Nach über 40 Jahren bekommt Arnshausen 2013 den schon im Eingemeindungsvertrag 1972 zugesagten Radweg nach Bad Kissingen. Doch so sehr der Stadtrat diesen Radweg begrüßt, es gibt auch Kritik.Und zwar daran, dass der Weg auf Höhe der Einmündung Richtung Wertstoffhof endet.
Baudirektor Hermann Schober gab den Bauausschuss gestern noch einmal einen Abriss über den Stand der Dinge. Beginnen sollen die Arbeiten 2013, die Bauzeit wird rund ein Jahr betragen. Wie berichtet, wird sich der Radweg entlang der bisherigen B 286 bewegen und abschnittsweise für den landwirtschaftlichen Verkehr verbreitert und freigegeben. Aufwendigster Teil wird der Bau einer neuen Unterführung unter der Bahnstrecke hindurch sein.
Bauherr ist das Staatliche Bauamt Schweinfurt, doch auch die Stadt wird sich laut Schober beteiligen müssen. Unter anderem ist sie für den Grunderwerb zuständig, ebenso für Errichtung und Betrieb der Beleuchtung. Nicht viel Hoffnung machte Schober, dass die B 286 neu in nächster Zeit gebaut wird.
"Ich verstehe nicht, dass der Weg an der Kreuzung zum Opel-Autohaus endet", zeigte sich Grünen-Stadtrat Richard Fix ein weiteres Mal verwundert.
Das Stück von hier bis zur Schlachthof-Kreuzung sei am meisten befahren, gerade auch von Schülern. Schützenhilfe erhielt Fix von Stadtrat Bernd Czelustek (SPD), man solle doch das Staatliche Bauamt dazu bewegen, den Weg weiterzuführen. Karin Renner (CSU) assistierte und meinte, die Stadt müsse sagen, was sie wünsche und die entsprechende Planung vorlegen, entscheiden müsse dann das Staatliche Bauamt.
Bürgermeister Toni Schick (DBK), der die Sitzung leitete, warnte vor zu viel Kritik. Nun sei der Radweg endlich an richtiger Stelle beschlossen worden. Die Stadt sollte auf keinen Fall eine Diskussion provozieren, die das Projekt möglicherweise wieder verzögern könnte. "Das wäre ein Bärendienst für Arnshausen", sagte Schick.
Und weiter: "Ein wesentlicher Kern des Problems ist gelöst."
Für ein Gesamtkonzept Sowohl Fix als auch Renner betonten, dass sie den Bau des Radwegs ausdrücklich begrüßen. Doch fehle ihnen ein Gesamtkonzept. Fix empfahl, notfalls von der Einmündung Wertstoffhof bis zur McDonalds-Filiale provisorisch eine Radfahrspur mit einem weißen Streifen zu markieren, die Straße sei breit genug. Der Auftrag, die Möglichkeit eines solchen Provisoriums zu überprüfen, ging an die städtische Bauverwaltung.
dass Unfälle praktisch nie auf gerader Strecke vorkommen, sondern zum überwiegenden Teil an "Knotenpunkten". Also an Kreuzungen oder am Ende von Radwegen, speziell wenn der Radfahrer dann womöglich die Straßenseite wechseln muss! Somit ist ein halb-gebauter Radweg, der die Radfahrer mitten auf der Kreuzung "stehen" lässt, eindeutig eine Bärendienst für die Radfahrer.
Und ein Radfahr-Streifen muss kein Provisorium sein, wenn er unter anderem breit genug angelegt wird, um dem Radfahrer Sicherheit zu geben. Leider hört es da häufig bei den Politikern mit der Fahrradfreundlichkeit auf: Man setzt auf Sparlösungen, die keinen echten Sicherheitsgewinn bringen.