Josefsheim-Umbau auf der Kippe

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Mit dem Umbau sollte das Mottener Josefsheim als Treffpunkt der Generationen gestärkt werden. Unter anderem waren ein barrierefreier Eingang und die energetische Sanierung vorgesehen. Nach der Ablehnung bei KIP muss nun neu geplant werden. Foto: Norman Zellmer
Mit dem Umbau sollte das Mottener Josefsheim als Treffpunkt der Generationen gestärkt werden. Unter anderem waren ein barrierefreier Eingang und die energetische Sanierung vorgesehen. Nach der Ablehnung bei KIP muss nun neu geplant werden. Foto: Norman Zellmer

Nur die Hälfte der Antragsteller aus dem Altlandkreis war erfolgreich: Nur Zeitlofs, Wildflecken und Bad Brückenau erhalten Zuschüsse.

Auch im Altlandkreis Bad Brückenau wurden nicht alle für das Kommunalinvestitionsprogramm (KIP) eingereichten Projekte berücksichtigt (siehe Titelseite): Die Stadt Bad Brückenau kann immerhin für das kleinere seiner zwei Vorhaben auf Zuschüsse hoffen, andere kamen gar nicht zum Zug: Während sich die Enttäuschung etwa in Schondra in Grenzen hält, ist der Mottener Bürgermeister Jochen Vogel (CSU) sauer über den ablehnenden Bescheid aus
Würzburg.
In der jüngsten Sitzung des Gemeinderates, in der auch der Haushalt beraten wurde, gab Vogel die schlechte Neuigkeit bekannt: Die Gemeinde muss die Gelder für die geplante Sanierung des Josefsheims aus dem Etat streichen. Die Ablehnung hat Rathauschef und Gemeinderat kalt erwischt. Landkreisweit landete das Projekt nur auf Platz 30 von 36 angemeldeten Baumaßnahmen. Gefördert werden nur die ersten zwölf.


Unverständnis über Entscheidung

Vogel kann die Entscheidung aus Würzburg nicht nachvollziehen: Die Förderung sei abgelehnt worden, weil das Gebäude nicht allein von der Gemeinde genutzt wird: Eigentümerin ist die Kirche. Dabei habe er vor der Bewerbung eigens abgestimmt, ob eine Förderung möglich ist. Dies sei zugesagt worden.
In dem Gebäude sind der Kindergarten St.-Bartholomäus, die U-3-Betreuung sowie Räume für Gesangverein und Senioren untergebracht. "Es ist eine Art Mehrgenerationenhaus", sagt Vogel. Wenn es das Josefsheim nicht gäbe, müsste die Gemeinde andere Räume suchen. Im Bewerbungsantrag sei unterstrichen worden, dass das ehemalige Schulgebäude Teil der sozialen und gesellschaftlichen Infrastruktur Mottens ist.
"An dem Gebäude muss etwas getan werden", berichtet Vogel. Es ist mehr als 50 Jahre alt. Unter anderem sollte das Heim gedämmt werden, teilweise neue Fenster und Türen sowie eine neue Heizung bekommen. Auch ein barrierefreier Zugang über eine Rampe und eine Galerie sind geplant. Bislang gehen Gäste durch einen Seiteneingang und müssen dafür Treppen hinab- und hinaufgehen. Auf 440 000 Euro hatte die Gemeinde die Kosten veranschlagt, über KIP wären 90 Prozent gefördert worden. Kirche und Gemeinde hätten sich die restlichen knapp 50 000 Euro geteilt.
"So schnell bekommen wir solch einen Fördersatz nicht wieder", sagt Vogel. Der Bürgermeister steckt jedoch nicht den Kopf in den Sand: Er will Verhandlungen mit der Bezirksregierung aufnehmen, um eine Kombilösung für den gemeindlich und den kirchlich genutzten Teil des Josefsheims abseits von KIP zu finden und Förderung zu ermöglichen. Denn das Gebäude sei Teil eines größeren Plans zur mittelfristigen Entwicklung des Innenbereichs der Gemeinde: Die Kirche plane, das Gotteshaus nebenan zu sanieren - und jüngere angebaute Gebäudeteile abzureißen. Die Gemeinde will beide Treppenaufgänge zwischen Ortskern und Kirche erneuern und eine Brücke über die Döllau sanieren. Auch der Friedhof könnte modernisiert werden. Der Umbau des Josefsheims war als Auftakt und erster Bauabschnitt vorgesehen. Jetzt geht vieles wieder von vorne an.
Die Gemeinde Schondra hatte sich von vornherein keine großen Hoffnungen gemacht: Geplant war eine Dachsanierung und eine neue Heizung für die Alte Schule Schönderling für 50 000 Euro. "Wir haben's halt mal versucht", kommentiert Bürgermeister Bernold Martin (CSU) die Ablehnung. Die Gemeinde Riedenberg fiel mit ihren Plänen durch, die Grundschule für 350 000 Euro energetisch zu sanieren.
Die Stadt Bad Brückenau hatte zwei Anträge gestellt: Nicht gefördert wird die rund 356 000 Euro teure Sanierung der Breitensportanlage in Römershag. Dagegen fließen Zuwendungen in Höhe von 76 600 Euro für die energetische Sanierung des Rathauses: Unter anderem werden Außentüren und Eingangsbereich zum Bürgerbüro erneuert.

Bewilligt Gefördert werden Sanierungsmaßnahmen am Bad Brückenauer Rathaus mit 76 600 Euro, in Wildflecken der Ersatzneubau der Turnhalle wegen energetischer Sanierung mit 518 200 Euro sowie die energetische Sanierung des Zeitlofser Rathauses mit 90 000 Euro.

Abgelehnt Nicht zum Zuge kamen im Altlandkreis die Anträge der Gemeinden Riedenberg, Schondra und Motten.