Georg Stöth, Thomas Schmitt und Edith Fass haben sich in außerordentlicher Weise um das Allgemeinwohl verdient gemacht.
Eine Bundesverdienstmedaille und zwei bayerische Ehrenzeichen durfte Landrat Thomas Bold im Auftrag des Bundespräsidenten und des bayerischen Ministerpräsidenten an drei Landkreisbewohner überreichen. Sie wurden damit für ihre Jahrzehnte lange Tätigkeit in verschiedenen Ehrenämtern ausgezeichnet. "Unsere Gesellschaft braucht Ehrenamt und Eigeninitiative", betonte der Landrat zu Beginn der kleinen Feier, die von einem Posaunentrio der Bad Kissinger Musikschule musikalisch umrahmt wurde.
Viele Ehrenamtliche arbeiten im Stillen, lobte der Landrat. Sie tun es aus Überzeugung und Idealismus. Sicher werde die ehrenamtliche Tätigkeit manchmal auch zur Belastung, doch für die Ausführenden "ist es meistens eine Erfüllung". Mit ihrer Tätigkeit in Vereinen, würden Ehrenamtliche als Vorbilder auch zur Förderung der Jugend beitragen. "Unsere Gesellschaft wäre um Vieles ärmer, wenn dies alles wegfallen würde", dankte Bold den drei geehrten Persönlichkeiten, "die einfach anpacken, ohne nach Dank oder Lohn zu fragen".
Leider sorge heutzutage nur Negatives für Schlagzeilen, bedauerte der Landrat. "Umso wichtiger ist es, das Positive stärker in den Mittelpunkt zu rücken." Deshalb seien diese Auszeichnungen wichtig - "wichtig für unsere Gesellschaft".
36 Jahre lang Gemeinderat
Die schon im Dezember von Bundespräsident Gauck verliehene Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland erhielt Georg Stöth (77) aus Fuchsstadt für seine 36-jährige Tätigkeit im Gemeinderat, davon 18 Jahre als dritter Bürgermeister, und viele weitere Ehrenämter, die er teilweise ebenfalls über Jahrzehnte ausübte. "Ohne diese Aufgaben würde er es wohl auch nicht aushalten", scherzte Bold in seiner Laudatio, was der 77-Jährige bestätigte. Auch seinem 1. FC 1928 Fuchsstadt ist er seit über 60 Jahren treu.
Besonders am Herzen liegen dem Hobbymaler aber seine Restaurierungsarbeiten. Stöth ist nach eigener Aussage ein Mann, der nicht nein sagen kann. "Wenn mein Bürgermeister mich fragt, kannst du mal? Dann bleibt mir nichts anderes übrig: Dann kann ich." Seine Bundesverdienstmedaille bekommt natürlich einen Ehrenplatz im Wohnzimmer, das schon mit anderen Auszeichnungen geschmückt ist.
Auch Thomas Schmitt (62) aus Theinfeld wird für das vom bayerischen Ministerpräsidenten verliehene Ehrenzeichen einen besonderen Platz finden. "Man kann es ja nicht ständig mit sich herumtragen." Er sieht das Ehrenzeichen auch als Auszeichnung aller Mitglieder seiner Trachtenkapelle Theinfeld, in der er schon seit Gründung des Vereins 1986 als Trompeter aktiv ist. Seit fast 20 Jahren ist er der Vereinsvorsitzende.
Außerdem organisiert und moderiert Schmitt seit über 35 Jahren die jährliche "Defelder Fosenocht", für diesen kleinen Ort mit nur 200 Einwohnern "eine großartige Leistung", wie der Landrat besonders hervorhob. Schmitt wirke beispielhaft, "vor allem auch für die Jugend".
Edith Fass konnte nicht kommen
Nicht persönlich konnte Edith Fass aus Riedenberg ihr bayerisches Ehrenzeichen entgegennehmen. Die Seniorin lebt seit Dezember in Nürnberg in der Nähe ihrer Kinder, war aber mehr als vier Jahrzehnte in ihrer Heimatgemeinde im kirchlichen Bereich engagiert. Mehr als 30 Jahre war sie ehrenamtliche Kirchenpflegerin, fast genau so lange Pfarrgemeinderatsmitglied. "Das kirchliche Leben war ohne sie schwer vorstellbar", fasste der Landrat ihr vielfältiges Engagement zusammen. "Sie war immer zuverlässig und immer zur Stelle, wenn sie gebraucht wurde."