Die Traktoren, die Maschinen werden größer, aber die Flurwege nicht. Das führt zu Problemen, die gemeinde- übergreifend gelöst werden sollen. Ein zu erstellendes Konzept wird gefördert, Bad Bocklet beteiligt sich daran mit 3000 Euro.
Ein Kernwegekonzeptes für die "Allianz Kissinger Bogen". Unter anderem damit hat sich der Gemeinderat in Bad Bocklet in seiner jüngsten Sitzung beschäftigt. Aber was sind "Kernwege"?
Kernwege sind die Strecken in einer Gemeinde, die zukünftig stärker als die übrigen Wege den landwirtschaftlichen und außerlandwirtschaftlichen Schwerlastverkehr aufnehmen müssen. In der Regel haben Kernwege eine vier bis fünf Meter breite Fahrbahn.
Diese Wege genauer unter die Lupe zu nehmen, ist Ziel der jetzt gestarteten genaueren Betrachtung.
Maschinen werden immer größer Wie Geschäftsleiter Thomas Beck berichtete, bräuchte man dringend neue Kernwege. Warum? Es ist für die Landwirte schwierig, so Thomas Beck, sich mit großen Maschinen, Schleppern und Anhängern auf den vorhandenen Flurwegen zu bewegen.
Die aktuellen Wege seien der Belastung oft nicht gewachsen. Mit einem Beispiel aus der Allianz "Fränkischer Süden" zeigte Beck auf, welche wesentlichen Bestandteile für ein Kernwegenetz wichtig seien.
So müsse das Konzept erstellt und mit den Betroffenen abgestimmt werden. Ebenso sei die Koordination mit den Fachstellen wichtig. Ländliche Kernwege müssten in den Bestand aufgenommen und bewertet werden.
Hernach gelte es, Prioritäten festzulegen und die groben Kosten zu ermitteln.
Der nächste Schritt seien die Umsetzungsvorschläge, die in das Konzept eingearbeitet werden müssten. Dabei müsse man beim Anlegen von ländlichen Kernwegen bestimmte Qualitätsanforderungen erfüllen. So müsse die Fahrbahn mindestens 3,5 Meter breit sein, hinzu komme 0,5 Meter befestigtes Bankett.
Ebenso müsse ein Graben zur Wasserführung vorhanden und die Wege für maximal 11,5 Tonnen Achslast ausgelegt sein.
Wege mit hoher Priorität "Es ist denkbar, sich im Markt hierzu bis zu drei Wege auszusuchen. Dabei müssen diese eine hohe Priorität haben, um auch tatsächlich ausgebaut zu werden", sagte Beck den Gemeinderäten. Auch lasse sich ein solches Konzept nicht schnell umsetzen.
Durch die Absprache mit den verschiedenen Arbeitsgruppen und Behörden zeichnete der Geschäftsleiter einen zeitlichen Horizont von drei bis fünf Jahren vor, in denen das Konzept verwirklicht werden könnte.
Beck wies darauf hin, dass auch Gemeindeverbindungs stra ßen gefördert werden könnten, wenn sie mindestens 3,5 Meter breit seien und die Kommune sich mit zehn Prozent an den Ausbaukosten beteilige.
Die Grundförderung betrage bis zu 75 Prozent, da man Mitglied einer Allianz sei, könne man sich zudem über einen Bonus von zehn Prozent freuen. Mario Hümpfer zeigte sich begeistert, dass man hier Fördermittel erhalten könne, "das muss nach Möglichkeit genutzt werden", sagte er. "Wir vergeben uns nichts, wenn wir hier mitmachen", meinte auch Andreas Sandwall.
Das gibt es nicht umsonst Natürlich gebe es ein solches Konzept nicht gratis. Thomas Beck stellte fest, dass die Erstellung des Konzeptes voraussichtlich ein Jahr dauern werde, und die geschätzten Kosten bei rund 50 000 Euro lägen. Dabei würden 75 Prozent der Kosten vom Amt für Ländliche Entwicklung übernommen, wenn zukünftig Maßnahmen bzw. der Ausbau der Wege geplant würden.
"Der Anteil des Marktes Bad Bocklet würde demnach bei rund 3 000 Euro liegen", sagte Beck.
Der Gemeinderat sprach sich einstimmig dafür aus, sich an der Erstellung eines Kernwegekonzeptes innerhalb der "Allianz Kissinger Bogen" zu beteiligen.