Letzte Ruhe unterm Baum

2 Min
.Der Frauenrother Friedhof ist erst vor kurzem saniert worden. Schon von außen ist der neue Mittelgang des Frauenrother Friedhofs sichtbar. Foto: Kathrin Kupka-Hahn
.Der Frauenrother Friedhof ist erst vor kurzem saniert worden. Schon von außen ist der neue Mittelgang des Frauenrother Friedhofs sichtbar. Foto: Kathrin Kupka-Hahn
Dieses Bild zeigt den Mittelgang des Frauenrother Friedhof, der erweitert und neu gepflastert wurde. Außerdem hat ein Restaurator das Friedhofskreuz und die Kreuzwegstationen renoviert Foto: Kathrin Kupka-Hahn
Dieses Bild zeigt den Mittelgang des Frauenrother Friedhof, der erweitert und neu gepflastert wurde. Außerdem hat ein Restaurator das Friedhofskreuz und die Kreuzwegstationen renoviert Foto: Kathrin Kupka-Hahn
 
Links im Bild ist auf der Grünfläche ein neu gepflanzter Baum zu sehen. Um ihn herum können bis zu sechs Verstorbene in sogenannten Urnenhülsen bestattet werden. Diese neue Form der Bestattung ist auch in anderen Ortschaften möglich. Foto: Kathrin Kupka-Hahn
Links im Bild ist auf der Grünfläche ein neu gepflanzter Baum zu sehen. Um ihn herum können bis zu sechs Verstorbene in sogenannten Urnenhülsen bestattet werden. Diese neue Form der Bestattung ist auch in anderen Ortschaften möglich. Foto: Kathrin Kupka-Hahn
 

Seit Jahren investiert der Markt in die Instandsetzung seiner Friedhöfe. 2014 wurden mehr als 170 000 Euro aufgewendet. Weil sich immer mehr Verstorbene einäschern lassen, sind auch immer mehr neue Bestattungsformen gefragt.

In keinem Monat werden Friedhöfe so oft besucht wie im November. Schließlich wird an Allerheiligen, am Volkstrauertag und am Totensonntag der Verstorben gedacht. Bei den zahlreichen Friedhofsbesuchen stehen aber nicht nur die geschmückten Gräber im Fokus, sondern auch die Gottesacker selbst. Und die können sich im Markt Burkardroth wirklich sehen lassen. Nicht zuletzt, weil die Gemeinde ordentlich investiert hat.
Allein im vergangenen Jahr betrugen die Kosten für den Unterhalt und Sanierung der Friedhöfe mehr als 170 000 Euro. "Darin sind die Kosten für die Aussegnungshallen nicht berücksichtigt", erklärt Bürgermeister Waldemar Bug (ödp).


Zehn Friedhöfe in der Gemeinde

Zehn Friedhöfe gibt es in der Großgemeinde, in jedem Ortsteil einen, außer im Kern des Marktes. Hier haben Burkardroth, Wollbach und Zahlbach eine gemeinschaftliche Begräbnisstätte. Die meisten Verstorbenen werden noch per Erdbestattung zur letzten Ruhe gebettet. Allerdings nahm im Markt Burkardroth in den vergangenen Jahren die Zahl der Einäscherungen zu. "Heuer hatten wir 41 Erd- und bereits 44 Urnenbestattungen", so der Bürgermeister. Ein Trend, der sich auch auf die Friedhofsgestaltung auswirkt.

So wurden in den vergangenen Jahren sechs Urnenwände auf den Gottesackern des Marktes errichtet, die auch sehr gut angenommen werden. "Seit zwei Jahren etwa besteht zudem die Möglichkeit, sich in einer Röhre unter einem Baum bestatten zu lassen", so Bug. Die Plätze dafür wurden auf den Friedhöfen in Burkardroth-Wollbach-Zahlbach, Gefäll, Katzenbach, Stralsbach und Frauenroth geschaffen. Als Grund dafür nennt Bug, dass sich immer mehr Leute dafür interessieren, ihre letzte Ruhe in Friedwäldern zu finden. Diese fünf Friedhofsbäume seien eine Alternative.


