Landrat Bold war voll des Lobes beim Festakt des CSU-Ortsverbandes Nüdlingen. Am 60. Geburtstag der Orts-CSU wurden drei neue Ehrenmitglieder ernannt.
Der CSU-Ortsverband Nüdlingen hat drei neue Ehrenmitglieder: Günter Kiesel, Arthur Stollberger und Egid Thomas wurden im Rahmen einer Feier zum 60-jährigen Bestehen des Ortsverbandes im Pfarrsaal geehrt. Der Orts-Vorsitzende, Bürgermeister Harald Hofmann, konnte dazu eine große Zahl von Gästen mit der parlamentarischen Staatssekretärin Dorothee Bär MdB an der Spitze willkommen heißen. Sie hatte die Schirmherrschaft übernommen und hielt die Festrede.
Unter den Gästen waren ferner der stellvertretende CSU-Kreisvorsitzende, Landrat Thomas Bold, die drei Bezirkstags-Mitglieder Karin Renner (CSU), Stefan Funk (CSU) und Adelheid Zimmermann (FDP). Die stellvertretende SPD-Ortsvereinsvorsitzende, Gemeinderätin Karen Pohle begrüßte Hofmann mit den Worten: "Wir können nicht nur in Berlin, sondern auch in Nüdlingen gut zusammenarbeiten. Ein Vorschlag ist nicht nur dann gut, wenn er von der CSU kommt."
Chronik des Erfolgs
Arthur Stollberger hatte die Geschichte der CSU in Nüdlingen in einer kurzen Chronik zusammengefasst. Gegründet wurde sie am 16. Juni im damaligen Gasthaus "zur Sonne." Referent in dieser "Werbe- und Generalversammlung", wie sie im Gründungsprotokoll genannt wurde, war der damalige Bad Kissinger Oberbürgermeister Dr. Hans Weiß. Sechs Bürger gehörten bereits dem Kreisverband an, weitere 20 traten bei. Vorsitzender wurde Egon Schottdorf. Damit gab es im ganzen Alt-Landkreis nun zwei CSU-Ortsverbände.
Bis 1999 stieg die Mitgliederzahl auf 122. Als 1997 das 40-jährige Gründungsjubiläum gefeiert wurde hielt Staatsminister Thomas Goppel die Festansprache. Bei der Gemeinderatswahl 2002 bekam die CSU die absolute Mehrheit mit acht Sitzen und Günter Kiesel wurde ohne Gegenkandidat mit einem Traumergebnis zum Ersten Bürgermeister gewählt. Die CSU stellte seit ihrer Gründung immer den Rathaus-Chef. 2014 wurde Harald Hofmann Nachfolger von Günter Kiesel.
Gründung der Jungen Union
"Die Erfolge des CSU-Ortsverbandes gehen sowohl auf die kommunalpolitischen Leistungen als auch die Vielzahl von informativen und geselligen Veranstaltungen zurück", hob Stollberger hervor. Er musste allerdings auch mitteilen, dass die Mitgliederzahl auf 81 abgesunken ist. Ursache sei vor allem die Überalterung der Mitgliedschaft. Positiv sei dagegen die Neugründung eines Ortsverbandes der Jungen Union, die mit ihrer Liste ein Mandat im Gemeinderat erringen konnte.
Pioniervereinigung
Der CSU-Ortsverband Nüdlingen sei bei seiner Gründung eine regelrechte Pioniervereinigung gewesen, meinte Dorothee Bär. Heute könne der Ortsverband sechs Jahrzehnte aktiver Arbeit in einer Partei feiern, die "das Land geprägt hat wie keine andere". Die Ursache der Stärke der CSU sei eine hervorragend besetzte und engagierte Basis, die leidenschaftlich für die politische Sache kämpft. Sie stehe auf dem festen Fundament der Mitglieder vor Ort. Bei der Bundestagswahl in 70 Tagen gehe es auch um die Frage, welche Rolle das Land in Europa spielen solle und welche in einer nicht mehr ganz friedlichen Welt, wie sie noch vor wenigen Jahren wahrgenommen worden sei.
"Die letzten vier Jahre haben Deutschland gut getan", bilanzierte Bär. Mit der Neuregelung der Bund-Länder-Finanzen werde allein der Freistaat um mindestens 1,3 Milliarden Euro entlastet. Bär ging auch auf die geplante Nüdlinger Umgehung ein: Bürgermeister Harald Hofmann habe es geschafft, die Diskussion auf einer sachlichen Ebene zu führen.
Viele Jahre politisch aktiv
Anschließend wurden Egid Thomas, Arthur Stollberger und Altbürgermeister Günter Kiesel für ihre Verdienste im CSU-Ortsverband ausgezeichnet. Alle drei waren lange Jahre in der Kommunalpolitik aktiv tätig und engagierten sich in der CSU. Unter anderem bekamen sie auch bayerische Löwen aus Porzellan überreicht.
Die Liste der Gratulanten zum 60-jährigen Bestehen des Ortsvereins war lang. "Da wo Nüdlingen ist, ist vorn. Hier sind viele Dinge vorbildlich gelaufen", meinte der stellvertretende CSU-Kreisvorsitzende, Landrat Thomas Bold und verwies darauf, dass die Gemeinde stets CSU-Bürgermeister mit Weitblick gehabt habe. Das Thema Umgehungsstraße sei schwer zu handhaben, "Bürgermeister Harald Hofmann macht das hervorragend."
Respekt und Achtung
Die in Nüdlingen geborene und aufgewachsene Bezirksrätin Karin Renner (CSU) betonte, ihre Partei wäre nicht so erfolgreich, wenn es nicht flächendeckend solche Ortsvereine gebe, "frisch, dynamisch und ohne Ermüdungserscheinungen." Bezirksrätin Adelheid Zimmermann (FDP) hob hervor, die Geschichte der CSU Nüdlingen sei auch ein langes Stück deutscher Demokratie-Geschichte und damit ein Grund zum Feiern.
Die stellvertretende Vorsitzende des SPD-Ortsvereins, Gemeinderätin Karen Pohle, überbrachte auch die Glückwünsche der verhinderten Bundestagsabgeordneten Sabine Dittmar. Das Verhältnis sei von Respekt und gegenseitiger Achtung geprägt, sagte sie und vergaß darüber hinaus nicht zu erwähnen: "Wir sind zwar die Kleineren, aber die Älteren. Wir werden nächstes Jahr 90."