Katzenbach fühlt sich abgehängt

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Die Internetversorgung auf dem Land lässt nach wie vor zu wünschen übrig. Symbolfoto: Benedikt Borst
Die Internetversorgung auf dem Land lässt nach wie vor zu wünschen übrig. Symbolfoto: Benedikt Borst

Für schnelles Internet müssen die Bürger in Zahlbach extra bezahlen, und der Empfang für Handynutzer ist schlecht.

Nur wer tief in den Geldbeutel greift, kommt in manchen Teilen der Marktgemeinde Burkardroth in den Genuss eines schnellen Internets. 60 Prozent mehr sind es nämlich, die Internetnutzer bei Hab-net im Vergleich zu anderen Anbietern zahlen müssen - das jedenfalls rechneten Friedrich Geis und Siegfried Schramm Bürgermeister Waldemar Bug (ödp) bei der Bürgerversammlung in Katzenbach vor.
Vor etwa drei Jahren hatte Hab-net in der Marktgemeinde Burkardroth das Breitbandnetz ausgebaut. Geis kritisierte, dass die Gemeinde damals Geld gespart hätte, der Bürger dafür aber jetzt ein Vielfaches zahlen müsse. "Wir haben hier nicht die Möglichkeit, den günstigsten Anbieter zu nehmen", beklagte sich Geis.
Die Gemeinden seien jedoch gezwungen, bei Ausschreibungen das wirtschaftlichste Angebot zu nehmen. Sonst gebe es keine Fördergelder, rechtfertigte Bug die damalige Entscheidung.
Geschäftsführender Beamter Gerhard Zeller machte darauf aufmerksam, dass Gemeinden nicht verpflichtet seien, Verbesserungen dieser Art zu finanzieren. Aber "wir schultern es, weil es uns für den Bürger wichtig ist". Und man habe Wert darauf gelegt, dass alle Gemeindeteile versorgt werden. Denn "der große Anbieter", wie es hieß, also die Telekom, sei nicht nur beim Ausbau des Breitbandnetzes deutlich teurer gewesen, sondern habe auch Oehrberg - im Gegensatz zu Hab-net - gar nicht berücksichtigen wollen.

Gemeinde kann nichts dafür

Geis und Schramm hakten dennoch mehrfach nach. Sie vertraten die Meinung, dass die Verlegung eines Glasfasernetzes auf lange Zeit gesehen am wirtschaftlichsten sei. Dem stimmten Bug und Zeller zu, doch seien den Gemeinden die Hände gebunden, wenn sich der große Anbieter dazu nicht entschließen kann.
Das laufende zweite Förderverfahren im Breitband-Ausbau, mit bis zu 800 000 Euro Förderung sowie weiteren 50 000 Euro, weil sich Burkardroth mit den Kommunen Oberthulba, Hammelburg und Wartmannsroth zu einer Arbeitsgemeinschaft zusammengeschlossen hat, stehe kurz vor der Ausschreibung, erklärte Bug. Obwohl mehrfach erklärt wurde, dass von den Förderrichtlinien nicht abgewichen werden könne, baten die Katzenbacher eindringlich, bei der Vergabe auch auf die anfallenden Gebühren für die Bürger zu achten.
"In Katzemich ist nicht viel drin mit Handy", sagte ein weiterer Bürger und fragte, ob man das nicht verbessern könne. Doch auch in diesem Bereich gelte das gleiche wie beim Internet, hieß es.

Urnenhain kam nicht gut an

In seinem Rückblick hatte Bürgermeister Waldemar Bug den Katzenbachern unter anderem auch verschiedene Möglichkeiten der Urnenbestattung vorgestellt. Ein Urnenhain mit quasi anonymer Bestattung sowie Beisetzungen in Urnenröhren mit einer bodenebenen kleinen Namensplatte kamen bei den rund 30 Frauen und Männern im Katzenbacher Vereinsheim gar nicht an. Die Hälfte der Anwesenden konnte sich jedoch mit der Anlage eines Stelenfelds anfreunden. Das, stellte Gemeinderat Hartmut Metz vor, soll halbrund angelegt und eventuell mit einem Kreuz in der Mitte versehen werden.
Wegen der niedrigen Friedhofsmauer war in Katzenbach eine Urnenwand garn nicht erst im Gespräch gewesen. Bestattungen in Erdgräbern sind aber weiterhin möglich, hieß es ausdrücklich.