Im Schatten der Volgelbeere

Der jüngste Baumstandort ist heuer in Frauenroth entstanden, wurde erst vor wenigen Wochen fertiggestellt. Hier finden künftig sechs Verstorbene ihre letzte Ruhestätte unter einer Mehlbeere, auch Vogelbeere genannt. Eine Erweiterung sei möglich, so Bug. Schließlich ist die Grünfläche groß genug, für einen weiteren oder mehrere Bäume. Parallel dazu haben die Mitarbeiter des Bauhofs auch den Mittelweg des Frauenrother Friedhofs vergrößert und neu gepflastert. Somit kommen nun ältere Menschen mit Rollator dort besser voran. Ebenfalls saniert wurden die historischen Kreuzwegstationen und das Friedhofskreuz. Diese Arbeiten hat der Bildhauer und Restaurator Michael Bauer aus Aschach erledigt. Sein Vater Ludwig hatte in den 1960er-Jahren die 14 Kreuzwegstationen geschaffen. Bei der Restaurierung hat Bauer die Natursteine gereinigt, vorhandene Risse verschlossen und die Inschriften erneuert.

"2014 haben wir sechs Friedhöfe auf Vordermann gebracht", erklärt der Bürgermeister: In Oehrberg wurden eine Urnenwand errichtet, der Mittelgang und die Anlage vor der Aussegnungshalle erneuert, das Friedhofskreuz und der Brunnen saniert. Nach einer Bestattungssperre wurde auch der Lauterer Gottesacker instandgesetzt und eine Urnenwand gebaut.


Kreuzwegstationen sind saniert

Im Nachbarort Katzenbach haben die Bauhofmitarbeiter einen Baumbestattungsplatz angelegt. Ein Fachmann hat die Kreuzwegstationen saniert. Der Waldfensterer Friedhof wurde 2014 entwässert, ein Abschnitt hat neue Fundamente und eine neue Grabeinteilung erhalten. Dazu sind der Mittelgang erneuert und das Friedhofskreuz restauriert worden. Letzteres ist auch in Stralsbach geschehen. Dort ist 2014 ein Baumbestattungsplatz entstanden, ebenfalls in Burkardroth-Wollbach-Zahlbach. Im Zentrum des Marktes wurden die Eingangstreppen und der Zaun erneuert.

"Als nächstes haben wir geplant, die Stangenrother Aussegnungshalle auf Vordermann zu bringen und eine weitere Urnenbestattungsmöglichkeit auf dem Premicher Friedhof zu schaffen", erklärt Waldemar Bug. Bisher gibt es auf dem 2012/13 sanierten Friedhof an der Pfarrkirche nur eine Urnenwand, die nicht mehr ausreicht. Was genau entstehen wird, lässt der Bürgermeister offen.

Trotz der gestiegenen Sanierungs- und Unterhaltskosten müssen die Bürger des Marktes nicht mit höheren Gebühren rechnen. "Schließlich erfüllen die Friedhöfe auch eine Gemeinwohlfunktion", sagt Bug. Deshalb hat der Gemeinderat vor vielen Jahren beschlossen, 40 Prozent der Kosten als Gemeinwohlanteil zu übernehmen. Bug: "Vor Kurzem wurde dieser sogar noch erhöht."


Fördermittel für Denkmäler

Ein weiterer Vorteil sei, dass sich auf fast allen Friedhöfen gelistete Denkmale befinden, für deren Sanierung die Gemeinde Fördermittel vom Bezirk Unterfranken erhält. Aber auch die Bürger beteiligen sich an der Pflege. In jedem Ortsteil gibt es jemanden, der den Rasen mäht. Um den Rest, wie etwa um die Pflege der Umrandungen, Bäume und Hecken, kümmern sich die Gärtner der Gemeinde, Mario Köth und Stephan Erb. "Wir haben wirklich schöne Friedhöfe", so der Bürgermeister.