzeitig beginnt der Festbetrieb. Am Sonntag folgen um 10 Uhr Frühschoppen und Weißwurstfrühstück, ab 11.30 Uhr Mittagstisch. Auf dem Programm stehen zudem die Maibaumaufstellung und ein Tauziehen zwischen den Wehren Hausen und Kleinbrach.