Mehr Unfälle, mehr Tote im Landkreis Bad Kissingen

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Am 20. Mai 2015 durchbrach ein Lkw die Mittelleitplanke auf der A 7 in Höhe Schondra. Der Fahrer kam dabei ums Leben. Foto: Archiv/News 5
Am 20. Mai 2015 durchbrach ein Lkw die Mittelleitplanke auf der A 7 in Höhe Schondra. Der Fahrer kam dabei ums Leben. Foto: Archiv/News 5
 

Auf den Straßen im Landkreis hat es 2015 so häufig gekracht wie seit mindestens zehn Jahren nicht. Sechs Menschen kamen ums Leben.

Während die Zahl der Straftaten im Landkreis im vergangenen Jahr rückläufig war, hat sich die Zahl der Verkehrsunfälle auf den Landstraßen und Autobahnen im Kreis deutlich erhöht: 3365 Mal hat es gekracht, dabei wurden 468 Menschen verletzt, sechs kamen ums Leben: drei im Bereich der Polizeiinspektion (PI) Bad Kissingen, zwei im Raum Hammelburg und einer auf der A 7.
Die Mehrung bei den Unfällen zieht sich durch alle drei Polizeidienststellen im
Landkreis sowie die Zahlen der Verkehrspolizeiinspektion (VPI) Schweinfurt-Werneck für den Landkreis. Insgesamt stieg die Zahl der Unfälle um 10,7 Prozent von 3041 auf 3365. Den höchsten Zuwachs verzeichnete die PI Bad Brückenau mit 26,2 Prozent, gefolgt von Hammelburg mit einer Steigerung von 21,3 Prozent. Die PI Bad Kissingen und die Zahlen für die beiden Autobahnabschnitte auf der A 7 und der A 71 durch den Landkreis liegen jeweils bei knapp vier Prozent Steigerung.


Ein Zehntel weniger Verletzte

"Positiv ist der Rückgang bei den Unfällen mit Verletzten", sagt Lothar Manger, der als Sachbearbeiter Verkehr für den gesamten Landkreis zuständig ist. Die Zahl der Verletzten ging insgesamt von 519 auf 468, also um 9,8 Prozent zurück. Rund ein Drittel davon waren schwer verletzt, zwei Drittel kamen mit leichten Verletzungen davon, also mit einer ambulanten Behandlung und Versorgung von weniger als 24 Stunden. Leicht gestiegen ist die Zahl der Unfälle mit hohem Sachschaden. Am deutlichsten fällt der Anstieg bei den Wildunfällen aus: Nach einem Rückgang im vergangenen Jahr, gab es heuer auf den Landstraßen ein Viertel mehr Wildunfälle, nämlich mehr als 1000. "Das bedeutet, dass jeder dritte Unfall ein Wildunfall war", fasst Manger zusammen. Auf Grund der hohen Dunkelziffer sei der Anteil vermutlich noch größer.
Starke statistische Schwankungen gibt es seit jeher bei der Zahl der Unfalltoten im Landkreis. Die traurigen Höhepunkte waren jeweils 20 Todesopfer in den Jahren 1990 und 2005. 2009 gab es zwölf Tote im Straßenverkehr. 2013 starben acht Menschen auf den Straßen der Region, 2014 vier, im vergangenen Jahr verunglückten sechs Menschen tödlich.



Im Altlandkreis Hammelburg ist die Unfallzahl auf den höchsten Wert der vergangenen zehn Jahre gestiegen: von 601 auf 729. Laut Polizei hat sich dabei aber kein Schwerpunkt herauskristallisiert, vielmehr verteilt sich die Steigerung flächendeckend. Einen bedeutenden Anteil haben auch in Hammelburg die Wildunfälle ausgemacht, insbesondere mit Rehen. Die Zahl der im Straßenverkehr Verletzten nahm dagegen ab. Ums Leben kamen im Raum Hammelburg eine 92-jährige Fußgängerin in Windheim und ein 33-jähriger Kradfahrer bei Oberthulba.
Auch im Bereich der PI Bad Brückenau stieg die Zahl der Unfälle auf den höchsten Wert seit zehn Jahren. 578 Unfälle, darunter 438 Kleinunfälle ohne nennenswerte Schäden, beschäftigten die Polizei. Besonders Wildunfälle häufen sich, das bereitet den Beamten Sorge. "Wir können nur immer wieder an die Autofahrer appellieren, gerade in der Dämmerung nicht schneller als 80 Kilometer pro Stunde zu fahren", sagt Daniel Seeburg, stellvertretender Leiter der Inspektion. Dann bestehe zumindest noch eine Chance, rechtzeitig bremsen zu können.
Erfreulich sei, dass die Zahl der Verletzten mit 58 (39 leicht, 19 schwer) im Vergleich zum Vorjahr abgenommen hat. Dass 2015 im zweiten Jahr in Folge kein Verkehrstoter zu beklagen war, ist wohl die beste Meldung der Verkehrsunfallstatistik Bad Brückenau.