Jedem das Seine

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Hauptsache es finden sich genug Erben zum Teilen. Foto: Andrea Warnecke/dpa
Hauptsache es finden sich genug Erben zum Teilen. Foto: Andrea Warnecke/dpa

Der Schlüssel zum Ganzen liegt im Teilen.

Allein der Klang des Wortes ist betörend: Oh, du liebliches Realerbteilungsrecht! Es klingt nach Freiheit, nach Gleichheit, nach Besitzzersplitterung. Was gibt es bezaubernderes, als das Klirren der antiken, unbezahlbaren Ming-Vase, die mit einem Hammer unter den Geschwistern aufgeteilt wird? Auch ein ultraflacher LED-Fernseher ließe sich super in mehreren Wohnungen unterbringen.

Und was man nicht sonst noch alles teilen kann: Meinungen, Arbeit und am Besten sein Bett mit
einer heißen Affäre. Teilen ist segensreich. Darum tun wir es auch bei jeder Gelegenheit. Schon Jesus hat gern gesegnet und noch lieber geteilt. Ein Beispiel gefällig? Auf der Hochzeit zu Kanaan wurde solange geteilt und gesegnet bis alle beschickert waren. Damals wie heute gilt der Merksatz: Jedem das Seine, und noch mehr für mich. Das sorgt zumindest mit Wein für gut Laune.