Kondrashov: "Ich stehe nicht unter Hausarrest"

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Wenn es Corona zulässt, will Alexander Kondrashov in den nächsten Wochen wieder nach Bad Kissingen kommen. Der Geschäftsmann dementiert, in der Ukraine unter Hausarrest zu stehen. Foto: Jürgen Schmitt
Wenn es Corona zulässt, will Alexander Kondrashov in den nächsten Wochen wieder nach Bad Kissingen kommen. Der Geschäftsmann dementiert, in der Ukraine unter Hausarrest zu stehen. Foto: Jürgen Schmitt

Der Besitzer der Bad Kissinger Eishalle meldet sich bei der Redaktion und äußert sich gegen Vorwürfe zu seiner Person.

Alexander Kondrashov sieht sich zu Unrecht diffamiert. "Ich befinde mich weder unter Hausarrest noch werde ich gesucht und verfolgt. Weiterhin wurde ich noch nie strafrechtlich verfolgt", sagt der Besitzer der Bad Kissinger Eishalle. Und widerspricht damit einem Bericht in dieser Zeitung mit Bezug auf einen online-Artikel in einem ukrainischen Analyse-Portal (Slovo i Delo). "Gegen die Zeitung hat mein Anwalt eine Anzeige auf Grund der Verbreitung von falschen Informationen erstattet", sagt Kondrashov und verweist auf eine Berichtigung, mit Datum vom 21. Mai, auf der Homepage von "interfax-ukraine".

Dieses Unternehmen mit Sitz in Kiew veröffentlicht laut Wikipedia-Eintrag Informationen in ukrainischer, russischer und englischer Sprache. Der Geschäftsmann vermutet eine gezielte Diskreditierung seiner Person aufgrund seines politischen Engagements in der Ukraine. Kondrashov: "Ich bin der Ratsvorsitzende einer politischen Partei der lokalen Selbstverwaltung und unsere Partei nimmt aktiv an den Wahlen teil. Leider wird in der Ukraine die Wahlgesellschaft nicht immer mit anständigen und demokratischen Methoden durchgeführt. Es gibt Veröffentlichungen von bestellten (bezahlten) Artikeln, um konkurrierende Parteien zu diskreditieren."

Frostige Reaktion aus dem Kissinger Rathaus

Sofern es die Corona-Regelungen erlauben, will sich Kondrashov in Bad Kissingen mit dem neuen Oberbürgermeister Dirk Vogel (SPD) treffen. Den Eingang eines Schreibens an die Stadt bestätigt Pressesprecher Thomas Hack. Allerdings klingt die Stellungnahme aus dem Rathaus reichlich frostig:

"In diesem Schreiben sind unterschiedliche Sachverhalte und Anliegen geschildert. Einerseits werden Feststellungen getroffen, wonach die Stadt Bad Kissingen einige Bedingungen im Rahmen des Kaufvertrages nicht erfüllt habe. Diesen pauschalen Feststellungen widerspricht die Stadt Bad Kissingen entschieden. Anderseits werden umfangreiche Investitionen auf dem Gelände der Eishalle avisiert. Solche Überlegungen waren bereits mehrfach Gegenstand von Gesprächen in der Vergangenheit. Diesen Überlegungen folgten keinerlei substantiierte weiteren Planungen.

Ferner heißt es in der Pressemitteilung: Die Stadt sieht weitere Gespräche erst als sinnvoll an, wenn eine konkrete Bauvoranfrage vorliegt. Angesichts der erhobenen juristischen Vorwürfe wird es bis auf weiteres keine informellen Gespräche zwischen der Stadt Bad Kissingen und der IEG GmbH geben. Das Interesse der Stadt Bad Kissingen war und ist, dass die Eissporthalle im Sinne ihrer Zweckbestimmung betrieben wird. Das ist auch vertraglich zugesichert worden. Hier ist der Eigentümer gefordert, diese Zusicherung zu erfüllen.

Landratsamt: Kosten noch nicht bekannt

Laut Landratsamt Bad Kissingen noch nicht bekannt sind die Kosten, die durch das Ammoniak-Abpumpen durch eine Fachfirma (wir berichteten) angefallen sind. "Sobald diese in voller Höhe bekannt sind, werden diese gegenüber der IEG GmbH im Rahmen eines zu erlassenden Leistungsbescheides geltend gemacht", heißt es hierzu. Auch zu diesem Umstand hatte sich Alexander Kondrashov in einem Schreiben an die Redaktion geäußert, hatte die Sicherheit rund um die Kühlanlage bestätigt: "Die Behörde wurde darüber informiert und entsprechende Beweise wurden eingereicht."